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Endlich war er da. Der lang erwartete Tag. Der Tag, an dem ich meine Eintrittskarte nach Russland bekommen sollte. Der Tag... meines Termins beim russischen Konsulat. Und eigentlich sah alles gut aus: Ich hatte alle Visumsunterlagen besorgt, der Zug nach Leipzig mit genügend Zeitpuffer war gebucht und der Termin war rechtzeitig reserviert worden. Doch dann kam eine Email. "Aufgrund höherer Gewalt ist die Einreichung und Bearbeitung von Visadokumenten beim Generalkonsulat in Leipzig bis zum 28. Januar ausgesetzt". Mit so einer kurzfristigen Absage hatte ich wirklich nicht gerechnet. Zum Glück erwähnte das Konsulat in dieser Email auch eine Alternative: Das Visazentrum in Leipzig könne sich stattdessen meiner annehmen. Der Plan blieb also fast derselbe - ich fuhr nach Leipzig, begab mich, statt zum Konsulat, zum Visazentrum und reichte meine Unterlagen ein. Dort wurde ich zumindest auch von einer sehr freundlichen Mitarbeiterin beraten und meine Visumsunterlagen wurden noch einmal überprüft. Leider verlängerte sich so auch der Bearbeitungszeitraum - 10 bis 20 Tage Bearbeitung. Ob ich es rechtzeitig zum Studienbeginn am 07. Februar nach Moskau schaffen werde? Das bleibt leider erstmal ein Rätsel.
Was braucht man eigentlich für ein russisches Visum?
Wie man an ein russisches Visum kommt, kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem, welcher Visa-Typ benötigt wird. Als Studentin einer russischen Universität brauche ich natürlich ein Studienvisum. Das sind die Dokumente, die ich dafür brauchte:
- Die Einladung der russischen Universität. Wichtig ist, dass man das Original und keine Kopie abgibt. Die Einladung wird per Post an die Universität in Jena geschickt.
- Ein gültiger Reisepass. Es müssen noch mindestens zwei leere Seiten vorhanden sein und er muss 1.5 Jahre über das Einreisedaum des Visums hinaus gültig sein.
- Der Visumantrag. Man braucht ihn für jeden Visa-Typ und das Formular dazu findet man auf der Website der russischen Botschaft und der Konsulate verlinkt. Bei diesem Formular werden alle möglichen Informationen abgefragt, unter anderem auch die Daten des letzten Aufenthalts in Russland oder die Adresse des Arbeitsgebers. Danach wird er ausgedruckt und unterschrieben.
- Ein Passbild im Format 3,5 x 4,5.
- Ein Krankenreiseversicherungsnachweis. Da meine Versicherung in Russland nicht anerkannt wird, habe ich noch zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung dazu gebucht.
- Ein aktueller HIV-Test mit negativem Ergebnis. Hierfür kann man sich an das Gesundheitsamt JenaExterner Link wenden, dort werden HIV-Tests durchgeführt, für die man mit Zertifikat ca. 20€ zahlt. Nach einer Woche hat man das Ergebnis.
- Ich habe auch noch einen Studiumsnachweis aus Friedolin abgegeben, da ich weiß, dass für andere Visa-Typen dieser als Rückkehrwilligkeitsnachweis benötigt wird. Die Mitarbeiterin im Visazentrum hat ihn nicht aussortiert, aber auf der Website des Konsulats in LeipzigExterner Link wird dieser nicht als notwendig aufgeführt.
Klingt erstmal nach ziemlich vielen Dingen, aber im Grunde war es gar nicht so schwer, die verschiedenen Dokumente zu bekommen. Man muss bloß etwas Zeit einplanen und nicht vergessen, sobald wie möglich einen Termin im Konsulat zu reservieren. Das geht auch ganz einfach über ihre Website. Und wenn etwas mal nicht so klappt, wie es soll - mit Humor nehmen und daran denken, dass die RussInnen, die ein Schengen-Visum beantragen, es noch schwerer haben.