Vorbereitungen in Jena

Bewerbungsprozess

Bewerbung auf Restplätze

Die Entscheidung, für ein Semester ins Ausland zu gehen, habe ich relativ spontan gefällt. Das war im März 2023, also zwei Monate nach Ablauf der Bewerbungsfrist für das akademische Jahr 2023/24. Da ich im Herbst 2024 mit der Examensvorbereitung starten möchte, kam für mich nicht infrage, auf den nächsten Bewerbungstermin zu warten, also versuchte ich mein Glück und schrieb eine Mail an den damaligen Erasmus-Koordinator und fragte, ob für das Sommersemester 2024 noch Restplätze übrig sind. Und prompt darauf (tatsächlich nur drei Minuten später) erhielt ich eine Mail, dass noch einige wenige Restplätze zur Verfügung stehen, darunter auch die Aristoteles Universität in Thessaloniki. Ich muss zugeben, obwohl es die zweitgrößte Stadt Griechenlands ist, habe ich vorher nie von Thessaloniki gehört. Anstatt also weiter an meiner Hausarbeit zu arbeiten, habe ich Stunden damit verbracht, Erfahrungsberichte von anderen Erasmusstudierenden zu lesen und Bilder der Stadt und der Uni anzuschauen. Das war mir zu diesem Zeitpunkt eine willkommene Abwechslung zur Recherche an der Hausarbeit. (Ich glaube aber, wirklich alles wäre mir eine willkommene Abwechslung gewesen). Jedenfalls antwortete ich wenig später, dass ich mich gern für den Platz in an der Aristoteles Universität in Thessaloniki bewerben möchte, woraufhin mir mitgeteilt wurde, welche ich Unterlagen ich dazu einreichen muss. Ich suchte also alle notwendingen Unterlagen zusammen, reichte sie ein und erhielt etwa einen Monat später die Zusage.

Falls ihr also die Bewerbungsfrist für das gewünschte akademische Jahr verpasst haben solltet, ihr euch aber trotzdem für ein Erasmussemester bewerben wollt, versucht einfach euer Glück und schreibt eine Mail an den/die zuständige/n Erasmus-Koordinator/in! :)

Bewerbung an der Aristoteles Universität

Nach der Bewerbung in Jena musste ich mich natürlich zusätzlich noch an der Gastuni selbst bewerben. Die Mail, in welcher die geforderten Unterlagen aufgelistet sind, erhielt ich Ende Oktober. 

Gefordert war:

1. Bewerbungsformular für Erasmusstudierende
2. Learning Agreement
3. Transcript of Records
4. Sprachzertifikat

Bewerbungsformular

Das Bewerbungsformular war ziemlich selbsterklärend und unkompliziert. Das einzige Problem war, dass man nicht zwischenspeichern konnte. Da mir noch einige Informationen fehlten, lies ich beim Ausfüllen einige Felder frei, um sie später zu vervollständigen. Also klickte ich auf "Speichern" nur um dann festzustellen, dass ich wieder von vorn anfangen darf. Das war zwar nicht weiter schlimm, aber da das Formular etwa 6 Seiten lang war, war es teilweise etwas ärgerlich. 

Learning Agreement

Die Erstellung des Learning Agreements erfolgte Online. Den Link zur Plattform bekommt man ganz einfach vom Internationalen Büro der FSU zugeschickt. Dort trägt man die Kurse ein, welche man an der Gastuni belegen möchte. Die AUTh hat einen LinkExterner Link zu einer Website bereitgestellt, welche eine Liste mit den angebotenen Kursen enthält. Etwas verwirrend fand ich den Unterpunkt "Semesterkomponente - Heimatinstitution". Dort werden Kurse der FSU eingetragen, welche durch entsprechende Kurse an der Gastuni ersetzt werden sollen. Also praktisch sind das Kurse, die man sonst an der FSU belegen würde, wenn man nicht im Ausland studieren würde. Da ich nicht vorhabe, mir die dortigen Kurse anrechen zu lassen, wollte ich das Feld einfach frei lassen. Das war jedoch nicht möglich, denn man muss etwas in dieses Feld eintragen. Die Anleitung zur Erstellung des Online Learning Agreements (OLA) gab leider keine Hinweise zu diesem Fall, daher hab ich mich einfach an das hießige Erasmus Büro gewendet. Letztenendes schreibt man einfach "individuelle Anrechnung" in dieses Feld. Daraufhin konnte ich das OLA auch endlich erstellen und absenden.

Transcript of Records

Die Erstellung des ToR war rückblickend das einzig Nervige an der Bewerbung. Vom Prüfungsamt der Fakultät erhielt ich auf Anfrage ein Word-Dokument, welches eine Tabellte enthielt, in die ich jeden Kurs den ich je an der FSU belegt habe, den/die zuständige/n Dozent/in bzw. Professor/in, die Anzahl der Semesterwochenstunden und die erhaltenen Noten eintragen musste. Leider musste ich das ToR händisch erstellen. Da nach sieben Semestern so einige Kurse zusammengekommen waren, es waren etwa 47, hat mich die Erstellung einiges an Nerven und Zeit gekostet. Zusätzlich muss man für die Teilnahme und die erhaltenen Noten entsprechende Nachweise vorlegen. Ich musste also zusätzlich mein Studienbuch, die Datenkontrollblätter, mein ZP-Zeugnis, die Scheine der kleinen Hausarbeiten und der GÜs, den Grundlagenschein und den Sprachenschein einreichen.

