Schülerin in Vorlesung

Du bist was du isst – Einblicke in das „Superorgan Mikrobiom“

Prof. Dr. Andreas Stallmach
Schülerin in Vorlesung
Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
Veranstaltungseckdaten
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Beginn
Ende
Veranstaltungsart
Konferenz
Ort
Universitätshauptgebäude
Fürstengraben 1, HS 024
07743 Jena
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Referent/in
Prof. Dr. Andreas Stallmach
Veranstalter
Weiterbildung
Veranstaltungssprache
Deutsch
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Barrierefreier Zugang
ja
Öffentlich
ja
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Die Gesamtheit der Mikroorganismen, mit denen wir Menschen besiedelt sind, wird als Mikrobiota bezeichnet. Die symbiotischen Interaktionen zwischen der Mikrobiota und ihrem Wirt, dem Menschen, dienen der Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen und sind von wesentlicher Bedeutung für einen gesunden Organismus, aber auch für die Entstehung von Krankheiten. Neben den Erbinformationen besitzt die Umwelt einen starken Einfluss auf die Zusammensetzung und Funktion eines gesundes Mikrobioms. Durch unsere Ernährung, aber auch dem sorgsamen Umgang mit medikamenten, insbesondere Antibiotika können wir Störungen im Mikrobiom, der sogenannten Dysbiose vorbeugen. Diese Störungen der Mikrobiota und ihrer Funktionen sind mit einer Vielzahl von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber, aber des Nervensystems und der Psyche verknüpft. Unter Nutzung moderne molekulargenetischer Techniken und künstlicher Intelligenz werden immer genauere krankheitsdefinierende Signaturen von Bakterien, Viren, Pilze und Archaeen im Mikrobiom des Gastrointestinaltraktes beschrieben. Akzeptiert wird, dass Veränderungen im Mikrobiom (mit-)ursächlich für die Entstehung der Clostridioides difficile-Infektion und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, aber auch der Adipositas oder neurodegernativer Erkrankungen sind. Diese Veränderungen beschränken sich nicht nur auf Bakterien, sondern beziehen Viren und Pilze mit ein. Die Wechselwirkungen zwischen Mikrobiom und Immunsystem bilden deshalb die rationale Basis für neue Mikrobiom-modulierende Therapiekonzepte.