Kann die Paranuss den Selenstatus verbessern?

Für eine Studie am Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Jena werden Personen mit veganer und omnivorer Ernährung gesucht
  • Forschung

Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien

Veganerinnen und Veganer weisen im Vergleich zu Menschen mit einer omnivoren Ernährung (sogenannte Mischköstler) die niedrigsten Serumkonzentrationen von Selen auf. Dabei gehört Selen zu den essenziellen Spurenelementen und ist ein wichtiger Bestandteil von Selenoproteinen. Diese Enzyme haben unterschiedliche Funktionen im Körper, darunter die Neutralisation von freien Radikalen oder die Aktivierung bzw. Inaktivierung von Schilddrüsenhormonen. Außerdem wirken Selenoproteine immunmodulierend und spielen eine Rolle in der Spermienproduktion und Spermienfunktion. Ein Team von Ernährungswissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena möchte in einer Studie der Frage nachgehen, ob sich die tägliche Einnahme von Selen in Form von Paranussmus oder Selen-Nahrungsergänzungsmitteln auf den Selenstatus auswirkt. Für diese Studie werden Probanden gesucht. 

Boden im Amazonasgebiet hat hohen Selengehalt 

Wir haben Paranüsse ausgewählt, weil sie ausschließlich im Amazonasgebiet wachsen, wo der Boden im Vergleich zu Europa einen hohen Selengehalt aufweist“, sagt Rebecca Simon, die Koordinatorin der Studie. Entsprechend hoch sei der Selengehalt in Paranüssen. In Deutschland nehmen Mischköstler Selen hauptsächlich durch tierische Lebensmittel auf, beispielsweise Fleisch, Eier oder Fisch. Pflanzliche Lebensmittel fallen kaum ins Gewicht, da die Böden in Deutschland und Europa nur wenig Selen enthalten, so Simon.

Für die Studie am Institut für Ernährungswissenschaften werden gesunde Personen zwischen 20 bis 30 Jahren gesucht, die sich seit mindestens einem Jahr vegan ernähren, also komplett auf tierische Lebensmittel verzichten. Außerdem werden Personen gesucht, die sich omnivor ernähren, also auch Fleisch und Wurst regelmäßig verzehren. Wer teilnehmen möchte, wird zunächst auf seine Eignung für die Studie untersucht. 

Fragebögen ausfüllen und zweimal Blut abgeben  

Vor der Interventionsphase führen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fünf Tage lang ein Ernährungsprotokoll. Zwei Wochen lang werden täglich Paranussmus, ein Selen-Nahrungsergänzungsmittel oder ein Placebo eingenommen. Zu Beginn und am Ende des Interventionszeitraums erfolgt eine Blutentnahme. Außerdem werden die Teilnehmer zu Lifestyle-/Gesundheitsfaktoren befragt. Wie Rebecca Simon erläutert, werden die Studienteilnehmer dreimal ins Studienzentrum eingeladen. Beim ersten Termin werden Blut abgenommen und Fragebögen ausgefüllt. Bei einem zweiten Termin werden die Interventionsprodukte ausgegeben, also Paranussmus, das Nahrungsergänzungsmittel oder das Placebo. Das ist in ca. zehn Minuten erledigt. Beim abschließenden Termin (ca. 30 Minuten) wird noch einmal Blut abgenommen und steht erneut das Ausfüllen von Fragebögen an. Rebecca Simon sagt, die Studie solle im April beginnen. 

Hinweis

Interessierte können diesen FragebogenExterner Link nutzen, um ihre Eignung festzustellen.