Bei gutem Wetter lohnt es sich, früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zu genießen

Ausflüge in Norwegen

Meine Erfahrungen zu Reisen in Norwegen während des Auslandssemesters
Bei gutem Wetter lohnt es sich, früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zu genießen
Foto: Tim Schneider

Vorab ein paar Gedanken

Neben der Möglichkeit, in die norwegische Kultur einzutauchen und neue Inhalte an einer fremden Universität zu lernen bietet ein Auslandssemester natürlich auch die Chance, das Land kennen zu lernen, in dem man seinen Austausch macht. Und genau das habe ich gemacht.

Neben vielen Ein- und Mehrtageswanderungen habe ich zwei größere Ausflüge gemacht. Ich war einige Tage in Trondheim und Umgebung und habe dort mit einer Austauschstudentin, die ich in Jena im Norwegisch-Kurs kennen gelernt habe, einen Road Trip gemacht, und ich war nach dem Ende der Prüfungszeit eine Woche in Tromsø. Natürlich gibt es noch viele andere Orte in Norwegen zu sehen, andere Studierende waren zum Beispiel auf den Lofoten, auf Svalbart (Spitzbergen), im Jotunheimen-Gebirge, in Kristiansand und in Stavanger, um einige Beispiele zu nennen.

In Norwegen ist das Reisemittel der Wahl für große Distanzen meist das Flugzeug. Während man vom Flughafen in Bergen bis nach Trondheim etwas weniger als eine Stunde fliegt, benötigt man mit dem Zug über Oslo 14 Stunden und mit dem Bus etwa genauso lang. Hinzu kommt bei der Wahl des Flugzeugs nur die Reisezeit zwischen Flughafen und Stadt. Nach Tromsø fliegt man von Bergen aus ca. 2:20h, ein Zug fährt nicht so weit in den Norden. Über Oslo und Trondheim kann man mit dem Zug nach Bodø fahren und dann den Bus zum Zielort nehmen. Man ist so etwa einen ganzen Tag unterwegs.

Ein Road Trip in Trøndelag

Nach meiner Anreise am 20. Oktober traf ich mich mit meiner Freundin in der Stadt. Da wir auf Hütten der NTNUI schlafen wollten, mussten wir zunächst im Internationalen Büro Wanderkarten und die Schlüssel abholen. NTNU ist eine Studierendenorganisation der Universität in Trondheim. Die Hütten können nur von Studierenden der Universität gebucht werden, Gäste dürfen aber mitgebracht werden. Anschließend gingen wir einkaufen für unsere Reise und schauten uns einige Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Am nächsten Tag holten wir unser gemietetes Auto und fuhren los.

  • Eine Seite des Nidarosdoms
    Foto: Tim Schneider
  • Die Spiegelung der Häuser im Wasser ist fantastisch, wenn es ruhig ist
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  • Eine Seite des Flusses in Trondheim mit bunten Holzhäusern
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  • Der Nidarosdom von Innen
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  • Das Mosaikfenster im Nidarosdom
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  • Eine Seitenansicht des Nidarosdoms
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  • DIe Vorderansicht des Nidarosdoms in Trondheim
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Erster Tag

Unser erstes Ziel war die Hütte StakkslettbuaExterner Link, cirka 100km von Trondheim entfernt. Nach unserer Ankunft richteten wir uns ein, machten eine kleine Wanderung, kochten Abendbrot und genossen dann ein Lagerfeuer unter Sternenhimmel mit anderen Austauschstudierenden, die ebenfalls Betten in der Hütte reserviert hatten.

  • Unglaublich schöne Stimmung, bevor es zurück zur Hütte ging
    Foto: Tim Schneider
  • Ein fantastischer Ausblick über Täler und Berge zum Sonnenuntergang
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  • Eine Wanderung zum Sonnenuntergang erzeugt sehr gute Stimmung
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  • Die Hütte Stakkslettbua war die Herberge in Nacht eins
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Zweiter Tag

Am nächsten reinigten wir die Hütte und machten uns wieder auf den Weg. Wir fuhren weiter in Richtung Molde, mit dem nächsten Ziel Trollkirka, einer Kalksteinhöhle mit Wasserfall. Es waren an diesem Tag nur wenige Menschen da, sodass wir uns alles in Ruhe anschauen konnten. Die Höhle beinhaltet mehrere Teile, zwei sind einfach zu finden, aber durch rutschige Steine und steile Wände nicht ganz einfach zugänglich. Wasserfeste Schuhe, dicke Kleidung, Mütze und Handschuhe und eine Stirnlampe sind dringend angeraten, wenn man sich alles in Ruhe anschauen möchte. Der dritte Teil der Höhle ist schwerer zu finden, man muss ein kleines Loch im Boden finden und nach unten hindurchklettern, um hineinzugelangen.

