Blick in die Kirkjubæjarklaustur Schlucht.

Nils-Jakob Ender

Praxissemester Island | 08.2023 - 01.2024 | Lehramt
Blick in die Kirkjubæjarklaustur Schlucht.
Foto: Nils-Jakob Ender

Velkominn!

Islandmoos in Herbstfarben
Islandmoos in Herbstfarben
Foto: Nils-Jakob Ender

Ich heiße Jakob und studiere Gymnasiallehramt für Biologie und Geschichte. Das Wintersemester 23/24 verbringe ich im    Polarkreis in Reykjavik, der Hauptstadt      Islands. Ich absolviere hier mein Praxissemester an der International School of Iceland.

Ich freue mich darauf, euch auf mein Abenteur mitzunehmen! 

Islandschafe auf Wanderung
Islandschafe
Islandschafe auf Wanderschaft durch das Reykjadalur Tal.

Ausflüge

Blick über den See
Blick über den See
Foto: Nils-Jakob Ender

Golden Circle Tour

Schon in meiner ersten Woche in Island habe ich die viele freie Zeit vor Beginn der Vorbereitungswoche an der Schule gemeinsam mit der anderen Praktikantin und ihrer Freundin, die für 2 Wochen mit nach Island kam, genutzt um das Land zu entdecken. Als erstes unternahmen wir mit einem Reisebus die "Golden Circle Tour", wir besuchten den Thingvellir Nationalpark wo die Nordamerikanische und die Eurasische Platte voneinander abdriften, den Gullfoss Wasserfall mit einer Breite von 229 Metern und  das in der Nähe liegende Geysirfeld.

Auf dem Esja
Auf dem Esja
Foto: Nils-Jakob Ender

Reykjavik und Esja Berg 

Nach der Golden Circle Tour hieß es dann erstmal die Stadt selbst genauer zu erkunden und dabei kann es auch passieren, dass man über einen heidnischen Tempel am Meer stolpert. Die Innenstadt von Reykjavik ist voll mit Geschäften, Restaurants und Bars hier merkt man doch das man in einer Hauptstadt lebt. Wenn ein Kreuzfahrtschiff am Hafen anliegt fällt einem schnell auf, das auf einmal ein paar Tausend Menschen mehr in der Stadt unterwegs sind als normalerweise.

Mit dem Stadtbus einfach erreichbar ist der Fuß des Esja Bergs, welchen man quasi von überall aus in Reykjavik sieht. Es ist eine Bergkette die sich auf einer Höhe von 500 bis 900 Metern gegenüber von Reykjavik erhebt und die bei den Einheimischen sehr beliebt zum Wandern und Joggen ist. 

Blick auf das erkaltete Lavafeld im Krater.
Blick auf das erkaltete Lavafeld im Krater.
Foto: Nils-Jakob Ender

Fagradalsfjall

Leider habe ich die sehr aktive Phase des Vulkans der im Juli ausgebrochen ist knapp verpasst, am 5. August hörte er auf auszubrechen und ich kam am 7. August an. Trotzdem besuchte ich, noch zusammen mit anderen den Vulkan. Man konnte sehr gut das frisch erkaltete Lavabecken sehen und auch die Ausmaße des Ausbruchs wurden einem dadurch nochmal klar gemacht. Windig war es auf dem Vulkan auch auf alle Fälle, man war phasenweise komplett nass vom Regen und dann gleich wieder trocken vom Wind. Trotzdem sah man noch mehrere rauchende Stellen und es bleibt natürlich ein sehr beeindruckendes Erlebnis, außerdem konnte man auf dem Weg zum neuen Ausbruch noch ältere Lavafelder von früheren Ausbrüchen sehen. 

Blick auf eine der vielen heißen Quellen im Reykjadalur-Tal.
Blick auf eine der vielen heißen Quellen im Reykjadalur-Tal.
Foto: Nils-Jakob Ender

Reykjadalur Tal

Auch über die Praktikumskoordinatorin an der Schule wurden wir Praktikanten immer zu Wochenendtrips eingeladen, ein absolutes Highlight davon war die Fahrt nach Rekjyadalur. Es ist ein Tal 40 km südwestlich von Reykjavik mit sehr vielen heißen Quellen. Ziel unserer Wanderung war es im heißen Fluss zu schwimmen, was schon ein einmaliges Erlebnis war bei 7 Grad Lufttemperatur in einem 37 Grad warmen Fluss zu liegen. Ein glücklicher Zufall war auch, das zu dem Zeitpuntk der Schafabtrieb über ganz Island in vollem Gange war. Das heißt, dass die Schäfer die Schafe die den ganzen Sommer über verteilt auf der Insel grasen für den Winter wieder eintreiben, was auch oftmals ganz traditionell mit Hilfe von Hunden und Islandpferden gemacht wird. Dadurch kamen uns auf der Wanderung die ganze Zeit Schafherden entgegen.

Schwimmen zwischen Europa (rechts) und Nordamerika (links).
Schwimmen zwischen Europa (rechts) und Nordamerika (links).
Foto: Nils-Jakob Ender

Tauchen in Silfra und Reittour durch Heidmörk

Über einen meiner Mitbewohner, der als Taucher im Thingvellir Nationalpark arbeitete wurde es mir ermöglicht kostenlos in der Silfra Spalte zu schnorcheln und bei frischen 2 Grad Wassertemperatur zwischen Nordamerika und Europa zu schwimmen. Bei kristallklarem Wasser waren wir in einer  kleinen Gruppe gut eine halbe Stunde im Wasser. Die Hände musste man dabei auf dem Rücken liegen lassen da die Handschuhe nicht Teil des Drysuits waren und man besonders da die Kälte gespürt hatte. Im Gesicht wo gar kein Schutz war, hat es zwar die ersten 3 Minuten im Wasser weh getan aber danach war es sowieso taub von der Kälte.

