Pferdeschlitten in winterlicher Landschaft von Alfred von Wierusz-Kowalski

Warum ins Ausland?

Tipps für Gegenwart und Zukunft
Pferdeschlitten in winterlicher Landschaft von Alfred von Wierusz-Kowalski
Foto: Kunsthaus Lempertz

Meldung vom: | Verfasser/in: Dschamila Noe

Wie dein Auslandssemester dir in der Gegenwart & Zukunft hilft

Warum solltest das Angebot für das Auslandssemester nutzen?

Auf die Frage gibt es tolle und nachvollziehbare Argumente an den Infoabenden für das Auslandssemester. Termine und Fristen dazu findet Ihr unter dieser Website. Dennoch möchte ich die Frage nach dem WARUM noch etwas vertiefen. "Wenn du Orangen willst, such nicht im Blaubeerfeld.", heißt einer der Bücher von dem Autoren John Strelecky. Und es beschreibt genau das, was das Ergebnis meiner Gedankengänge war, als ich mich mit dem Thema Auslandssemester intensivst beschäftigt habe. Was bringt mir ein Semester im Ausland, am sonnigen Strand oder in der Stadt mit dem besten Essen, wenn ich damit meinem Traum nicht näher komme? Ich bezeichne mich selbst als Langstreckenschwimmerin. Das heißt, dass ich nach langfristigen Zielen meine Route setze und mein Mindset immer wieder, wie der Kompass von Captain Jack Sparrow, danach ausrichte. Das hier und jetzt ist enorm wichtig, aber ich weiß immer wo ich in der Zukunft hin will. Denn "[w]enn du nicht weißt, wo du hinwillst, ist es egal, welchen Weg du einschlägst.", sagt die Grinsekatze zu Alice im Wunderland.

Manchmal spielt das Leben dazwischen und es zwingt einen sich neu zu orientieren, neu zu denken oder nochmal ganz von vorne anzufangen. Aber das ist okey und das Auslandssemester kann dich dabei unterstützen, deine gepflogenen Gewohnheiten, deinen täglichen Rhythmus zu durchbrechen, aber vor allem durch den Prozess dich aus deiner Komfortzone zu holen! Und der Titel oder auch das Zitat ist eine schöne Metapher für den Aufenthalt im Ausland. Wenn dich ein Thema wirklich interessiert, dann reicht es einem/r nicht aus, das Fach nur zu studieren, in dieser Branche eine Ausbildung zu machen. Oftmals liest man bereits seit Jahren Bücher über das Thema, sieht sich Dokumentationen oder Videos dazu an, hat Freunde oder Verwandte, die in diesem Sektor Etablissement bereits arbeiten oder gearbeitet haben... Andere Länder haben andere Forschungsgebiete oder Vertiefungen, die dich interessieren, Anknüpfspunkte und ein weiteres großes Netzwerk für mögliche Arbeitsangebote, Forschungen oder einfach den internationalen Austausch, der zu neuen Diskussionen, Lösungen oder erkennen von Nichtwissen hervorbringen. Es geht wie so oft im Leben darum, deine Perspektive zu verändern, indem du deinen Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes änderst. Du wächst allein im Bewerbungsprozess über dich hinaus, wirst selbstständiger, strukturierter und in meinen Augen auch unabhängiger. Keiner übernimmt für dich den Job, diese Anträge auszufüllen, dir Unterschriften zu holen oder eine Untermieter/in zu finden, wenn du dein Zimmer in dieser Zeit untervermieten möchtest, aber du wächst daran und durch das Studium im Ausland, wächst du über dich hinaus! 

Wenn ich dein Interesse geweckt habe, hast du hierExterner Link die Möglichkeit, dir deine mögliche Partneruniversität suchen zu lassen. Auf dieser Seite kannst du nachsehen, in welchem Land, die Fakultäten vertreten sind, die dich ansprechen und dich zu deinem Orangenfeld bringen ;) Bei Rückfragen stehen dir die Ansprechpartner/innen vom Erasmus zur Verfügung. Diese werde in die jeweiligen Fakultäten unterteilt.

 

 

Warum ich mich für Kattowitz in Polen entschieden habe?

  • Theorie & Praxis: Ich bin ein sehr visueller Mensch, daher werde ich Euch mein erstes Argument mit der Metapher von dem Bau eines Hauses erläutern. Als erstes muss ein gutes Fundament gebaut werden, dass bei Wind und Wetter, auch dem Klimawandel, stand hält. Das ist für mich die Theorie, die ich durch eine Ausbildung oder ein Studium erlange. Es bedeutet Planung, Struktur, Ziele, Grundwissen, Theorien, Zusammenhänge und interdisziplinäre Erkenntnisse. In meinem Fall stellt das den Bachelor in Kunstgeschichte, Filmwissenschaften und Soziologie dar. Vor meinem Studium habe ich bereits eine handwerkliche Ausbildung als Medientechnologin Siebdruck gemacht. Für mich ist die Praxis enorm wichtig, um Mechanismen zu verstehen, internationales Wissen wirklich langfristig zu verstehen, um sie langfristig zu verinnerlichen. Wie gesagt, ich bin eine Langstreckenschwimmerin :)  Deshalb habe ich mir die Universität rausgesucht, die in meinen Augen die besten Einblicke in die Praxis gibt. Das fundamentale Wissen ist gelegt, aber der Rohbau wird durch die Praxis - bei mir in Kattowitz - gefestig. Die Schlesische Universität in Kattotwitz arbeitet mit einer der besten Filmschulen von ganz Polen zusammen. Das Insitut für Film- und Theaterkunst organisiert neben diversen Forschungsgebieten, Konferenzen und Seminaren auch ein internationales Kurzfilmfestival. 
  • Was mich zu meinem zweiten Punkt bringt, dem neuen Blickwinkel, von dem ich oben bereits gesprochen habe. Polen befindet sich zwar geographisch gesehen in der Mitte von Europa, wird aber von vielen Menschen der westlichen Gesellschaft als der Beginn vom Osten gesehen. Und genau diese Kontraste sind sozialwissenschaftlich für mich spannend, die eine neue Perspektive schaffen unterstütz durch die Sicht der Kultur des Nachbarlandes. Wie werden diese Aspekte behandelt? Sind sie unterschwellig in den Texten zu lesen? Wie nehmen polnische Filmemacher/innen und Künstler/innen den Handlungsraum wahr? Wie setzen Sie Ihre Ideen um? Diese Fragen stelle ich mir schon jetzt und bin daher sehr gespannt, was mich alles erwartet! :) 
  • Die Kunst: In der Kunstgeschichte behandeln wir hauptsächlich die Französische, Niederländische und Italienische Malerei und Kunst. Mit einem Auslandssemester in Polen habe ich die Möglichkeit, die erlernten Erkenntnisse der Epochen Mittelalter, Frühe Neuzeit und Moderne in einem Land zu erkunden, das wir hier bisher noch nicht behandelt hatten und zusätzlich etwas über die Theaterkunst zu lernen. Dazu habe ich Euch den polnischen Maler Alfred von Wierusz-Kowalski (1849 - 1915) als Titelbild eingestellt. Er behandelte in seinen Gemälden das Volksleben und passend für den Winter ist der "Pferdeschlitten in winterlicher Landschaft" von 1903, Öl auf Holz.

Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023, vor allem nachhaltige Gesundheit, tolle Erkenntnisse und viele Abenteuer :)  !!!

Dschamila