Im Rahmen folgender externer Förderprogramme werden Lehrprojekte der Friedrich-Schiller-Universität Jena gefördert:
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PD Dr. Marcel A. Kamp und Dr. Matthias A. Mäurer (2022): Digitale studentische Tumorkonferenz im inverted classroom-Format
Moderne Behandlungen von an Krebs Erkrankten sind nur in interdisziplinären Teams möglich. In sogenannten Tumorboards werden Untersuchungsbefunde unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengetragen und gemeinsam über Therapieempfehlungen diskutiert. Die Teilnahme an solchen Tumorkonferenzen ist im Kerncurriculum der Humanmedizin bislang nicht vorgesehen. Daher haben die Mediziner PD Dr. Marcel A. Kamp und Dr. Matthias A. Mäurer das nun ausgezeichnete Projekt „Digitale studentische Tumorkonferenz im inverted classroom-Format“ entwickelt. Neben fachlichem Wissen sollen die teilnehmenden Studierenden die Arbeitsweise eines neuroonkologischen Tumorboards, effektive Kommunikation, das Erstellen von personalisierten Therapieplänen sowie die Diskussion und Berücksichtigung von ethischen Aspekten ärztlichen Handelns erlernen. Die Lehrveranstaltungen sind so angelegt, dass die Studierenden sich mit Online-Material vorbereiten und die Veranstaltung zur vertiefenden und interaktiven Auseinandersetzung mit dem Gelernten nutzen.
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Prof. Dr. Miriam Rose (2022): Writing to learn. Digitale schreibbasierte Lehre in der Systematischen Theologie
Schreiben ist selbst ein Mittel des Lernens, und nicht nur ein Weg, um Texte zu produzieren. In diesem Projekt sollen Schreibübungen eingesetzt werden, um Studierende darin zu fördern, sich eigenständig mit Theorien auseinanderzusetzen, ihre eigene Position dazu zu entwickeln und sich als selbstwirksam in ihrem Lernprozess zu erfahren.
Im Hintergrund steht das Konzept aus der amerikanischen Hochschuldidaktik „writing to learn“. Beispiele für solche Schreibübungen lauten: 3 Minuten-Übung „Was interessiert Sie an diesem Text besonders“, „Mit welchen Themen der Vorlesung möchten Sie sich noch weiter beschäftigen?“ oder „Was war für Sie in der heutigen Seminar-Sitzung besonders wichtig“. Mit Hilfe digitaler Tools, u.a. Padlet, können die Studierenden auch anonym zusammenarbeiten, also gemeinsam einen Text kommentieren, Beispiele aufschreiben oder Verweise auf andere Texte/Theorien notieren. Viele Kombinationen aus präsentischer und digitaler Lehre, aus asynchronen und synchronen Lehrelementen können flexibel gestaltet werden.
Es ist experimentell erwiesen, dass eigenes Aufschreiben das Lernen nachhaltiger macht und dass insbesondere handschriftliches Schreiben die eigenständige Aneignung verstärkt.
Das Projekt wird entwickelt für Einführungsveranstaltungen im Bereich Systematischer Theologie, doch sind viele Transfer-Möglichkeiten in die Kultur-und Sozialwissenschaften und darüber hinaus im Blick.
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Dr. Thomas Kaiser (2022): Verständnis mit dem zweiten Blick: Das digitale Repositorium für Mathematische Methoden
„Verständnis mit dem zweiten Blick: Das digitale Repositorium für Mathematische Methoden“ heißt das ausgezeichnete Projekt des Physikers Dr. Thomas Kaiser. Er will ein Lehr-Lern-Format entwickeln, das die Studieneingangsphase in den MINT-Fächern verbessern soll. Dazu sollen der Studienbeginn zeitlich entzerrt, Präsenzphasen optimaler genutzt und die Studierenden frühzeitiger vernetzt werden. Und um das frühe Fachwissen zu festigen, sollen die Inhalte auch in späteren Semestern erneut aufgegriffen und vertieft werden. Erreichen will Dr. Kaiser diese Ziele, indem er quelloffene digitale Methoden einsetzt, um das Lernen zu analysieren.
