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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien
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Die Zeithistorikerin Prof. Dr. Stefanie Middendorf von der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhält den „Preis der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze“ 2022 und den Preis für Wirtschaftsgeschichte, der vom Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte vergeben wird. Mit beiden Auszeichnungen wird Stefanie Middendorfs Aufsatz „Notstand und Sachverstand: Zur Konfliktgeschichte der Weimarer Zwangsanleihe“ gewürdigt, der 2021 im Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte Band 62 erschienen ist.
Eine starke Brücke zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften
„Ich bin überrascht und freue mich sehr über diese beiden Ehrungen, zumal der Preis der Fritz Thyssen Stiftung zugleich eine interdisziplinäre Auszeichnung ist, die die Brücke zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften betont, die ja an der Universität Jena besonders stark ist“, sagt Prof. Dr. Stefanie Middendorf. Hinzu komme, dass der Preis bislang nur sehr selten an eine Historikerin, einen Historiker verliehen wurde.
Der jetzt gewürdigte Aufsatz behandelt die scharfen Auseinandersetzungen um die Finanzlage der Weimarer Republik in den 1920er Jahren. Er zeigt, dass finanzpolitische Instrumente nicht nur abstrakte Techniken sind, sondern eine spürbare gesellschaftliche Bedeutung haben, die sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts aber verändern konnte. Dabei, das hat Stefanie Middendorf herausgearbeitet, war die Legitimation durch nationale wie internationale Experten für solche Entwicklungen ebenso wichtig wie die politische Frage, wie weit die Macht eines Staates in Ausnahmesituationen reichen darf.
Geldpreis und Büchergutschein als Anerkennung
Der Preis für Wirtschaftsgeschichte wird seit 2015 jährlich vergeben. Eine Jury kürt den besten Beitrag im Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte. Als Anerkennung erhält der Preisträger einen Büchergutschein des Verlags Walter de Gruyter GmbH in Höhe von 500 Euro. Verliehen wird die Auszeichnung im März nächsten Jahres. Der „Fritz Thyssen Preis für sozialwissenschaftliche Aufsätze“ ist mit 1.500 Euro dotiert. Ihn hat Prof. Middendorf bereits erhalten.