Südkorea

Chonnam National University

Wintersemester 2022/23
Südkorea
Foto: zero-take, Unsplash
  • Chonnam National University

Meldung vom:

Friedrich, Bachelorstudent Informatik

Dieser Erfahrungsbericht basiert ausschließlich auf meinen subjektiven Eindrücken.

Vorbereitung

Als Vorbereitung auf mein Auslandssemester an der Chonnam National University in Yeosu habe ich mein Visum reibungslos bei der Koreanischen Botschaft in Berlin beantragt. Aufgrund von Covid-19 gibt es bei der Einreise nach Korea zu beachten, dass vorab der sogenannte Q-Code ausgefüllt werden und vor dem Flug sowie nach dem Flug ein Schnell- oder PCR-Test vorgelegt werden muss. Ich empfehle den Test in Korea an einer der offiziellen, kostenlosen Teststellen in Seoul zu machen.
Weiterhin empfehle ich die SIM-Karte von “Chingu-Mobile”, welche für 4 Monate gilt und unlimited Internet und Anrufe für ca. 50 Euro bietet. Die Anreise quer durch das Land nach Yeosu kostet mit dem Bus ca. 30-40 Euro. Da alle Austauschstudenten, die nach Yeosu gehen, sich für das “Intensive Korean Program” angemeldet haben, müssen (im Gegensatz zu einem Besuch an der Chonnam Universität in Gwangju) keine Kurse angemeldet werden. Das passiert automatisch.

Daily Life

Das tägliche Leben an der Chonnam Universität in Yeosu ähnelt (meiner Meinung nach) mehr dem Leben an einer High-School als an einer Universität. Der Yeosu Campus ist deutlich kleiner als der Gwangju Campus. In unserer Gruppe waren 7 Austauschstudenten. Zu Beginn wird jeder Austauschstudent in Beginner- oder Intermediate-Korean-Speaker eingeteilt. Da ich ohne Vorkenntnisse nach Korea kam, wurde ich direkt in den Beginner Kurs gesteckt. Andere Studierende mussten sich einem kurzen mündlichen Einstufungstest unterziehen. Der Beginner Kurs besteht aus einem koreanisch Sprachkurs und einem koreanischen Kulturkurs. Beide Kurse laufen von Montag bis Donnerstag. Den freien
Freitag kann man gut für einen Wochenendtrip in eine Stadt oder für den Taekwondo-Kurs nutzen. Jeder Tag startet mit einem 3h Sprachkurs am Stück. Theoretisch ist dieser in Reading, Writing, Speaking und Listening aufgeteilt. Tatsächlich ist der Sprachkurs aber mehr wie ein Ganzes. Der Unterricht fühlt sich sehr wie Schulunterricht an und macht viel Spaß. Es war ausreichend, im Unterricht aufzupassen, um mitzukommen. Der Kulturkurs ist in Media- und Society-Class aufgeteilt und dauert im Durchschnitt 1,5h. Dieser Kurs wird auf Englisch gehalten. Es werden Koreanische Geschichte sowie Modern-Pop-Culture durchgenommen. Der Intermediate Kurs war, nach Aussage anderer, deutlich schwieriger als der Beginner Kurs (bspw. Kulturkurs auf Koreanisch). Es ist allerdings möglich, auch
noch nach den ersten Wochen zwischen den Kursen zu wechseln.

Der Yeosu Campus ist auf einem Hügel gelegen. Die Gebäude sind nicht rollstuhlfreundlich zu erreichen. Die Universität bietet an, in den Dormitories unterzukommen. Diese sind geschlechtergetrennt, aber sehr günstig. Falls man sich für diese Variante entscheidet, ist man verpflichtet, auch in der Dormitory-Cafeteria Mahlzeiten zu buchen. Anders als der Gwangju Campus, bietet der Yeosu Campus lediglich 6-Personen-Dorms (zu zweit auf einem Zimmer) mit entweder 7-Tage lang 2 oder 3 Mahlzeiten am Tag an (auch wenn etwas anderes im Online-Portal steht! Vermeidet es, euch hereinlegen zu lassen). Ich empfehle die 2 Mahlzeiten, da ich niemanden kenne, der zum Frühstück gegangen ist. Dieses besteht Korea-typisch aus Fleisch und Reis. Überhaupt beinhalten fast alle Mahlzeiten Fleisch. Zu viele Tage haben die veganen Studierenden sich ausschließlich von Reis und Kimchi
ernährt. Auch das ist, laut Aussage anderer, am Gwangju Campus anders. Das Essen in der Dormitory Cafeteria ist sehr eintönig und war der größte Negativ-Punkt des Aufenthalts.

Sehr zu empfehlen ist das Buddy Program, durch welches wir viele koreanische Freunde gewonnen haben. Weniger zu empfehlen ist das Hanglobal Program, an welchem ich als einziger Austauschstudent nicht teilgenommen habe, welches von den anderen Austauschstudenten allerdings als sehr erzwungen beschrieben wurde. Das Global Education Center der Chonnam, mit welchem man in häufigem Kontakt steht, bietet außerdem 2 Ausflüge zu einem Tempel und einer Teeplantage an. Weiterhin werden kleinere Events durchgeführt (für Details einfach mal auf dem offiziellen GEC Youtube Channel nachschauen: https://www.youtube.com/@GlobalEducationCenterExterner Link )

Yeosu als Stadt wird von einigen Koreanern abwertend als ländlich beschrieben. Obwohl das im Vergleich mit Städten wie Seoul und Busan wohl stimmt, gibt es in Yeosu dennoch tausendmal mehr zu erkunden als in einer vergleichbar großen deutschen Stadt. Allein die Straße vor dem Campus bietet wahrscheinlich so viele Ausgehmöglichkeiten wie die gesamte Jenaer Innenstadt. Da die anderen
koreanischen Städte meiner Ansicht nach aber durchaus noch aufregender waren, haben wir als Austauschstudenten Gruppe viele Ausflüge gemacht, was auch durch die freien Freitage möglich gemacht wurde.

Für weitere Details kann man mich gerne per E-Mail erreichen :) Die Kontaktdaten vermittelt das Internationale Büro.

Friedrich