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Theres Werner (2021): Digitales Lehren lernen in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Im Rahmen des Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre Thüringen ausgeschrieben durch den Stifterverband und finanziert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft konnte das Projekt „Digitales Lehren lernen in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ (DiLele DaF/DaZ) von Theres Werner überzeugen. Mit dem Projekt DiLele DaF/DaZ wird die gegenwärtige Situation des distance learnings aufgegriffen, mit dem Ziel diese Lehr-Lernform in die LehrerInnenbildung curricular einzubinden und systematisch weiterzuentwickeln. Dass die „digitale Kompetenz […] eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts“ (DigCompEdu 2017: 1) ist, wurde mit der Situation seit März 2020 zunehmend deutlich. Die akademische Lehre musste in kürzester Zeit auf digitale Formate umgestellt werden, ohne dass zuvor Erprobungen und Evaluationen dieser Lehr-Lernsettings möglich waren. Gleiches gilt für den Schulkontext. An dem Punkt setzt die Lehrinnovation an. In einer Lehrveranstaltung erproben Lehramtsstudierende entsprechend ihres Vorwissens in einem geschützten Raum verschiedene Formate des digitalen Lehrens und Lernens und reflektieren die Vor- und Nachteile. Digitales Lernen ist neben dem Lerninhalt, gleichzeitig Lernmethode und auch Lernprodukt. Ziel ist es, die angehenden Lehrpersonen auf ihren Unterrichtsalltag praxisnah vorzubereiten.
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Prof. Dr. Gerhard G. Paulus (2021): Hybride Lehre kleinerer Kurse am Beispiel der Vorlesung "Physikalische Grundlagen Erneuerbarer Energien"
Ziel des Projekts ist die Verbindung von Präsenz- und digitaler Lehre für kleinere Vorlesungen – hybride Lehre. Dazu soll, gestützt auf externe Expertise, ein mobiles System beschafft, konfiguriert und programmiert werden, das Immersion, Kommunikation und Interaktion maximiert. Ursprünglich für Lehre unter Corona-Bedingungen konzipiert, soll den digital teilnehmenden Studierenden durch hervorragende Bild- und Tonqualität, durch verschiedene Bildeinstellungen („Szenen“) und interaktive Elemente eine zu den anwesenden Studierenden vergleichbare Teilhabe ermöglicht werden. Gleichzeitig bleiben die Vorteile der digitalen Lehre wie dauerhafte Abrufbarkeit erhalten. Umgekehrt soll die Technik mobil, kostengünstig im Betrieb und leicht zu bedienen sein, um einen Einsatz in der Breite zu ermöglichen. Nach Test- und Optimierungsdurchläufen im Sommersemester 2021 soll das System anhand der Vorlesung Physikalische Grundlagen Erneuerbarer Energien mit einem öffentlichen Livestream im Wintersemester demonstriert werden.
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Dr. Franziska Greiner (2021): Digital Casebooks. Fallbasierte Selbstlernumgebungen zur Förderung des Theorie-Praxis-Transfers im Lehramtsstudium
In der Hochschullehre dominiert noch immer die theoretische Wissensvermittlung. Dies steht insbesondere der starken Berufsorientierung von Lehramtsstudierenden entgegen. Auf Fragen wie „Was mache ich, wenn … passiert?“ wird in der bildungswissenschaftlichen Lehre häufig entgegnet, dass dies nicht pauschal beantwortet werden kann, sondern eine Betrachtung des Einzelfalls nötig ist. Ziel der Lehrinnovation ist es daher, die Theorie-Praxis-Verzahnung zu stärken. Dafür werden Digital Casebooks entwickelt, in denen ausgehend von einem konkreten Fallbeispiel das theoretische Wissen auf schulpraktische Fragestellungen angewendet werden soll. Um dabei die Heterogenität der Studierenden stärker zu berücksichtigen, sollen die Digital Casebooks unter Nutzung digitaler Technologien multimodal, interaktiv und barrierearm gestaltet werden. Ein weiterer Fokus wird auf die Unterstützung des selbstregulierten Lernens gelegt. Nach der Erprobung der Digital Casebooks an drei praxisrelevanten Themen soll die Lehrinnovation für andere Disziplinen innerhalb und außerhalb der Lehrkräftebildung nutzbar gemacht werden.
