Student schreibt Formeln an eine virtuelle Tafel

Lehre IM DIALOG

Newsletter Lehre 04 2021
Student schreibt Formeln an eine virtuelle Tafel
Foto: SergeyNivens - iStock

Die Zukunft der akademischen Lehre - DIES LEGENDI 2021​

Das Thema „Präsenz, Online, Hybrid – Potenziale für die Lehre nach der Pandemie“ des diesjährigen DIES LEGENDI, der am 23. November 2021 von 12 bis 17 Uhr stattfand, spiegelte sich passenderweise auch in seinem hybriden Veranstaltungsformat wider. Die feierliche Verleihung der Lehrpreise und der LiP Awards (Lehre in Pandemiezeiten) sowie die Podiumsdiskussion unter der Moderation von Jan-Martin Wiarda konnten von den Teilnehmenden online und in Präsenz verfolgt werden. Die Showcases von ausgezeichneten Lehrkonzepten und geförderten Lehrprojekten fanden entweder digital oder als Präsenzvorstellungen statt. Thematisch fokussierte die Veranstaltung die Zukunft universitärer Lehre und zielte darauf ab, über besonders gelungene, auch während der Coronasemester entstandene Lehrformate zu informieren, Raum für Erfahrungsaustausch zu bieten und über neue Gestaltungs- und Entwicklungsformen in der Lehre zu diskutieren. Dass das Expertengremium der Akademie für Lehrentwicklung (ALe) mit dieser thematischen Ausrichtung auf breites Interesse unter Lehrenden und Studierenden unserer Universität traf, bewiesen die knapp 200 Anmeldungen für die digitale oder präsente Teilnahme am DIES LEGENDI.

Feierliche Eröffnung und Grußworte​

Prof. Dr. Kim Siebenhüner eröffnet den Dies Legendi 2021

Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Eröffnet wurde der DIES LEGENDI 2021 von der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Frau Prof. Dr. Kim Siebenhüner. In ihrem Grußwort beschrieb sie den digitalen Wandel, vor dem die Universitäten stehen, als eine graduelle, evolutionäre Transformation, die zwischen Lehrenden, Studierenden, Hochschulleitungen und politischen Akteuren auszuhandeln ist. Im Zentrum des Transformationsprozesses stehe die Neubestimmung des Verhältnisses von analogen und digitalen Anteilen in der Lehre. Dabei sei ein Matching anzustreben zwischen dem vom individuellen Commitment der Lehrenden abhängigen Wandel und der strategischen Ausrichtung dieses Wandlungsprozesses. Herr Prof. Dr. Georg Pohnert, Vizepräsident für Forschung und Lehrpreisträger aus dem Jahr 2011, würdigte in seinem Grußwort zum einen den DIES LEGENDI als wichtiges Austauschformat der Universität über lehrbezogene Themen und begrüßte explizit seine Einladung als Vizepräsident für Forschung, denn auch so werde der Einklang von Forschung und Lehre sichtbar. Zum anderen fokussierte er thematisch darauf, dass die Digitalisierung und die Erfahrungen der vergangenen „Online-Semester“ gleichsam Lehre und Forschung fordert und voranbringt.

Vergabe der Lehrpreise und LiP Awards​

Feierliche Übergabe der Lehrpreise 2021 (linkes Bild: v.l. Prof. Dr. Kim Siebenhüner, Dr. Nils Töpfer, Michael Rabich (Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland); rechtes Bild: v.l. Prof. Dr. Kim Siebenhüner, Prof. Dr. Michael Wermke, Fahed Al-Janabi, Michael Rabich)

Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Seit vier Jahren bietet der DIES LEGENDI den feierlichen Rahmen für die Verleihung der Lehrpreise der Universität. Den diesjährigen Lehrpreis für die beste Lehrveranstaltungskonzeption erhielt Dr. Nils Töpfer (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften) für das Blockseminar „Zur wissenschaftlichen Fundierung von Psychotherapie: eine etwas andere Einführung in die Wirksamkeits- und Prozessforschung“. Den diesjährigen Lehrpreis im Themenschwerpunkt „Umgang mit Vielfalt“ erhielten Prof. Dr. Michael Wermke, Dr. Sophie Seher und Fahed Al-Janabi (Theologische Fakultät) für das Seminar „Kultur- und religionssensible Elternarbeit“.