Bitte beachtet, dass ihr die Unterlagen für das ToR möglichst früh einreicht, denn das eigens erstellte ToR muss natürlich noch vom Prüfungsamt abgesegnet und unterschrieben werden, was leider mind. drei Wochen dauert. Dieser Punkt hat mir zuerst große Bauchschmerzen bereitet, denn ich erhielt die Mail aus Thessalonki mit den geforderten Bewerbungsunterlagen, wie oben bereits erwähnt, erst Ende Oktober. Die Frist zur Bewerbung an der Gastuni endete jedoch bereits am 30.11.2023. Daher rief ich beim Prüfungsamt an und fragte, ob die Bearbeitung vielleicht noch vor dem 30.11. erfolgen könnte. Zum Glück war die zuständige Mitarbeiterin sehr nett und versicherte mir, dass ich das ToR noch vor dem Ende der Frist erhalten werde und so war es dann glücklicherweise auch.

Allerdings würde ich gern noch folgendes erwähnen: Sollte die Erstellung des ToR oder des OLA nicht vor Ablauf der Bewerbungsfrist möglich sein, füllt trotzdem das Bewerbungformular der AUTh aus und schickt es ab! Die Unterlagen könnt ihr dann nachreichen. Wichtig ist nur, dass ihr das Bewerbungsformular zumindest eingereicht habt.

Sprachzertifikat

Am Ende musste nur noch das Sprachzertifikat eingereicht werden. Dazu hat einfach der DIALANG-Test gereicht, welchen man kostenlos hier an der FSU absolvieren kann. Ich habe einfach das Zertifikat eingereicht, welches ich auch damals im März bei der Bewerbung eingereicht hatte. 

Letter of Acceptance

In vielen Erfahrungsberichten steht, dass man den Letter of Acceptance erst kurz vor Semesterstart erhält, allerdings erhielt ich ihn bereits eine Woche nach Abgabe der Bewerbung per Mail, also noch Anfang Dezember.

Anreise

Anreisen werde ich ganz normal mit dem Flugzeug. Es besteht zwar auch die Möglichkeit, über Budapest, Bukarest und Sofia mit Nachtzügen anzureisen, allerdings war das (Stand Januar 2024) nur während der Sommermonate möglich. Das fand ich ziemlich schade, da ich diese Option eigentlich viel spannender finde. Es gibt etliche Direktverbindungen von deutschen Flughäfen nach Thessaloniki. Ich habe mich letztlich für Frankfurt am Main entschieden. Die Universität sagt, man solle den Flug erst buchen, wenn man den Letter of Acceptance in den Händen hält und die Daten für den Semesterbeginn feststehen. Ich habe nach dem Erhalt noch bis Mitte Januar gewartet, da ich sichergehen wollte, dass ich nicht zu früh oder zu spät anreise. Also habe ich den Flug gebucht und mich gefreut, diesen Punkt endlich von meiner Liste abhaken zu können, nur um zwei Tage später zu erfahren, dass der Semesterstart nun doch noch verschoben wird. Ursprünglich war der 19. Februar angesetzt, jetzt starten die Vorlesungen doch erst am 01. März. Aber so habe ich mehr Zeit, die Stadt zu erkunden...

Wohnung

Die Wohnungssuche war ein Auf und Ab. Die Universität stellt für internationale Studierende keine Wohnheimplätze zur Verfügung, da Zitat: "Internationale Studierende lieber in privaten Unterkünften unterkommen wollen". Joar.
Es gibt jedoch etliche Möglichkeiten, ein passendes Zimmer zu finden. Auf der Website der AUTh findet man zum Beispiel eine SeiteExterner Link, auf welcher die Kontaktdaten einiger privater Vermieter/innen, welche Räume zur Verfügung stellen, zu finden sind. Der Großteil der Studierenden findet ein Zimmer allerdings über eine Facebook-Gruppe des dortigen ESN, diese heißt Erasmus Accommodation in Thessaloniki by ESN.Externer Link Dort habe ich auch einen Post erstellt und gefragt, ob jemand für den Zeitraum von Februar bis Juli ein Zimmer frei hätte. Daraufhin erhielt ich etliche Angebote von Vermieter/innen. Was man allerdings beachten sollte: Die Universität und der ESN warnen dringlich vor etwaigen Scam-Angeboten, daher war ich oft eher misstrauisch und vorsichtig. Ein Vermieter hatte mir zum Beispiel einige widersprüchliche Informationen gegeben und meinte dann, dass ich ihm zu viele Fragen stelle und mir doch ein anderes Zimmer suchen solle. Das war wirklich komisch. 
Ich habe mein Zimmer letztendlich über eine Immobilienagentur Names "ISTOS properties" gefunden. Die Wohnung liegt recht zentral, etwa sechs Gehminuten vom Campus der Universität entfernt. Für das Zimmer zahle ich 400€ pro Monat.