Prof. Dr. Dr. Bertram Schmitz zeigt den Versöhnungszyklus, ein Werk das die Opferung eines Lammes darstellt.

Die Kalender Abrahams in der Jenaer Stadtkirche zu sehen

Theologe der Universität Jena zeigt neuen Teil der Ausstellung „Weltreligionenkunst“
Prof. Dr. Dr. Bertram Schmitz zeigt den Versöhnungszyklus, ein Werk das die Opferung eines Lammes darstellt.
Foto: Anne Günther (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Janine Kalisch

Wenn die Woche an einem Sonntag beginnt und das neue Jahr im Herbst anfängt, wird die Zeit nach dem jüdischen Kalender betrachtet. Die Unterschiede zum gregorianischen Kalender, als dem weltweit meistgebrauchten, scheinen groß, doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich viele Gemeinsamkeiten. Prof. Dr. Dr. Bertram Schmitz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena widmet sich in seiner neuen Ausstellung aus der Reihe „Weltreligionenkunst“ genau diesem Thema: Festen und Kalendern der Weltreligionen. Der Religionswissenschaftler stellt gemeinsam mit Studierenden unter dem Titel: „Abrahams Kalender“ zahlreiche Exponate in der Jenaer Stadtkirche „St. Michael“ aus. Die Kunstwerke werden ab dem 2. April nach dem Abendgottesdienst den ganzen Monat lang gezeigt.

Entscheidende Zählweise

„Die Ausstellung soll die Zusammenhänge der religiösen Kalender aufzeigen, die sich besonders gut an den jeweiligen Feiertagen und ihren Abständen zueinander festmachen lassen“, erläutert Schmitz. Insgesamt gibt es vier thematische Schwerpunkte innerhalb der Schau. Neben der „Offenbarung Gottes“ und der „Bitte um Versöhnung“ beschäftigen sich die Werke auch mit dem „heiligen Jahr“ und dem „heiligen Tag in der Woche“.

„Es ist wichtig, auf die Zählweise der jeweiligen Kalender zu achten. Das Jahr im Islam setzt sich aus den Mondphasen zusammen und ist entsprechend 11 Tage kürzer. Das Judentum orientiert sich sowohl am Mond- als auch am Sonnenjahr und muss ähnlich wie im Christentum einen Ausgleich mit Schaltjahren schaffen“, sagt der Jenaer Religionswissenschaftler. Diese Komplexität der Forschungsergebnisse versuchen Schmitz und sein junges Team mit kreativen Darstellungsformen vereinfacht zu veranschaulichen. So wie die farbenfroh gestaltete Opferung eines Lammes im Versöhnungszyklus oder eine Konstruktion, die die Jahresverläufe des Judentums, des Islams und des Christentums auf verschiedenen Ebenen zeigt und auf den allerersten Blick wie eine Etagere aussieht. „Mein persönliches Anliegen ist es, Religion und Religionen auf verschiedenen Ebenen besprechbar zu machen. Die Ausstellungen im Rahmen ‚meiner Weltreligionenkunst‘ bieten dazu eine gute Gelegenheit, die mit ‚Abrahams Kalender‘ als vierter Teilausstellung nun fortgeführt wird.“

Führungen für Schulklassen und Interessierte möglich

Zur Eröffnung am 2. April nach dem Abendgottesdienst, der um 19. Uhr beginnt, wird Schmitz durch die Ausstellung führen. Für Schulklassen oder Besucherinnen und Besucher mit wenig Vorkenntnissen bietet er ebenfalls auf Nachfrage Touren durch die Schau an.

Gezeigt wird die Ausstellung „Abrahams Kalender“ in der Jenaer Stadtkirche „St. Michael“ bis Ende April zu den Öffnungszeiten des Gotteshauses. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:

Bertram Schmitz, Prof. Dr.
Professor für Religionswissenschaft
vCard
Lehrstuhl Religionswissenschaft
Raum 105
Fürstengraben 6
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link