Linguistic Landscape-Zeichen

Linguistic Landscapes

Interkultureller mehrsprachiger Unterricht mit Linguistic Landscapes – ein internationales Schüler:innenforschungsprojekt von EC2U
Linguistic Landscape-Zeichen
Foto: Teilnehmenden der Friedrich-Adolf-Richter-Schule in Rudolstadt

Meldung vom: | Verfasser/in: Alexandra Funk und Jun.-Prof. Dr. Lukas Eibensteiner

Im Rahmen der europäischen Hochschulallianz European Campus of City-Universities (EC2U) initiierte und begleitete die Juniorprofessur für Didaktik der Romanischen Schulsprachen der Friedrich-Schiller-Universität in Jena mit der Fakultät für Moderne Philologien der Universidad de Salamanca ein internationales Forschungsprojekt an städtischen Schulen (Projektkoordination: Alexandra Funk; Projektleitung: Jun.-Prof. Dr. Lukas Eibensteiner). Das Projekt zielte nicht nur auf die Vernetzung der Schüler:innen dreier Schulen mit Bezug zur Universitätsallianz ab, sondern inkludierte ebenfalls die Förderung von Sprachenbewusstheit durch die Beschäftigung mit sprachlichen Zeichen im öffentlichen Raum, sogenannten Linguistic Landscapes. Schüler:innen im Alter von 14 bis 16 Jahren des Colegiul Economic Administrativ in Iaşi (Rumänien), des IES Lucía de Medrano in Salamanca (Spanien) und der Friedrich-Adolf-Richter-Schule in Rudolstadt (Deutschland) führten parallel eine durch die Universität Jena gestützte Unterrichtsreihe durch, welche anschließend im Mai 2023 mit einem gemeinsamen digitalen Abschlusstreffen beendet wurde. Die Unterrichtsreihe umfasste fünf Unterrichtseinheiten à 90 Minuten, beginnend mit einer thematischen Heranführung durch die Lehrpersonen und einem virtuellen Stadtspaziergang durch Salamanca, mit welchem die Schüler:innen spielerisch die Vielfältigkeit der sprachlichen Zeichen dieser Stadt entdeckten. Nach anschließender theoretischer Einarbeitung in das Thema Linguistic Landscapes, führten die Schüler:innen selbst reale Stadtspaziergänge in Gruppen durch und erforschten die sprachliche Landschaft der drei teilnehmenden Universitätsstädte. Die auf den Stadtspaziergängen fotografierten sprachlichen Zeichen wurden in der folgenden Unterrichtsstunde von den Schüler:innen in ihren Gruppen ausgewertet und in Präsentationen zusammengefasst. Übergreifende Einblicke in die Sprachlandschaften der beiden anderen Universitätsstädte erhielten die Schüler:innen und Lehrer:innen in der 90-minütigen Abschlusssitzung über Zoom, in der die Gruppen ihre erarbeiteten Präsentationen mit Fotografien und Analysen auf Englisch vorstellten sowie anschließend diskutierten.

Um die Förderung der Sprachenbewusstheit wissenschaftlich zu erfassen, füllten die Schüler:innen aus Rudolstadt Lerntagebücher aus, in denen sie ihren Lernfortschritt dokumentierten. Die Auswertungen der Lerntagebücher zeigen nicht nur einen Zuwachs an Sprachenbewusstheit der Lernenden, sondern auch eine Sensibilisierung auf mehrsprachige und interkulturelle Aspekte. Die Einschätzung von Teilnahmemotivation und Lernfortschritt der Unterrichtsreihe war seitens Schüler:innen und Lehrpersonen positiv, weshalb das internationale Schüler:innenforschungsprojekt zu Linguistic Landscapes auf mehreren Ebenen zu Erfolg führte.

Alexandra Funk und Jun.-Prof. Dr. Lukas Eibensteiner