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Diana DiMaria (2020): E-Portfolio als studienbegleitendes Prüfungsformat
Das zur Förderung beantragte Projekt "E-Portfolio als studienbegleitendes Prüfungsformat" verbindet in aktueller Weise die inhaltlichen Herausforderungen geisteswissenschaftlicher Studien und Forschungen mit den Anforderungen der modernen Welt, in der exzellente Bewerber für Masterstudiengänge - sowie deren Lehrende - international, digital kompetent und somit räumlich unabhängiger agieren (wollen und müssen), mit einer Studiengangskonzeption, die praxisnah, interdisziplinär und berufsvorbereitend sein möchte.
Das Projekt soll als Pilotprojekt im neu zu schaffenden Masterstudiengang "Literarisches Übersetzen" eingesetzt und bei erfolgreicher Aufnahme im Anschluss auch anderen (insbesondere interdisziplinären, internationalen und praxisorientierten) Masterstudiengängen als Modell zur möglichen Integration in andere Curricula vorgestellt werden.
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Dr.-Ing. Clémence Dubois (2020): Blended-Learning im Bereich der Erdbeobachtung
Das geförderte Projekt dient sowohl der Optimierung des didaktischen Zusammenspiels von digitalen Lehrinhalten und Face-to-Face Veranstaltungen als auch die aktive Einbeziehung der Studierenden in die Gestaltung neuer digitaler Lehrinhalte für die nächsten Studierendengenerationen.
Konkret wird dieses Projekt im Rahmen eines Moduls eingesetzt, das von Studenten mit unterschiedlichem Vorwissen besucht wird. Um die heterogene Wissensbasis der Studierenden zu berücksichtigen, wird parallel zur Veranstaltung bereits Material aus einem Massive Open Online Course (MOOC) eingesetzt, der die nötigen Grundlagen und weiterführende Information für die im Modul angesprochenen Themen abdeckt. Das heterogene Vorwissen lässt sich durch die MOOC-Inhalte jedoch aufgrund der verschiedenen Lernrythmen der Studierenden nur bedingt mitigieren.
Im Rahmen des Fellowships soll ein Blended-Learning-Modell konzipiert und umgesetzt werden, das die fokussierte Integration von E-Learning-Inhalten des MOOCs und den Face-to-Face-Veranstaltungen anstrebt. Darüber hinaus soll eine weiterführende Vertiefung des Erlernten durch aktive Mitgestaltung neuer digitaler Inhalte erfolgen. Nach Erprobung soll dieses Konzept weiter ausgebaut werden, um die neu entstandenen digitalen Inhalte als zusätzliche Lernbasis für die nächsten Studierendengenerationen zu nutzen. -
Dr. Dana Schneider (2020): Digital Flipped Classroom Psychologie
Im Bachelorstudiengang Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena soll das Sozialpsychologiemodul "B-PSY-106" digital-didaktisch neugestaltet werden. Die Standardisierbarkeit bestimmter Inhalte auf hohem Niveu bei gleichzeitiger Individualität der einzelnen Studierenden sprechen für den verstärkten Einsatz digitaler Werkzeuge. Somit soll im Rahmen des Fellowships ein digitaler "Flipped Classroom" konzipiert und umgesetzt werden.
Der Einsatz der Lehrinnovation verfolgt eine Bandbreite von Zielen. Hierbei sind die Wichtigsten, dass
- mehrere hundert Studierende des Grundlagenfaches Sozialpsychologie sich tiefes und nachhaltiges Wissen aneignen,
- psychologische Schlüsselkompetenzen in Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsprozessen besser ausgebildet und geschult werden und
- Studierende der Psychologie angemessener auf die Lebens- und Arbeitswelt 4.0 vorbereitet werden.
Das Konzept soll während der Laufzeit des Fellowships evaluiert, entsprechend verbessert und angepasst werden. Am Ende des Projektes soll die Innovation auf weitere Module des Studiengangs der Psychologie, speziell den Grundlagenfächern, wie der Entwicklungs-, Wahrnehmungs- oder Persönlichkeitspsychologie, übertragbar sein.
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Dr. Diana Vesga (2020): Medienkompetenz im romanistischen Lehramtsstudium von Anfang an
Digitalisierung prägt zunehmend unseren Alltag und verändert das Bildungswesen. Dass digitale Lehr- und Lernsettings neue Möglichkeiten der Bereicherung, Flexibilisierung und Individualisierung von Lernprozessen eröffnen, ist eine Erkenntnis, die im bildungspolitischen Diskurs mittlerweile unbestritten ist. Daher werden heutzutage sämtliche Bildungseinrichtungen damit beauftragt, digital gestützte Lernformate zu entwickeln und zu implementieren.
