Katrin Göring-Eckardt (l.) sprach mit Uni-Präsident Walter Rosenthal und ukrainischen Studierenden.

Vielfältige Unterstützung für ukrainische Studierende und Forschende

Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt informierte sich an der Universität Jena über Hilfen für die Ukraine
Katrin Göring-Eckardt (l.) sprach mit Uni-Präsident Walter Rosenthal und ukrainischen Studierenden.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt

Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deut­schen Bundestags, hat sich bei ihrem Besuch am 2. September an der Friedrich-Schiller-Universität Jena für das große „Hilfs-Paket“ bedankt, das die Universität für ukrainische Studieninteressierte, Stu­dierende, Pro­movierende sowie Wissen­schaft­lerinnen und Wissenschaftler geschnürt hat. Es reicht von einem Gast­hörerprogramm für Geflüchtete über mehrmonatige Forschungsaufenthalte für Wissen­schaft­le­rin­nen und Wissenschaftler aus der Ukraine in Jena bis hin zu Online-An­geboten, die Studierenden in der Ukraine helfen, ihr Studium fortzusetzen. Und dass diese Maßnahmen hochwillkom­men und wichtig sind, machten die am Gespräch mit Göring-Eckardt teilneh­menden ukrainischen Studierenden und Promovierenden dankbar deutlich.

Wir bauen auf den bestehenden Partnerschaften mit ukrainischen Hochschulen auf und haben neue Kontakte geknüpft, um es Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissen­schaftlern so gut es geht zu ermöglichen, in der Ukraine weiter studieren und forschen zu kön­nen“, sagte Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal. „Für diejenigen, die aus der Ukraine flüch­ten mussten, haben wir Angebote in Studium und Forschung geschaffen, damit sie hier in Jena Zuflucht finden und gleichzeitig etwas für ihre Zukunft tun können. Für ihr Engage­ment bzw. die finanzielle Unterstützung, die dies möglich gemacht hat, danke ich allen Betei­ligten“, so Präsident Rosenthal weiter.

Unterstützung in Jena

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat derzeit sechs Kooperationsverträge mit ukraini­schen Wissenschaftseinrichtungen sowie weitere vier Erasmuspartnerschaften – eine Erhöhung ist geplant. Im kommenden Wintersemester werden wieder rd. 100 ukrainische Studierende an der Universität sein. „Das entspricht in etwa der Anzahl der Vorjahre“, sagte Dr. Claudia Hillinger, Leiterin des Internationalen Büros der Universität. Dass es noch nicht mehr werden, hänge vor allem mit noch fehlenden – sowohl deutschen als auch englischen – Sprachkennt­nissen der Interessierten sowie dem meist für einen Studienbeginn fehlenden Grundwissen zusammen. Denn der Schulabschluss in der Ukraine wird in Deutschland als nicht gleich­wer­tig mit dem deutschen Abitur anerkannt. Und so berät das Internationale Büro bei Anfragen, vermittelt Unterstützung und bereitet Wege für die Zukunft. Darüber hinaus bietet die Univer­sität seit längerem und im kommenden Semester verstärkt Sprachkurse für Geflüchtete an. Auch um finanzielle Unterstützung hat sie sich gekümmert und Stipendien beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) eingeworben und einen Ukraine-Notfonds aufgelegt. Integrationsfördernd ist ebenfalls das kostenlose Sportangebot des Uni-Sports für Geflüchtete sowie studentische Aktivitäten zu unterschiedlichen Themen.

Außerdem sind derzeit 12 ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen sechs und 18 Monaten an der Jenaer Universität tätig. Sie forschen gemeinsam mit ihren Jenaer Part­nern und Partnerinnen und geben Sprach- und andere Kurse.

Unterstützung in der Ukraine

Für die Menschen in der Ukraine bieten das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien und das Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der Universität gemeinsam mit zwei ukrainischen Partneruni­versitäten „Sechs Kurse in digitaler ukrainischer Philologie“ an. Ziel ist es, Studierende der Ukrainistik und verwandter Fächer zu unterstützen und es ihnen zu ermöglichen, moderne computerlinguistische Methoden kennen und verwenden zu lernen.  Bisher haben sich Stu­dierende aus der ganzen Ukraine eingeschrieben.

Das „Imre Kertész Kolleg“ führt in Koope­ration mit der „Central European University“ in Wien und zwei Partneruniversitäten in Lwiw ein vielfältiges Kursangebot aus der Geschichts­wis­sen­schaft und der Soziologie weiter, das mehr als 100 Studierende der Partnerinstitu­tionen unter dem Titel „Invisible University for Ukraine“ bereits im vergangenen Sommerse­mester intensiv genutzt haben. In vier Lehrver­anstaltungen zur Geschichte von Öffentlichkeit, zu kollektiver Erinnerung, zu Migration und transnationaler Solidarität und zur Wirkung von Ideologien werden die Studierenden von Lehrenden aus ganz Europa und den USA unter­rich­tet und an aktuelle Forschungsfragen herangeführt sowie durch Studienstipendien auch fi­nan­ziell unterstützt. Beide Projekte werden vom DAAD gefördert.

Darüber hinaus ist an der Jenaer Universität das Network for Ukrainian Studies gegründet worden, das zurzeit als Ausgründung aus dem Aleksander-Brückner-Zentrum für Polen­studien im Aufbau ist.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Friedrich-Schiller-Universität für die Ukraine:
https://www.uni-jena.de/ukrainehilfe
https://www.uni-jena.de/gefluechtet 
https://www.ukr.uni-jena.de/ en

Kontakt:

Britta Salheiser, Dr.
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Internationales Büro
Britta Salheiser
Foto: Anne Günther (Universität Jena)
Universitätshauptgebäude, Raum 0.19
Fürstengraben 1
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Joachim von Puttkamer, Univ.-Prof. Dr.
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Prof. Dr. Joachim von Puttkamer
Foto: Imre Kertész Kolleg/Michal Korhel
Ruprecht von Waldenfels, Prof. Dr.
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Professur Slawistische Sprachwissenschaft
Raum 307
Ernst-Abbe-Platz 8
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