Prof. Dr. Claudia Waskow
Werdegang
1998 · Studienabschluss
Universität Mainz
2002 · Promotion
Universität Basel, Schweiz
2002-2008 · Postdoc-Phase
Universität Ulm
The Rockefeller University, New York, USA
2008 · Gruppenleiterin
TU Dresden
2014 · Professur
TU Dresden
2017 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Interview
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Meine Arbeitsgruppe und ich entscheiden frei, welche biologischen Prozesse wir über längere Zeiträume hinweg näher untersuchen – das ist ein für mich essenzieller Freiheitsgrad, der meine Motivation, spannende Vorgänge besser zu verstehen, seit Beginn meiner Karriere antreibt. Die Grundlage ist natürlich die Neugier, wie die Bildung von reifen Zellen aus Stammzellen reguliert wird, und wie sich diese Vorgänge im Alter verändern.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?
Kolleginnen und Kollegen, mit denen man stundenlang über Fragestellungen diskutieren kann.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Eben jene Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mich austauschen kann – für mich war auch die internationale Vernetzung sehr wichtig, da es zu meiner Zeit als Nachwuchsgruppenleiterin in Deutschland keine Kollegin im gleichen Themengebiet gab. Ohne die Unterstützung meiner Familie hätte ich diesen Weg nicht gehen können.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?
Die Übergangsphase von der Nachwuchsgruppenleitung zur Professur war sehr fordernd, vor allem da die Transition nur bedingt von herausragenden beruflichen Leistungen abhängig ist.
Akademische Karrieren sind oftmals von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall - und wie sind Sie damit umgegangen?
Befristete Verträge bis in die Familiengründungsphase hinein vermitteln keine Sicherheit. Das ist ein großes Problem für fast alle Karrieren, inklusive meiner eigenen, der meiner Kolleginnen und Kollegen, und der meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese sehr anstrengende Zeit noch vor sich haben. In schwierigen Phasen hat sich für mich glücklicherweise immer eine Lösung gefunden.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?
Networking war für mich lange Zeit ein reiner Fun-Aspekt meiner Arbeit, da es mir erlaubt, mit Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu treten, die sich über ähnliche, oder eben über ganz andere Themen den Kopf zerbrechen. Es wurde mir erst spät bewusst, wie wichtig das auch für die Karriere ist, sodass ich jüngeren Kolleginnen und Kollegen ein gezieltes Networking rate.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Das ist immer wieder eine Herausforderung.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?
So lange weitermachen, wie es Spaß macht und die Erforschung biologischer Prozesse im Vordergrund steht. Durchhaltevermögen und eine hohe Frustrationstoleranz sind essenziell in diesem Beruf. Ebenso würde ich immer alternative Karrierewege im Auge behalten.
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