Am folgenden Wochenende hieß es dann einmal auf einem Islandpferd zu reiten. Ich selbst saß 2 mal in meinem Leben auf einem Pferd und selbst geritten bin ich noch nie. Nach einer kurzen Einweisung ging die Tour dann mit einer großen Gruppe los. Zum Glück wusste mein Pferd schon wo es lang ging und das es den anderen in einer Linie folgen sollte, so musste ich nur wenig mit den Zügeln korrigieren und konnte die Landschaft und das reiten ganz entspannt genießen.

 

Blick auf den Schwarzen Strand vor Vik.
Blick auf den Schwarzen Strand vor Vik.
Foto: Nils-Jakob Ender

Südküste

Als mich meine Familie für ein paar Tage besuchen kam, holten wir uns einen Mietwagen und dann hieß es weiter die Insel zu entdecken. Wir fuhren entlang der Südküste mit dem schwarzen Strand bei Vik als Endziel, sowie den beiden Wasserfällen Skogafoss und Seljalandsfoss als Zwischenstopps. Der schwarze Strand ist zweigeteilt durch einen Berg, der Teil bei Vik war menschenleer und nur der auf der anderen Seite war gut gefüllt mit Besuchern. Dieser Strand gilt als einer der schönsten der Welt, aber durch seine "Sneaker Waves" auch als einer der gefährlichsten. Jedes Jahr kommen hier Touristen ums Leben, weil sie zu nah an das Wasser gehen und von den Wellen überrascht werden. Die beiden Wasserfälle sind auch einen Besuch wert, der Skogafoss ist größer und breiter aber dafür konnte man beim Seljalandsfoss auch hinter den Wasserfall entlang gehen. Man muss aber immer bedenken, dass wenn man in die Nähe eines Wasserfalls geht man auch selbst komplett nass wird.

Blick auf die heißen Quellen von Seltún.
Blick auf die heißen Quellen von Seltún.
Foto: Nils-Jakob Ender

Reykjanes Halbinsel

Am letzten Tag bin ich mit meinen Eltern die Reykjanes Halbinsel abgefahren die gerade aktuell (November 23) in den Nachrichten ist aufgrund der vielen Erdbeben und der Möglichkeit eines Vulkanausbruchs bei Grindavik. Reykjanes ist südwestlich von Reykjavik und schnell mit dem Auto zu erreichen. Die Landschaft ist sehr vielfältig, es ist nicht vom Massentourismus erschlossen und zeigt einem alles was Island bietet kann: Von heißen Quellen, dem Kontinentaldrift zu Wasserfällen. Seen und Vulkanen. 

Ich in der Gletscherhöhle
Ich in der Gletscherhöhle
Foto: Gletscherführer Marcello

Vatnajökull Gletscher

Ein abenteurlicher Wochenedtrip war meine Fahrt in einem Dacia Jumper zum Vatnajökull. Es ging die gesamte Südküste entlang an das andere Ende der Insel. Auf dem Hinweg machte ich viele Zwischenstopps entlang der Südküste: wie 2 abgestürzte US Navy Flugzeuge, nochmal den Skogafoss und den schwarzen Strand bei Vik mit dem Tor von Dyrhólaey und der                    Kirkjubæjarklaustur Schlucht. 

Ich übernachtete im Dacia bei Vik was ich aber bei isländischen Temperaturen nicht weiterempfehlen würde. Am nächsten Tag ging es dann zum Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas der mit dem Diamantstrand und der Gletscherlagune ein sehr eindrucksvolles Ausflugsziel ist. Dort nahm ich auch an einer Gletscherführung teil, wo wir an den Gletscher gefahren wurden und dann mit entsprechender Ausrüstung auf dem Gletscher entlanggelaufen sind und dann in eine Gletscherhöhle hinein gekletter sind. Glücklicherweise war neben unseren Gletscherführer auch ein zuständiger vom Nationalpark anwesend der diese Höhlen für die Touristen erschließt indem er Brücken verlegt und Treppenstufen ins Eis haut.            Er nahm uns in einen Teil der Höhle der für Touristen noch nicht zulässig war was uns einen noch besseren Einblick in den Gletscher gab. 

Finanzierung und Organisation

Da Island sehr teuer ist, habe ich mich für das Erasmus + Stipendium beworben, dass reicht aber gerade so für meine Miete und noch nicht für andere Ausgaben die man zum leben braucht. Deswegen habe ich bereits vor meinem Aufenthalt in Island nebenbei gearbeitet um etwas zu sparen und ich kriege auch Unterstützung von meinen Eltern.

Die Organisation bei der ich hier arbeite, ist die International School of Iceland. Sie ist Teil eines globalen Netzwerkes aus International Schools. Das Team ist sehr nett, offen und hilfsbereit. Lehrkräfte wie Schüler kommen aus allen Teilen der Welt. Unterrichtssprache in der Schule und untereinander (außer im Sprachenunterricht) ist Englisch. Ich bin schnell gut angekommen und habe mich aufgenommen gefühlt.

Institutioneller Kontakt

International School of Iceland

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 08:00-16:00 Uhr.