Tbilisi

Georgien- Tbilisi State University

Sommersemester 2021
Tbilisi
Foto: Roman Odintsov, Pexels

Natalie, Masterstudentin Geographie

Im folgenden Bericht sollen ein paar Erfahrungswerte zum Auslandssemester an der Ivane Javakhishvili Tbilisi State University (TSU) zum Ausdruck gebracht werden. Diese Erfahrungen beziehen sich auf das Sommersemester 2021, welches noch unter Pandemie Bedingungen durchgeführt wurde. Die besuchten Kurse an der Universität lagen hauptsächlich in den Geisteswissenschaften und bezogen sich schwerpunktmäßig auf den post-sowjetischen Raum. Der folgende Bericht ist in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt sollen die Erfahrungen mit der Universität und den besuchten Kursen erläutert werden. Der darauffolgende Abschnitt stellt die Erfahrungen zum Thema Wohnen in der Stadt dar.

Studieren an der TSU:
Aufgrund der Corona-Lage fanden alle Veranstaltungen der TSU im Online-Format statt. Dies hatte zur Folge, dass es weniger Kontakt mit anderen Studierenden gab und ein geringerer Austausch stattfinden konnte. Im normalen Uni Betrieb soll es viele Angebote geben, die neuen Studierenden dabei helfen, Kontakte zu knüpfen. Dennoch war das International Office bemüht ein Präsenztreffen für Studierende, die ein Auslandssemester an der Universität absolvieren, zu organisieren. So gab es ein organisiertes „Welcome Meeting“ für alle Austauschstudierende. Ein weiteres offizielles Treffen hat die Situation der Pandemie leider nicht zugelassen. Trotz der speziellen Schwierigkeiten wurde ich vom Internationalen Office per E-Mail sehr gut betreut. Die Mitarbeiter*innen standen für alle Fragen zur Verfügung und haben ihr Möglichstes getan, um den Start in Tiflis zu vereinfachen. Es wurde auch ein Abhol-Service organisiert, der die Neuankömmlinge vom Flughafen bis zum neuen Wohnort gebracht hat.
Insgesamt habe ich vier Kurse besucht. Alle Kurse waren in Seminarform und sind ähnlich wie an deutschen Universitäten strukturiert. Die besuchten Kurse waren im Bereich der Gesellschaftswissenschaften und hatten einen Bezug zum postsowjetischen Raum. Weiterhin habe ich noch einen Georgisch Sprachkurs besucht. Die Prüfungsformen waren sehr unterschiedlich und die Abschlussnote setzt sich aus verschiedenen Leistungen zusammen. Anders als in Deutschland spielt hier auch die Anwesenheit und Teilnahme eine Rolle. Ansonsten musste ich in jedem Kurs mindestens einen Vortrag halten. Die Abschlussprüfung war eine Klausur oder eine Seminararbeit. Die Dozierenden waren sehr bemüht und es herrschte eine gute Arbeitsatmosphäre in den Seminaren. Die Kurse waren eher klein, was dazu führt, dass auch jede Person Beachtung finden konnte. Leider wurden die Kurse hauptsächlich von Austauschstudierenden belegt, was ich als etwas schade empfunden habe. Das Online-Format ist sicherlich auch eher von Nachteil für spannende Diskussionsrunden. Die Inhalte waren sehr spannend, da ich auch vorher noch kaum einen Bezug zum Post-sowjetischen Raum hatte. Ich hatte somit die Möglichkeit eine neue Perspektive kennenzulernen und neue Einblicke zu den Hintergründen für bestimmtes politisches und soziales Handeln zu erhalten.

Wohnen in Tiflis:
Die Wohnungspreise in der Stadt können stark variieren. Wohnungen sind aber um einiges günstiger als hier in Deutschland. Während des Semesters habe ich in einem privat gemieteten Appartement in der Altstadt gewohnt. Von der Uni werden auch Wohnheimplätze angeboten, auf die man sich bewerben kann. Nach einem Kommilitonen zu urteilen sollen die Wohnheimplätze gut sein und die Möglichkeit bieten andere Studierende kennenzulernen. In entsprechenden Facebook Gruppen können auch Angebote zum „flatsharing“ gefunden werden.
Die Altstadt als Wohnort ist sehr zentral und kann gut als Verkehrsmittel dienen, um das Unihauptgebäude zu erreichen. Da ich nur Onlinekurse hatte, habe ich keine weiteren Erfahrungen zu den Unigebäuden und Ihrer Erreichbarkeit, bzw. Gebäudestrukturen im Generellen. Der öffentliche Personennahverkehr ist, meiner Erfahrung nach, gut ausgebaut und Ziele sind gut zu erreichen. Anfangs kann das Verkehrsnetz allerdings recht chaotisch wirken, doch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ist dies schnell überwunden. Tiflis ist als Hauptstadt gut angebunden und mit Bussen und Zügen kann man viele Ausflugsziele gut erreichten. Das Reisen mit Bus und Bahn ist für deutsche Verhältnisse sehr günstig und es lohnt sich das Land mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden.