- Universidad Nacional de Quilmes
Meldung vom:
Leonore, Bachelorstudentin Soziologie/ Erziehungswissenschaften
Bei mir fing mein Auslandssemester genauso an, wie bei den meisten: Mit einer Vorstellung. In meinem Fall war es die Vorstellung von besserem Wetter, sympathischeren Leuten, eine funktionierende linke, feministische Bewegung und viele lustigen Storys, auf die ich später zurückblicken kann. Tatsächlich ist es alles ungefähr so passiert, nur das dazwischen viel Stress, Ängste und Unsicherheiten kamen, die ich dir mit diesem Bericht ein wenig nehmen möchte.
Da ich die erste Studentin der Soziologie war, die nach Quilmes gegangen ist, und von der Uni Jena auch nicht viel Unterstützung kam, war ich erstmal überfordert. Das hat sich zum Glück aber schnell erledigt, da seitens der Uni dort vor Ort auf Nachfrage viel Unterstützung kam. Also einfach mal anschreiben!
Die nächste große Frage, die dann aufkam, waren Finanzen und Wohnplatz: Da ich die Anmeldungsfristen für ein Stipendium leider verpasst habe, musste ich viel Vorarbeiten leisten, um mir mein Auslandssemester zu finanzieren. Dort vor Ort arbeiten würde ich nicht empfehlen, da du 1. Sehr schlecht verdienen wirst und 2. Sowieso eher Argentinier*innen eingestellt werden und 3. Falls du überlegst, online in Deutschland von dort aus zu arbeiten, das mit der Zeitumstellung sehr umständlich sein wird. Die Lebenskosten sind dort aber, durch die Wirtschaftskrise für Menschen, die in Euro oder Dollar bezahlt werden, im Vergleich zu Deutschland sehr günstig.
Zum Thema Wohnen würde ich dir folgendes Empfehlen: buche erstmal ein Airbnb für die ersten drei Wochen und suche dann dort Vor Ort nach einer langfristigen Bleibe. Viertel, die ich empfehlen kann, die sicher und nett sind, sind: Villa Crespo, Almagro, Belgrano und Palermo. Ich habe in Villa Crespo in einer netten WG gelebt. Von dort aus brauchst du ungefähr 1 1/2 Stunden zur Uni, was sich erstmal viel anhört, aber ganz normal ist. Die meisten Auslandsstudierenden wohnen in „Capital“ (Buenos Aires) und nicht in der Nähe von Quilmes, weil es 1. sicherer ist und 2. mehr Angebote gibt. Auf „Roomgo Buenos Aires“ findet man sehr leicht Unterkünfte.
Von der Uni organisiert gab es drei Wochen vor Beginn des Semesters ein Kennerlentreffen, bei dem man sehr leicht mit anderen Studierenden zusammenfand. Ums Freunde finden würde ich mir keine Sorgen machen, wenn du nicht super schüchtern bist, passiert das automatisch. Ein Hobby kann dabei helfen. Ich habe mir zum Beispiel ein Tanz- und Boxstudio gesucht und habe mich zusätzlich noch politisch engagiert. So habe ich auch außerhalb der Uni tolle Menschen kennenglernt. Außerdem hat mir das geholfen einen Alltag und eine Routine aufzubauen, was mir Halt gegeben hat, was einem bei solchen Neuanfängen oft fehlen kann.
Insgesamt hatte ich eine tolle Zeit und habe unfassbare liebenswerte Menschen kennengelernt, zu denen ich bis heute sehr guten Kontakt habe! Ich habe mein Auslandssemester sogar so sehr genossen, dass ich es um drei Monate verlängert habe, deshalb der Tipp; buche nicht direkt einen Rückflug. Man weiß nie, wen man trifft und was auf einen zu kommt. Das, was ich mitgeben kann, ist: hab keine Angst, denn es ist meistens ein unglaubliches Abenteuer mit wundervollen Menschen!
Bei Fragen kannst du mich gerne kontaktieren. Meine Mailadresse vermittelt das Internationale Büro.