Danach fuhren wir zur zweiten Hütte. Diese war eine Hütte vom DNT, Feskarbu, die man vorher buchen muss und dann für sich allein hat. Wir kamen erst an, als es dunkel war, kochten uns ein einfaches Abendbrot und gingen 21 Uhr schlafen, weil der Tag recht anstrengend aber auch sehr schön war.

  • Die kleine DNT-Hütte Feskarbu in der Nähe von Molde
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  • Die Schlafecke auf Feskarbu war mit DNT-Bettwäsche bestückt
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  • Die heiße Glut des Feuers wärmt nach einem anstrengenden und langen Tag
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  • Den Weg zur Trollkirka kann man nicht verfehlen
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  • Die Höhlen in der Trollkirka sind zum Teil riesige Räume
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  • Der Kalkstein ist zum Teil türkis und wurde durch Wasser ausgewaschen
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  • Der Eingang zur Trollkirka ist ein großes Loch im Fels
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  • EIne Fähre am Anleger
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  • Schöne Aussicht am frühen Morgen kurz vor Aufbruch
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Dritter Tag

Wir machten uns früh wieder auf den Weg und fuhren weiter in Richtung Oppdal. Da wir genug Zeit hatten, einigten wir uns eine weitere Sehenswürdigkeit anzufahren, bevor wir zur letzten Hütte fuhren, den Mardalsfossen im Eikesdalen. Wir waren genau zur richtigen Zeit da, die Sonne ging unter und das gesamte Tal wurde von gold und rot glänzenden Sonnenstrahlen erleuchtet. Leider hatten unsere beiden Handys nicht genug Akku, um Bilder zu machen, aber manchmal ist es besser, keine Bilder zu machen und stattdessen seine Umgebung einfach zu genießen. Und so denke ich, dass ich in diesem Tag meinen beeindruckensten Norwegen-Moment hatte. Nur der Mardalsfossen war sehr klein, da das Wasser außerhalb der Sommermonate umgeleitet und zur Stromerzeugung genutzt wird.

Wir fuhren dann weiter zur NTNUI-Hütte VekvessætraExterner Link und kamen wieder einmal an, als es schon dunkel war. Diese Hütte machte ein wenig einen gruseligen Eindruck, auch wegen des mangelnden Stroms. Wir kochten ein Curry, machten Feuer und legten uns schlafen.

  • Ein Bach ist halb zugefroren, die aufgehende Sonne erzeugt eine schöne Stimmung
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  • Bei gutem Wetter lohnt es sich, früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zu genießen
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  • Die Hütte Vekvessætra zum Sonnenaufgang
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  • Die Dämmerung am Morgen war vielversprechend
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  • Der Blick ins Eikesdal, am Ende stürzt der Mardalsfossen in die Tiefe
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  • Der Zugang zum Mardalsfossen erfolgt über eine Holzbrücke
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  • Hinter dem Nebel türmt sich ein Berg auf
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Vierter Tag

... und wir überlebten die Nacht. Zeitig am nächsten Morgen standen wir auf, noch bevor die Sonne aufging, machten Frühstück, genossen den Sonnenaufgang und sorgten für Brennholznachschub, indem wir Baumstämme sägten und mit einer Axt spalteten. Da es draußen -8°C waren, war das sehr anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht.

Wir fuhren dann zurück nach Trondheim, sahen auf dem Weg sogar ein paar grasende Rentiere in der Ferne, in Trondheim angekommen tankten wir das Auto, machten es sauber und gaben es zurück. Ich ging am Nachmittag auf eine Wanderung in der Bymarka.

  • Ein Blick in die Bymarka bei Trondheim
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  • Ein See in der Bymarka zur Abenddämmerung
    Foto: Tim Schneider