Strand in Danzig

Reisen in Polen und Umgebung

Meine Erfahrungen auf Reisen ob auf kurze oder lange Distanz, Tipps von Einheimischen oder einfach die Gelegenheit beim Schopf gepackt!
Strand in Danzig
Foto: Dschamila Noe

Meldung vom: | Verfasser/in: Dschamila Noe

  • Schlesisches Museum
    Foto: Dschamila Noe
    Muzeum Śląskie

    Das Schlesische Museum ist sehr speziell und abgestimmt auf die Geschichte der Region. Schlesien hat tschechische, slowakische, deutsche und russische Sprachdominierungen, da die Historie sehr verflochten ist. Hier hatten wir unsere erste Unterrichtsstunde von 'Photography Workshop'.

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Reisen in Polen 

Angefangen mit dem Schlesischen Museum, das von der Ausstellung des Mittelalters das Publikum durch die Zeit reisen lässt, bis man in der Moderne angekommen ist. Zuzia reiste mit mir nach Rybnik, zeigte mir die Salzmine in Krakau und motivierte uns zum Wandern in der Nähe Tschechiens. Nach in etwa 1 Monat reisten die Mädls und ich nach Breslau. Wir waren die Gruppe, die sich durch den Sprachkurs ganz am Anfang kennengelernt hatten. Und der Ausflug tat gut, weil jeder in seinem Studium angekommen war und von seinen Eindrücken erzählen konnte.

Im Mai reiste ich aufgrund der Arbeit nach Danzig. Wir hatten zwei Wochen Spring Break, daher kam der Auftrag wie gerufen, da ich ja bereits im Lande war. Das war die perfekte Kombi eine weitere Stadt im Auslandssemster kennenzulernen, weil es aus einer anderen Perspektive war. Ich reiste mit Anzug im Kleidersack, Abendgaderobe und Businesskleidung - wie Anna Huth es uns beigebracht hatte - im Koffer. Das war schön Gesichter aus der Heimat wiederzusehen. 

Generell stellte sich der Mai als ein reisefreudiger Monat heraus. Denn auf dem Węgiel Film Festival an der Film School waren - wie bereits erwähnt - auch andere Film Insitutionen vertreten. Die Warsaw Film SchoolExterner Link hatte an ihrem Stand für "den Tag der offenen Tür" geworben, für den 20. Mai. Genau ein Wochenende nach dem Festival in Katowice. Ich erkundigte mich bei meinen Komiliton*innen, doch ich erhielt nur vage Aussagen. "Na das ist doch eine gute Gelegenheit die Hauptstadt von Polen kennen zulernen!", dachte ich mir. Der Weg ist das Ziel. Also entschied ich mich kurzerhand auf der Durchreise in Kielce Halt zumachen. 

In Warschau verbrachte ich zwei Tage. Einen davon an der Warschauer Film School und knüpfte neue Kontakte, holte mir Tipps der internationalen Student*innen ein und unterhielt mich mit einer Filmwissenschaftlerin, die eine Art Mentorrolle auf der Veranstaltung übernommen hatte. Die Institution ist privat und die Dozent*innen hochrenomiert. Auch Student*innen hatten bereits während der Ausbildung Auszeichnungen auf Film Festivals bekommen, ähnlich wie in Katowice. Nach einem Tag voller Vorführungen, Kurzfilmen, Workshops und Gesprächen, machte mich gegen Spätnachmittag zum Aufbruch bereit. Ich wollte die Stunde zurück zum Hostel laufen, während es noch hell war. Da sah ich in dem Café der Film School, dass ein Regisseur unter den Leuten saß, der seinen Dokumentarfilm an "unserem" Film Festival vorgestellt hatte. Ich fasste allen Mut zusammen und sprach ihn an. Łukasz Iwanicz nahm sich die Zeit um meine Fragen zu beantworten und lud mich gegen Ende des Gesprächs für zwei Wochen später nach Krakau zum Film Festival ein. Dort hatte er einen weiteren Dokumentar Kurzfilm eingereicht. An dem Tag hatte ich eine Abschlussprüfung, deshalb fuhrt ich ganz in der Früh nach Krakau, begrüßte und unterstütze ihm bei der Vorstellung, machte mich aber dann schnellstens wieder auf dem Heimweg nach Katowice. Dort rannte ich vom Hauptbahnhof zur Film School und legte erfolgreich meine Prüfung ab. Normalerweise gehe ich nach dem Prinzip, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen sollte, aber dies war eine einmalige Gelegenheit. In den ersten zwei Corona-Semestern belegte ich Vorlesungen von Herrn Prof. Dr. Braun, der den Fokus auf Dokumentarfilme gelegt hatte, die Geschichte von Ton, Text, Einstellungen und Kameraführung beim Film, die unterschiedlichen Genres beim Dokumentarfilm und wie viel darf inszeniert werden (nach dem Skandal des vermeintlichen Dokumentarfilms "Lovemobile" von 2020)? Alles hat gut geklappt! 

