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Meldung vom:
Wie ich schon berichtet habe, wohne ich in Leuven in einem universitären Wohnheim. Das Gebäude heißt CopalExterner Link (Collegium pro Americana Latina) und war eigentlich mal ein Wohnheim für Priester, die nach Lateinamerika entsendet wurden. Heute wohnen hier Studierende sowie ein paar Nonnen der Russisch-Orthodoxen Kirche. Das Gebäude an sich ist relativ alt und inzwischen auch zu klein für die Masse der Studierenden. Deshalb wurde kürzlich ein Containerbau in den Garten von Copal gestellt, der Garden Shed, in dem ich lebe. Vom Stadtzentrum ist Copal zu Fuß vielleicht 12 Minuten entfernt, und ich bin grundsätzlich zu allen Lehrveranstaltungen gelaufen. Mit dem Fahrrad geht es natürlich noch schneller, und um die Ecke befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Der Garden Shed
In das Garden Building, oder den Garden Shed (so nennen wir Bewohner und Bewohnerinnen das Gebäude), sind zum WS 2021/22 das erste Mal Menschen eingezogen. Das ist super cool, weil dadurch keine etablierten Grüppchen existierten und wir uns alle neu kennenlernen konnten. Auf meinem Flur wohnen 9 Menschen aus Belgien, Deutschland, Österreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Wir teilen uns eine große Küche mit 3 Kochstellen, 2 Spülbecken und 3 Kühlschränken. Außerdem teilen wir uns ein Bad mit 2 Toiletten und 2 Duschen. Das reicht alles vollkommen aus, bisher sind wir uns noch nie alle gleichzeitig in die Quere gekommen.
Das Zimmer
Die Zimmer sind alle gleich ausgestattet und beinhalten ein Bett, einen Kleiderschrank, ein Regal, einen Schreibtisch, einen Rollcontainer und ein Waschbecken mit Spiegel. Einen Nachttisch habe ich an meinem zweiten Tag in Leuven am Straßenrand gefunden, der hat dann mein Zimmer komplettiert. Die Zimmer haben definitiv eine ausreichende Größe, nur leider sind sie etwas steril. Da wir aber für die Befestigung von Postern extra spezielles Klebeband bekommen haben, ist das gar nicht so dramatisch.
Das Zusammenleben
Ich habe in Copal wirklich eine zweite Heimat gefunden. Alle meine besten Freunde kommen hier aus dem Wohnheim und wir unternehmen wirklich viel zusammen. Egal ob Ausflüge nach Brügge, Gent ode Brüssel, Partynächte auf dem Oude Markt oder einfach gemeinsame Koch- und Lernsessions in der Küche. An Weihnachten haben wir uns sogar 2 Bäume und einen Secret Santa organisiert.
Abgesehen davon gibt es auch allgemein viel zu unternehmen. Unsere Residenzmanager Jessie und Gilian hängen einmal im Monat die Copal News auf den Toiletten aus (wo sonst hat man Zeit, die zu lesen). Das Wohnheim hat ein eigenes Präsidium, das Parties, Beerpong-Turniere oder auch einen Dessert Contest organisiert. Es ist eigentlich immer etwas los, und mit der Zeit kennt man auch alle Gesichter und hat eigentlich immer Spaß zusammen. Und wenn man spontan noch etwas unternehmen will, sind es fußläufig nur 3 Minuten zur nächsten Kneipe und zum nächsten Späti, und der Oude Markt ist auch nur 12 Minuten entfernt.
Die Nachteile
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Unser Garden Shed hatte einige Kinderkrankheiten, oft funktionierten Heizung und warmes Wasser nicht, einmal kam plötzlich Wasser aus der Wand, und der Staubsauger ist auch einmal explodiert. Nichtsdestotrotz muss man die Organisation loben, die Residenzmanager waren immer extrem schnell erreichbar, und für den ersten Monat haben wir sogar unsere Miete anteilig erstattet bekommen. Ich würde immer wieder gerne hier einziehen, auch, wenn es manchmal stressig ist.
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Dessert Contest in der WohnheimbarFoto: Bastian Bunzeck
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Duschen, ungefähr so groß wie auf der ISSFoto: Bastian Bunzeck
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Der Flur, geschmückt mit fancy GirlandenFoto: Bastian Bunzeck
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Küche mit MikrowellenherdenFoto: Bastian Bunzeck
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Küche mit ValentinstagsdekorationFoto: Bastian Bunzeck
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Küche mit Christmas Lights und Halloween KürbisFoto: Bastian Bunzeck
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Die "Copal News" hängen auf der Toilette aus...Foto: Bastian Bunzeck
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Das neue "Wohnheim", liebevoll Garden Shed genannt.Foto: Bastian Bunzeck
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Mein Zimmer, vom Bett aus gesehenFoto: Bastian Bunzeck
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Mein Zimmer, mit Blick auf den GartenFoto: Bastian Bunzeck