Feierliche Übergabe der LiP Awards 2021 (v.l. Prof. Dr. Alexander Brenning, Jun-Prof. Dr. Anika Klafki, Dr. Britta Hövelbrinks, PD Dr. Alexander Pfeil, Benjamin Hinrichs)

Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Im Jahr 2021 hat die ALe zudem einmalig den Lehre in Pandemiezeiten (LiP) Award als besondere Anerkennung für das herausragende Engagement von Lehrenden in den „Online-Semestern“ (Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021) ausgeschrieben. Prämiert wurden Lehrkonzepte, die ad hoc und in gelungener Weise auf ein digitales Format umgestellt oder für die andere überzeugende Lösungen für die Realisierung der Lehre gefunden wurden. Die LiP Awards wurden den anwesenden Preisträgerinnen und Preisträgern im Rahmen des DIES LEGENDI 2021 von Frau Prof. Dr. Siebenhüner in ihrer Rolle als amtierende Direktorin der ALe und Frau Dr. Katja Hüfner, Geschäftsführerin der ALe, feierlich überreicht.

Detaillierte Informationen zu den Lehrpreiskonzepte und zu den LiP Awards finden Sie hier.

Vorstellung der prämierten Lehrkonzepte und der geförderten Lehrprojekte

Showcase zu den diesjährigen Lehrpreisen (Herr Al-Janabi stellt das Lehrkonzept des diesjährigen Lehrpreises im Themenschwerpunkt „Umgang mit Vielfalt“ vor)

Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Nach der Verleihung der Lehrpreise und LiP Awards präsentierten die Preisträgerinnen und Preisträger ihre jeweiligen Veranstaltungskonzeptionen in digitalen oder präsenten Showcase-Räumen und vermittelten damit wertvolle Einblicke in ihre akademische Lehre. Zudem wurden die aktuell von der ALe geförderten Lehrprojekte von den Projektleitungen vorgestellt. Auch die in den Showcases verwendeten Medien spiegelten das Thema des DIES LEGENDI wider und reichten von Postern über Präsentationen bis zu erstellten Filmen.

Die hauptsächlich von Mitgliedern des ALe-Expertengremiums moderierten Showcases boten auch die Gelegenheit des Austausches unter den Lehrenden.

Podiumsdiskussion „Was geht? Was bleibt? Universitäre Lehre nach der Pandemie“

Dies Legendi Podiumsdiskussion (v.l.: Dr. Jan-Martin Wiarda, Prof. Dr. Kim Siebenhüner, Lea Zaubitzer, Dr. Stefan Schwerdfeger, Leonie Graf, Prof. Dr. Martin Ammon; oben rechts: CDO Dr. Frederik Schulz)

Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Die Podiumsdiskussion unter der Moderation des Wissenschaftsjournalisten Dr. Jan-Martin Wiarda widmete sich akuten Fragen: Wie können die gewonnenen Erfahrungen in der digitalen Lehre in die Zukunft transformiert werden? Welche digitalen Formate haben sich bewährt? In welchem Verhältnis werden Präsenzlehre und digitale Lehre in Zukunft stehen? Unter den Podiumsgästen waren neben der Vizepräsidentin und einem weiteren professoralen Mitglied (Prof. Dr. Martin Ammon) auch ein akademischer Mitarbeiter (Dr. Stefan Schwerdfeger) sowie studentische Vertreterinnen aus den Geistes- und Naturwissenschaften (Lea Zaubitzer, Leonie Graf) und der CDO der Universität Jena (Frederik Schulz). Anders als vom Expertengremium der ALe bei der Themenfindung des diesjährigen DIES LEGENDI intendiert, determinierte die immer noch andauernde Pandemiesituation die Diskussion: So wurden insbesondere aus dem Auditorium vor allem Fragen zu aktuellen Regelungen für die Lehre und deren Auslegungen gestellt. Hinsichtlich der Perspektiven für die universitäre Lehre nach der Pandemie konnten die Diskutierenden sich letztlich darauf verständigen, dass die Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Präsenzuniversität bleibt, deren Lehre zukünftig mit geeigneten digitalen Instrumenten bereichert wird. Die hierfür notwendigen Supportstrukturen werden für Lehrende gefestigt und insbesondere für Studierende weiter ausgebaut.

Der nächste DIES LEGENDI findet am 22. November 2022 statt.