Doch in der Lehrkräfteausbildung bringt die Digitalisierung von Bildung neue Herausforderungen mit sich, die weit über die reine Einbindung digitaler Medien in die Hochschullehre hinausgehen.
Angehende Schullehrer müssen spezifische Kompetenzen erwerben, um sich in einer zunehmend digitalisierten Schullandschaft zurechtzufinden.
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, diese erforderlichen Kompetenzen zu formulieren und zu einem wesentlichen Bestandteil des fachdidaktischen Curriculums im romanistischen Lehramtsstudium zu machen.
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Dr. Julia Dietrich (2019): Heterogenitätsorientiertes Lehramtsstudium durch Digitalisierung: Entwicklung von Differenzierungsmatrizen (DigitDiffM)
Einer im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Motivation heterogenen Studierendenschaft stehen bisher vorwiegend Lernsettings für homogene Gruppen („One-size-fits-all“) gegenüber. Dabei sind heterogenitätsorientierte Angebote besser geeignet, um Lernerfolg für alle zu sichern. Die Herausforderungen durch heterogene Studierendengruppen lassen sich mit digitalen Lehr-Lern-Angeboten adressieren. Insbesondere digitale Differenzierungsmatrizen sind ein didaktischer Ansatz für heterogenitätssensitive Lehre. Im geplanten Projekt sollen Differenzierungsmatrizen für die Lehrerbildung entwickelt werden. Diese fassen Inhalte, die in unterschiedlichem Maße komplex sind. Sie können über das gesamte Lehramtsstudium hinweg in einem digitalen Tool bearbeitet werden, wobei bestimmte Mindeststandards erreicht werden sollen. Das Lerntempo sowie der Weg, auf dem Studierende diese Standards erreichen, darf dabei explizit verschieden sein. Das digitale Tool soll nach einer Erprobung in fünf Bereichen der Lehrerbildung breit nutzbar gemacht werden.
Ansprechpartnerin:
Dr. Julia Dietrich
E-Mail: julia.dietrich@uni-jena.de
Telefon: 03641/945347 -
Jennifer Koch (2019): Propädeutikum Mittelhochdeutsch (ProMihD)
Im Fach Ältere deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben die Studierenden einen sehr heterogenen und geringen Wissensstand. In den Einführungsseminaren des Pflichtmoduls Ältere deutsche Literatur I versuchen die Lehrenden des Fachbereichs diesem Problem zu begegnen und vermitteln deshalb literatur- und sprachwissenschaftliches Wissen. Der Wissenszuwachs der Studierenden ist jedoch sehr gering, da die Zeit für die Vermittlung der mittelhochdeutschen Sprachkompetenz in den Seminaren des Moduls sehr begrenzt ist.
Mit dem MOOC ProMihD möchte ich diesem Problem begegnen. Es handelt sich um ein Online-Propädeutikum, in dem die Studierenden während der Semesterferien in 3 Wochen ein Basiswissen über das Mittelhochdeutsche und seine Erschließung erwerben. Auf diesem Wissen bauen die jeweiligen ÄDL I Seminare auf und wenden es auf den jeweiligen Seminargegenstand an, was zu dessen Verfestigung und Erweiterung führt. Der Kurs soll fester Bestandteil des Moduls ÄDL I werden.
Ansprechpartnerin:
Jennifer Koch
E-Mail: jennifer.koch@uni-jena.de
Telefon: 03641/944205
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Digitale Professionalisierung im Lehramtsstudium (DIKoKo)
Die Lehrerbildung nimmt eine zentrale Rolle im Hochschulbereich ein, da gut qualifizierte Lehrkräfte eine tragende Rolle für die Entdeckung und Förderung junger Talente im schulischen Bereich spielen. Die Lehrerausbildung an der FSU Jena hat sich seit ihrer grundständigen Modularisierung und Reform im Jahre 2009 in Thüringen etabliert und ist mittlerweile – insbesondere für ihre frühzeitige Implementation eines Praxissemesters – auch deutschlandweit bekannt. Das Anliegen des Projekts „Digitale Professionalisierung im Lehramtsstudium – Individuell. Kollaborativ. Kompetenzorientiert“ (DIKoKo) ist es, das im WiSe 2018/19 reformierte bildungswissenschaftliche Begleitstudium durch eine Digitalisierungsstrategie zu begleiten. Das Ziel ist, die evidenzbasierten und berufspraktisch orientierten Studieninhalte durch hochschuldidaktisch innovativ gestaltete digitale Lehr-/Lernformate zu unterstützen. Hierbei geht es im Kern darum, die Nutzung digitaler Werkzeuge des Lehrens und Lernens gezielt in die entsprechenden Module zu integrieren, um die Professionalisierung der angehenden Lehrpersonen bereits im Studium auf die veränderten Bedingungen bzw. digitalen Herausforderungen des beruflichen Alltags vorzubereiten.
