- Preise & Personalia
- Studium & Lehre
Meldung vom: | Verfasser/in: Sebastian Hollstein
Praxis und Theorie zusammenbringen – das ist das Ziel des Kurses „Innovation Methods in Photonics“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dass das auf herausragende Weise erreicht wurde, bestätigt die Akademie für Lehrentwicklung der Universität und ehrt das Organisationstrio Sabine Best, Johannes Kretzschmar und David Zakoth mit dem Lehrpreis der Universität Jena 2022 für die beste Lehrveranstaltung. Die Auszeichnung, die von der Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland gefördert wird, ist mit einem Preisgeld von 2.500 Euro verbunden und wird während des „Dies Legendi“ am 22. November 2022 verliehen.
Die Jury hebt hervor, dass die Lehrveranstaltung, die im Masterstudiengang „Photonics“ der Physikalisch-Astronomischen Fakultät an der Abbe School of Photonics angeboten wird, besonders gelungen wissenschaftliches Arbeiten fördert und gleichzeitig durch enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Forschungsinstituten einen hohen Praxisbezug des Studiums für die Studierenden herstellt. „Der Kurs ist keine reine Photonik-Veranstaltung, vielmehr erhalten die Studierenden Wissen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen“, sagt David Zakoth. „Ziel des Kurses ist es, dass die Studierenden lernen, Innovationsprozesse in Photonik-Unternehmen zu verstehen und selbst voranzutreiben. Gleichzeitig entwickeln sie unternehmerische Fähigkeiten, um wissenschaftliche Ideen selbstständig wirtschaftlich zu verwerten. Das sind Kenntnisse, die für die berufliche Karriere wichtig sind – ob die Studierenden später in Unternehmen tätig sind, in der Forschung oder selbst ein Start-up gründen wollen.“
Drei Formate in einem Kurs
Die Mischung aus Theorie und Praxis gelingt vor allem durch die Kombination aus verschiedenen Veranstaltungsformaten: In klassischen Vorlesungen erhalten die Teilnehmenden das theoretische Wissen zu Themenbereichen wie Innovationsmanagement, Entrepreneurship oder geistige Eigentumsrechte – Expertinnen und Experten aus der unternehmerischen Praxis und Forschung ergänzen den theoretischen Input mit eigenen Erfahrungsberichten. Besonders anwendungsorientiert wird laut Sabine Best in Workshops gelernt: „Hier lernen die Studierenden vielfältige Rapid-Prototyping-Technologien kennen, wie 3D-Druck oder Lasercutting, um eigene Projekte „hands-on“ bearbeiten zu können. Wir führen zu Beginn des Kurses auch einen Design Thinking-Workshop durch, damit die Studierenden zügig kreative Ideen entwickeln und erste Demonstratoren entstehen.“
Kooperationen mit Praxispartnern im Makerspace
Innovative Ideen gilt es für die studentischen Teams im praktischen Teil der Veranstaltungen zu finden: „In Vorbereitung auf den Kurs ermitteln wir gemeinsam mit Unternehmen und Forschungsinstitutionen aktuelle technische Fragestellungen, für die die Praxispartner noch nach Antworten suchen. Und für diese Challenges erarbeiten die Studierenden im Rahmen des Kurses kreative Lösungen und setzen sie dann in Form von Prototypen um“, erklärt Johannes Kretzschmar.
Hierfür steht die Lichtwerkstatt Jena – der Makerspace am Abbe Center of Photonics en – zur Verfügung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Ideen- und Prototypenlabor bietet den Studierenden jederzeit die Gelegenheit, sich an der einzigartigen technischen Ausstattung auszuprobieren und dabei Ideen und Lösungen zu entwickeln. Überhaupt sei die Lichtwerkstatt ein wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung des Kurses gewesen, da auch hier Theorie und Praxis seit Jahren zusammenfinden, so das Organisationstrio der prämierten Lehrveranstaltung.
Die Resonanz auf den Kurs fällt überaus positiv aus. Die Teilnehmenden seien äußerst dankbar über den Input aus der Praxis. Auch die Praxispartner schätzen die kreativen Impulse durch die studentischen Teams. „Viele der Beteiligten aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen sagen uns, dass sie sich auch so ein Modul während ihres Studiums gewünscht hätten. Einige waren von den studentischen Teams so begeistert, dass sie noch nach Ende des Kurses mit ihnen zusammenarbeiten“, sagt Johannes Kretzschmar.