Rovaniemi

Abenteuer Lappland

Eine Reise in den verschneiten Norden Finnlands - nach Lappland
Rovaniemi
Foto: Jannis Hoffmann
Arctic Circle
Arctic Circle
Foto: Olena Holovchenko

Abenteuer Lappland

 

Die Reise begann um 22:30 Uhr mit dem Bus von Turku aus. Nach langen, und unbequemen 12 Stunden Fahrt und nur zwei Stunden Schlaf, sind wir zur Mittagszeit in Rovaniemi angekommen. Rovaniemi ist nicht nur die nördlichste Stadt Finnlands, die mit dem Zug bereist werden kann, sondern auch die Heimat des weltweit bekannten Mannes mit dem langen weißen Bart und dem runden Bäuchlein, den wir auch als Weihnachtsmann kennen. Im Weihnachtsmanndorf am Rande der finnischen Stadt gibt es allerlei zu entdecken und zu erkunden. So kann man neben Rentier- und Huskyschlittenfahrten auch Schneemobile testen, viel Glögi trinken und natürlich auch mit dem Weihnachtsmann höchstpersönlich reden. Erstaunlicherweise konnte sich dieser auch in der deutschen Sprache eloquent artikulieren. Durch unseren knappen Zeitplan blieben uns leider nur wenige Momente beim Weihnachtsmann, um im Anschluss nach einer 4-stündigen Busfahrt im kleinen Örtchen Saariselkä/Lappland anzukommen. Und wenn man dabei manchmal aus dem Fenster in die weiße, verschneite Landschaft geschaut hat, sah man ab und an auch ein paar Rentiere am Straßenrand. Außerdem war dieser Montag auch mein 100ster Tag hier in Finnland, sodass ich während der langen Fahrt auch einige Male in Erinnerung schwelgen konnte, was bisher alles geschehen ist, gesehen und erlebt wurde.

Kiitos paljon Suomi! Vielen Dank, Finnland.

Komplett übermüdet und nach einer kleineren Glögi-Party in unserer Hütte, kam jedoch bei einigen von uns der Drang auf, eine Schneeballschlacht zu starten, wobei wir mit ca. 16 Leuten auch gut Spaß dabei hatten. Im Anschluss ging es dann noch in die vorgewärmte Sauna und zwischenzeitlich zum Abkühlen in den kalten Schnee bei -10°C.

Nach fünf Stunden Schlaf ging es am nächsten Morgen zuerst zu einer Rentierfarm, wobei uns das alltägliche Leben der Rentiere als auch der Sami, den Ureinwohner Lapplands, nähergebracht wurde. Ebenso durften wir uns als Lassowerfer profilieren. Im Anschluss ging es mit langsam einsetzender Dunkelheit um 12 Uhr mittags zur Huskyschlittenfahrt, was uns allen sehr viel Spaß machte. In absoluter Dunkelheit, im tiefsten Nebel und mitten im Nirgendwo wurden wir um 17 Uhr aus dem Bus „hinausgeworfen“ und durften bei einer Schneeschuhwanderung die Gegend entdecken. Ein sehr schönes Abenteuer, was auch viel Laune mit sich bringt. Sehr empfehlenswert, auch wenn die Temperatur durch den Wind gefühlsmäßig bei -20°C lag. Sofern man sich bewegt, bleibt man dabei aber auch warm. Natürlich wurde der Tag wieder mit einer heißen Sauna beendet.

Am Mittwoch ging es in der Früh auf eine 3½-stündige Busfahrt nach Norwegen nach Bugøynes – in ein kleines Fischerdorf ganz oben im Norden Europas. In einem einfachen Bistro wurde eine unglaublich schmackhafte Fischsuppe probiert, der Ort und die Szenerie bestaunt und anschließend eine Sauna am Arktischen Meer besucht. Diesmal ging es also nicht in den weißen Schnee, sondern ins kalte und tiefblaue Nass.

Da wir uns auch weit oben im Norden befanden, wo im Winter die Sonne gar nicht zu sehen ist, war es um 14 Uhr stockdunkel, als wir uns wieder auf den Weg nach Finnland begaben. Hundemüde von all den Aktivitäten und dem Mangel an Schlaf gingen wir abermals abends in die finnische Schwitzstube und entschieden uns dazu, am nächsten Tag auszuschlafen.

Der Donnerstag begann mit einer kurzen Busfahrt zur nahegelegenen Langlaufstrecke, wo wir alle auf unsere Kosten kamen und Spaß am Sport hatten. Nachdem wir aber natürlich nach dem Langlaufen K.O. waren und es in Lappland recht kühl ist, muss man sich logischerweise wieder wärmen – wir saunierten. Diesmal wurden noch ein paar andere Leute eingeladen, sodass es statt Schneeengel eine Schneeballschlacht zur „Abkühlung“ gab. Abends wurde eine kleine Abschlussparty gefeiert, da es am nächsten Tag schon wieder heimwärts gehen sollte.

Freitagfrüh ging es für einen Kommilitonen und mich dann nach der Schlüsselübergabe auf einen kleinen Hügel, von wo aus wir über eine riesige, von Schnee bedeckte, weiße Fläche Lapplands blicken und noch einmal einen Augenblick innehalten konnten.

Lappland ist definitiv eine Reise wert.

Auch gab es dort oben ein uriges Restaurant mit tollem Ambiente, wobei wir bei einer unglaublich guten Rentiersuppe die letzten Tagen Revue passieren ließen.

16 Uhr fuhr unser Bus dann wieder gen Süden der finnischen Republik und mit der Ankunft um 8 Uhr in Turku war die Woche in Lappland für uns schon wieder vorüber.

Danke an alle, die diese Reise zu einem schönen und unvergesslichen, finnischen Abenteuer verwandelt haben.

A testa alta, sempre!

 

Diesmal gibt's die Bilder hier: Impressionen aus LapplandExterner Link