Im Rahmen des Projekts sollen alle Studierende des Lehramts (Gymnasial- sowie Regelschullehramt) im Verlauf ihres Studiums in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten Möglichkeiten erhalten, ihr Wissen und ihre Kenntnisse neben den bisher ausschließlich auf Präsenz ausgerichteten Lehrveranstaltungen auch mittels Blended-Learning und Online-Kursen zu erwerben, wobei in der Studieneingangsphase insbesondere der Flipped-Classroom Ansatz genutzt wird und Aufgabenbearbeitungs- sowie Reflexionsphasen (mittels Online-Plattform) den nachhaltigen Wissenserwerb unterstützen sollen. Einzigartig für die Lehrerausbildung an einer Volluniversität in Deutschland ist dabei der Einsatz des peer- und team-teaching orientierten Videofeedbacks (Gröschner et al., 2018). Hierbei werden mittels Micro-Teaching berufspraktische Lerngelegenheiten des Lehrer/innenhandelns theoriebasiert, handlungsnah und reflexionsfördernd zum Thema Unterrichtskommunikation erprobt. Die Erfahrungen der berufspraktischen Ausbildung kommen in Seminarformen zum Tragen, in denen interessengeleitet Themenstellungen mittels Individualisierungs- und Kollaborationsanlässen vertieft werden.
Parallel zum Projekt DIKoKo werden ab Januar 2019 weitere (digital unterstützte) Lerngelegenheiten im neu gegründeten „Learning to Teach-Lab: Science (LTL:S)“ am Institut für Erziehungswissenschaft (Leitung: Prof. Dr. Alexander Gröschner) geschaffen für eine Lehrer/innenbildung und Schule der Zukunft.
Nähere Informationen unter: www.teach.uni-jena.deAnsprechpartner:
Prof. Dr. Alexander Gröschner
E-Mail: alexander.groeschner@uni-jena.de
Telefon: 03641-945350Prof. Dr. Nils Berkemeyer
E-Mail: nils.berkemeyer@uni-jena.de
Telefon: 03641-945360 -
EHealth and Communication
Zunehmende Vernetzung und Komplexität in Forschung und Patientenversorgung setzt besseren Informationsfluss, besseren Datenaustausch und intensivere Kommunikation voraus. Dies geschieht innerhalb der eigenen Berufsgruppe, fachübergreifend aber ganz zentral mit Laien (Bevölkerung, Patienten und Angehörigen, Medien). Ein zunehmender Teil dieses Austausches erfolgt in elektronischen Medien. Neben hohen Potentialen ist diese Entwicklung auch durch Risiken und Barrieren gekennzeichnet (Ungleichheit zwischen den Generationen (Digital Visitors vs. Digital Natives), bildungsabhängige (e)Health Literacy, Datenschutz und ethische Überlegungen z.B. zu Quantified Self).
Ärzte sehen sich heute schon informierten Patienten gegenüber, die einen Großteil ihrer Informationen aber auch Ihrer Fragen aus webbasierten Angeboten (über die der Arzt häufig wenig oder gar nichts weiß) bezogen haben. Diese neue Entwicklung ist Chance und Risiko zugleich. Chance, weil Patienten sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorbereiten oder es nachbereiten können. Risiko, weil viele webbasierte Informationsangebote unzureichend, schlecht und teilweise sogar mit (bewusster oder unbewusster) Falschinformation erheblichen Schaden anrichten können. In den sozialen Netzwerken zeigen sich zunehmend Misstrauen gegen Ärzte, die akademische und evidenzbasierte Medizin, so dass das Patienten-Arzt-Verhältnis belastet wird.
