Erfahrungsbericht Tecnológico de Monterrey

Tecnológico de Monterrey, Campus Querétaro- Mexiko

Wintersemester 2022/23
Erfahrungsbericht Tecnológico de Monterrey
Foto: Lara, Uni Jena
  • Tecnológico de Monterrey

Meldung vom:

Lara, Bachelorstudentin Wirtschaftwissenschaften (VWL)

Stadt

Querétaro liegt etwa 3h Busfahrt nördlich der Hauptstadt und somit im Herzen des Landes. Die Stadt hat rund eine Million Einwohner – und dennoch kommt kaum ein Großstadtflair auf. Besonders schön ist das koloniale Stadtzentrum Querétaros.
Die Stadt ist schön zwischen Bergen gelegen und es gibt eine Vielzahl an Unternehmungsmöglichkeiten. Aufgrund der zahlreichen Universitäten ist es außerdem eine recht junge und dynamische Stadt

Erfahrungsbericht Tecnológico de Monterrey
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Foto: Lara, Uni Jena

Universität

Die TEC gehört zu einer der renomiertesten privaten Universitäten des Landes mit verschiedenen Standorten in ganz Mexiko verteilt. Querétaro ist dabei einer der größten Standorte mit rund 5000 Studierenden am Campus.
Das Uni Leben an der TEC ist sehr persönlich, die Kurse mit maximal 30 Studierenden recht klein und das Verhältnis zu den Dozenten sehr eng. Oft wird sich geduzt und bereits in der zweiten Stunde kennt jeder deinen Namen.
Das Semester ist in drei Teile unterteilt von jeweils 5 Wochen. Die meisten Kurse dauern dadurch nur 5 Wochen an – einige gehen jedoch auch über einen Zyklus hinaus. Im Anschluss an einen 5-Wochen-Zyklus findet die Semana TEC statt, welche für uns als internationale Studenten jedoch einfach eine Woche frei bedeutete. Diese Wochen habe ich genutzt, um zu Reisen und mehr vom Land kennenzulernen.

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Foto: Lara, Uni Jena

Der Workload unterscheidet sich in meiner Erfahrung sehr von einer typischen deutschen Universität. Durch die kurzen Abschnitte von gerademal 5 Wochen, verteilt sich die Arbeit über das ganze Semester und eine richtige „Prüfungsphase“ gibt es nicht. Prüfungsleistungen sind zudem nicht immer Klausuren, sondern können oft auch in Form von Präsentationen, Videos oder Essays sein. Außerdem fiel mir auf, dass in all meinen belegten Kursen Gruppenarbeiten etwas Alltägliches waren und auch Hausaufgaben gehören zum Alltag.
Die Betreuung durch das Internationale Büro der mexikanischen Universität war während der ganzen Zeit sehr gut – Probleme wurden super schnell gelöst, es gab zahlreiche Events und vor allem die Orientation Days vor dem offiziellen Semesterbeginn haben mir geholfen die Uni besser kennenzulernen und Kontakte zu anderen internationalen Studierenden aufzubauen.
Der Campus allgemein hat sehr viel zu bieten: Es gibt ein Fitnessstudio, ein Schwimmbecken, ein Footballfeld, Fußballfelder und auch sonst kann man sich für jegliche Sport-, Kunst-, Tanz-und Musikkurse anmelden – es gibt wirklich so gut wie alles!
Die Kurse musste ich damals bereits vor dem Semesterbeginn noch in Deutschland online wählen. Ein Tipp wäre, sich vorher an die Tec zu wenden, um alte Kursübersichten zu erhalten, da die Kurse später nicht mehr geändert werden können – Kurse wieder abwählen ist zwar möglich, neue dazu wählen jedoch nicht. Gerade wenn es um die Anerkennung hier an der FSU geht, welche in meinem Fall nicht ganz einfach war, ist es wichtig, sich vorher gut zu informieren.
Für höhere Semester Wirtschaftswissenschaften würde ich den Campus Querétaro nur bedingt empfehlen. Vor allem im Bereich VWL wurde eher wenig angeboten, was hier in Jena nicht bereits im ersten Studienjahr behandelt wurde. An der Tec heißt der Studienbereich „Business and Administration“ bzw. „Negocios y Administración“.

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Foto: Lara, Uni Jena

Wohnen 

Die meisten der internationalen Studierenden vor Ort haben, genau wie ich selbst, in WG´s gewohnt – zum Teil gemeinsam mit anderen Austauschstudenten oder mit mexikanischen Mitstudenten.
Die beliebteste Plattform für die Zimmersuche ist Facebook. Dort gibt es zahlreiche Gruppen, in denen immer wieder Zimmer in Campusnähe angeboten werden. Da diese meist bereits möbliert sind, sind sie perfekt auch für uns Austauschstudenten.
Mein Zimmer fand ich in der Facebook-Gruppe „Roomies y cuartos en renta Querétaro“. Ich habe mit vier Mexikanern zusammengelebt, welche ebenfalls mit mir an der TEC studiert haben.
Die Preise sind je nach Haus/Wohnung recht unterschiedlich und variieren zwischen 100-300€, sind jedoch meist günstiger als hier bei uns in Jena. Nebenkosten sind meist ebenfalls bereits enthalten.
Da ich gern auf Nummer sicher gehen wollte, habe ich bereits vor meiner Abreise nach einer Wohnmöglichkeit gesucht und für mich persönlich war diese Methode die beste. Da die meisten anderen internationalen Studierenden erst Vorort von einem Hostel aus nach einem Zimmer suchten, ist auch diese Variante ohne große Probleme möglich.
Es gibt auch die Möglichkeit auf dem Campus zu wohnen, wobei diese Variante deutlich teurer ist und auch nur von wenigen Austauschstudenten genutzt wurde.
Die meisten internationales Studenten leben in der Nähe vom Campus. Beliebte Wohnsiedlungen sind beispielsweise „Los Rojos“ oder los „Los Blancos“.

Leben

Querétaro ist eine sehr moderne Stadt und verhältnismäßig recht sicher. Es gibt vieles, was man unternehmen kann und die Lage der Stadt macht das Reisen sehr leicht.
Es gibt tolle „Pueblos Mágicos“ in der Nähe, welche man besuchen kann und zahlreiche andere große und sehenswerte Städte sind in wenigen Stunden Busfahrt erreichbar – die Wochenenden wurden also nie langweilig.
Der öffentliche Verkehr ist, wie überall in Mexiko, zu Beginn etwas wirr. Google Maps ist jedoch eine große Hilfe und zeigt sogar die Routen der einzelnen Buslinien an.
Neben den einfachen Bussen habe ich mich viel mit Uber bewegt – vor allem abends oder nachts ist das die sicherste Variante.

Sprache

Da ich bereits vor meinem Auslandssemester auf einem recht hohen Niveau Spanisch sprechen konnte, habe ich alle Kurse auf Spanisch belegt.
Um sich in der Uni zurecht zu finden, ist nicht unbedingt ein hohes Spanisch Niveau erforderlich. Fast alle Kurse können auch in Englisch gewählt werden und innerhalb der Uni spricht fast jeder Englisch sodass man sich gut verständigen kann. Viele der internationalen Studierenden sprachen zu Beginn so gut wie kein Spanisch. Ich würde daher sagen, es ist grundsätzlich möglich auch ohne Sprachkenntnisse dort sein Auslandssemester zu absolvieren. Je nach Sprachniveau werden zudem Spanischkurse angeboten, welche für einen Großteil auch verpflichtend waren.
Außerhalb der Uni ist es schon etwas schwieriger und ein wenig Spanischkenntnisse sind nach meiner Erfahrung dennoch auf jeden Fall von Vorteil.