Das Innere der journalistischen Fakultät.

Das Studium an der Lomonosov Moscow State University

Die Moscow State University ist die älteste und nach vielen Rankings die beste Universität Russlands. Während meines Auslandsemesters, studiere ich an der journalistischen Fakultät.
Das Innere der journalistischen Fakultät.
Foto: Natascha Jürgens
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Auf den Treppen der journalistischen Fakultät.
Auf den Treppen der journalistischen Fakultät.
Foto: Natascha Jürgens

Organisation meiner Kurse

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Organisation an der MSU etwas kurzfristiger abläuft als in Deutschland. Kurz vor Beginn des Semesters bekam ich von der Koordinatorin meiner Fakultät eine Liste der englischsprachigen Kurse zugeschickt. Auf Wunsch bekam ich auch die Übersicht der russischsprachigen Kurse bei denen ich ebenfalls frei wählen konnte. Ich entschied mich allerdings letztendlich dafür, lieber themenspezifische Sprachkurse zu besuchen, da ich der Meinung war, dass dies besser für den Ausbau meiner Sprachkenntnisse geeignet sei.

Obwohl es eine Fakultät speziell für Sprachen und Landeskunde gibt, bieten die meisten anderen Fakultäten auch eigene Sprachkurse für die Austauschstudierenden an. Obwohl wir nur zwei Studentinnen waren, hatten wir drei Russischstunden pro Woche, in denen Allgemeines, Grammatik und gelegentlich auch journalistische Themen besprochen wurden. Zusätzlich habe ich an der Fakultät für Spachen und Landeskunde einen Kurs zum russischen Kino belegt. Es ist hier nicht so einfach, wie an der Universität Jena, sich bei Kursen einer anderen Fakultät anzumelden, da die eigene Fakultät dies erst bei der anderen Fakultät beantragen muss. Meine Koordinatorin hat dies allerdings sehr schnell in die Wege geleitet und ich durfte bereits bevor der Prozess abgeschlossen war, an dem Kurs zum russischen Kino teilnehmen.

Neben den Sprachkursen belege ich auch zwei englischsprachige Kurse: "Current issues of mass media" - eine Ringvorlesung mit verschiedenen, teilweise ausländischen Dozenten zu der jede Woche eine Frage beantwortet werden muss und "Functions and principles of Russian television in the 21st century". Letzteren finde ich besonders interessant, da ich dadurch eine Übersicht über die Medienlandschaft in Russland erhalte.

Da am Anfang meines Auslandsemesters einige Studierende noch nicht in Russland waren und einige Coronarestriktionen galten, sollten die ersten zwei Wochen des Semesters online stattfinden und danach auf Präsenzlehre umgeschaltet werden. Da durch den Krieg gegen die Ukraine allerdings viele Studierende das Land wieder verlassen hatten und das Semester online fortsetzen wollten, finden die Kurse weiterhin online statt. Durch verschiedene Initiativen, von denen ich im nächsten Post erzählen werde, gibt es dennoch viele Möglichkeiten, Russisch zu üben und andere Studierende kennenzulernen.

Mein Studentenausweis.
Mein Studentenausweis.
Foto: Natascha Jürgens

Anderes Organisatorisches

Die Home Faculty muss auch eine Registrierung für die ausländischen Studierenden vornehmen und weist auf andere bürokratischen Notwendigkeiten hin. Alle ausländischen Studierenden müssen sich innerhalb von 90 Tagen einem medizinischen Test unterziehen und sich mit den Ergebnissen nochmals bei der Polizei melden und Fingerabdrücke abgeben. Danach bekommt man eine Art Aufenthaltsbescheinigung. Für die medizinische Untersuchung organisiert die Lomonosov Universiät zwei Mal pro Woche eine Fahrt zum Krankenhaus, die Kosten der Untersuchung betrugen bei mir 4100 Rubel, der Preis wurde allerdings später erhöht. Die Untersuchung selbst dauert nicht sehr lange, allerdings muss man in verschiedene Zimmer und sollte etwas Wartezeit einplanen. Insgesamt hat es bei mir um die 3 Stunden gedauert.

Ich habe von einigen Studierenden gehört, dass sie nicht ganz zufrieden mit der Organisation waren und diese etwas durcheinander fanden. Bei mir hat allerdings alles sehr gut funktioniert und meine Fakultät hat sich sehr gut um mich gekümmert. Meine Koordinatorin ist sowohl per Mail, als auch per Whatsapp immer für mich da und ich hatte auch meinen Studentenausweis (ohne den man in keine Fakultät rein kommt) sehr schnell.

Das Multimediazentrum der journalistischen Fakultät
Das Multimediazentrum der journalistischen Fakultät
Foto: Natascha Jürgens

Das Fakultätsgebäude

Das Gebäude der journalistischen Fakultät war einst ein Ballsaal und das sieht man ihm auch an - elegant verzierte Wände und Decken, Kronleuchter und Statuen zieren das Interieur. Besonders der Saal am Eingang der Fakultät ist mit einer riesigen Treppe und einem großen Portrait des Gründers der Universität, Lomonosov, besonders beeindruckend.

Es gibt allerdings auch sehr moderene Multimediaräume, in denen journalistische Tätigkeiten geübt und Kursprojekte durchgeführt werden können. Im Raum zur Simulation von Fernsehsendungen wurde ich als internationale Studentin für ein Projekt einer Freundin interviewt und konnte zusehen, wie eine Nachrichtensendung erstellt werden kann.

  • In der journalistischen Fakultät neben dem Gemälde von Lomonosov.
    Foto: Natascha Jürgens
  • Ein elegantes Interieur mit vielen Statuen und Verzierungen.
    Foto: Natascha Jürgens
  • In den Vitrinen befinden sich alte Fotoaparate und anderes journalistisches Werkzeug.
    Foto: Natascha Jürgens
  • Auch die Korridore der Fakultät sind schön hübsch konstruiert und durch viele Pflanzen verziert.
    Foto: Natascha Jürgens
  • Das Gemälde des Gründers der Universität hängt direkt im großen Eingangssaal des Gebäudes.
    Foto: Natascha Jürgens
  • Hier kann man professionell Interviews aufnehmen oder Nachrichtensendungen simulieren.
    Foto: Natascha Jürgens