Die Vermittlung von Forschungsideen und Forschungsergebnissen an Laien (zu denen auch Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft gehören) wird für die Forschung in Zukunft eine hohe Bedeutung bekommen. Damit wird eine verständliche Kommunikation über hochkomplexe Zusammenhänge auch unter den Spielregeln moderner Medien erforderlich.
Zielsetzung des Vorhabens
Ziel des Projektes ist es, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen interdisziplinären Masterstudiengang "eHealth" für Absolventen eines Studiums der Medizin, Zahnmedizin, Ernährungswissenschaften, Pflegewissenschaften oder Psychologie und anderer in der Gesundheitsversorgung aktiver akademischer Berufsgruppen zu entwickeln. Die Ausrichtung des Studienganges liegt auf der Integration von eHealth in Informationsvermittlung und Kommunikation. Dieser Studiengang soll weiterbildend sein und auch Absolventen anderer Universitäten und Hochschulen ansprechen und damit deutschlandweit zu einem Modellstudiengang werden. Der Masterstudiengang teilt sich in Präsenzphasen und Phasen des wohnortnah digitalen Lernens. Er kann berufsbegleitend absolviert werden.
Beteiligte Fachgebiete und Experten
- Medizin und Zahnmedizin
- Ernährungswissenschaften
- Psychologie
- Pflege und Pflegewissenschaften
- Informatik
- Medizininformatik
- Kommunikationswissenschaften
- Medizinjournalisten, Blogger; Hersteller und Anwender von eHealth Angeboten
- Patientenvertreter, insbesondere mit Aktivitäten in (sozialen) Medien
- enger Kontakt zu Experten aus der Praxis insb. während Praktika und MasterarbeitenAnsprechpartnerin:
Prof. Dr. Jutta Hübner
E-Mail: jutta.huebner@med.uni-jena.de
Telefon: 03641-9324256 -
Hochschulübergreifende Lehre im Rahmen einer heterogenitätssensiblen Lehrerinnenbildung
Das Ziel des Kooperationsprojekts besteht darin, das Thema „Umgang mit Inklusion im Schulkontext“ an den beiden lehrerbildenden Hochschulen Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und Universität Erfurt (UE) in einem gemeinsam entwickelten Curriculum zu verankern. Gesellschaftliche und bildungspolitische Entwicklungen erfordern, angehende Lehrkräfte bereits im Studium intensiver und systematischer als bisher für Heterogenität und insbesondere Inklusion zu sensibilisieren und auf einen produktiven und vorurteilsfreien Umgang mit den damit verbundenen Herausforderungen (z.B. Kooperation in multiprofessionellen Teams von Regellehrkräften und Förderpädagog*innen, zieldifferente Unterrichtsgestaltung) vorzubereiten (KMK, 2015). Die Universitäten Jena und Erfurt bearbeiten das umfassende Arbeitsfeld der Inklusion in unterschiedlichen Formaten seit 2015 im Rahmen der vom BMBF geförderten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Die hier erarbeitete Expertise soll im Pilotprojekt mit Hilfe einer digitalen Online-Plattform wechselseitig und nachhaltig für die Lehrerbildung an beiden Orten systematisiert, digital aufbereitet und in Bezug auf die Übertragbarkeit auch auf andere Studiengänge weiterentwickelt werden.
Auf der Grundlage eines gemeinsamen Curriculums, das zu Beginn der Projektarbeit aus den „Leitgedanken für eine inklusionsorientierte, phasenübergreifende und phasenvernetzende Lehrerbildung in Thüringen“ (Thüringer Beirat Inklusion, 2018) abgeleitet wird, sollen im Kooperationsprojekt zwei zentrale Ziele verfolgt werden:
- Identifizierung und digitale Übersetzung bestehender curricularer Bausteine an beiden Hochschulen und
- ko-konstruktive Entwicklung eines modellhaften gemeinsamen Veranstaltungsangebots.
Alle erarbeiteten Elemente werden auf einer von beiden Hochschulen kostenfrei zu nutzenden moodlebasierten Lernplattform, dem "Glocal Campus" zur Verfügung gestellt.
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Bärbel Kracke
E-Mail: baerbel.kracke@uni-jena.de
Telefon: 03641/945341