In Krakau war ich oft, weniger in Sosnowiec, obwohl es ein Stadtteil von Katowice ist. Von Ligota Akademiki fuhr man eine Stunde mit dem Bus dorthin und abends waren die Verbindungen sehr schlecht, aber das war zweitrangig, wenn man seine Freunde besucht hatte. Can und Ege waren Mitbewohner in dem Studentenwohnheim in Sosnowiec. Und als Ege und ich auf das Holi Festival gegangen sind und danach noch zur Wassersportanlage, kam Can dazu. Wir genossen den Sommer und ich malte den beiden mit Henna ihre Lieblingssymboliken auf die Hände. Wir tranken Limonade und konnten es nicht fassen, dass die Zeit des Erasmus schon bald zu Ende sein sollte... Can würde zwar zurück in die Türkei fliegen, aber zu Beginn des Wintersemesters wiederkommen, um sein Erasmus um zwei Quartale zu erweitern. Wir fingen an, Freundschaftsbücher auszutauschen, uns Reisetipps zu geben und auch die ein oder andere Träne kam in die Augen geschossen.

Einen Tag später, am 26.06. fuhren Voula und ich in aller Früh nach Zakopane. Und das hätte ich fast für nicht mehr möglich gehalten. Mein Rückfahrticket war gebucht und ich hätte nicht erwartet, dass die Tage vor meiner Abreise noch so gefüllt von Abenteuer sind. Voula war meine erste Freundin im Erasmus, noch bevor ich überhaupt in Polen war. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, als die ESN-Handygruppe erstellt wurde und wir uns privat austauschten. Mit ihr diese Wanderung zu machen, über Stock und über Stein, über Stunden des Laufens, symbolisierte noch einmal die Herausforderungen, die wir während des Erasmus bewältigt hatten. Jede*r kommt aus einer anderen Kultur, hat seine Routinen und der eine mehr Sonne und die andere weniger. Und das man eben trotz der Unterschiede, trotz der anderen Einstellungen, politisch, kulturell und finanziell sich öffnet, ist etwas, das ich jedem*r empfehlen kann. Das Erasmus bringt einen an seine Grenzen, dort wo man nicht mal wusste, dass man welche hat. Es fordert einen heraus, immer und immer wieder über den Tellerrand hinauszublicken, Stereotypen zu verwerfen, die man sich angeeignet hat, sich nicht angegriffen zu fühlen, dass keine*r Witze über die Deutschen machen will, weil die keinen Humor hätten und einfach dazuzulernen und seine eigene Kultur zu hinterfragen. Welche Anteile nehme ich an, welche würde ich gerne verändern und anders leben...

Oben am See angekommen, tauchte ich meine Füße in das eiskalte Wasser. Ich fühlte dadurch eher eine tiefere Verbindung zur Natur, als nur auf einer asphaltierten Straßen zu wandern. Auf dem Rückweg schien unser Abenteuer sich dem Ende zuzuneigen und Voula und ich wurden beide senitmenal, weil wir einander so ins Herz geschlossen hatten. 

Tschechien, Norwegen, Ungarn und Slowakei

  • Brünn
    Foto: Dschamila Noe
    Brünn In Brünn habe ich im Hostel viele freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Wer einen buten Abend in einer schöneren Bar haben möchte, dem empfehle ich die Bar, die nicht existiert. Bar, který neexistuje.
    Es ist wie die Winkelgasse, von außen sieht sie unscheinbar aus, aber von innen ist sie ein Wunderwerk.
  • Croissants in Brünn
    Foto: Dschamila Noe
    Tipp: Croissants William Thomas Artisan Bakery heißt das Geschäft in Brünn, bei dem man als Touri einen Abstecher machen sollte. Den Tipp hat mir ein Medizinstudent empfohlen, den ich im Hostel kennengelernt hatte. Generell empfehle ich auf Reisen die Locals oder Reisenden, die sich schon länger an dem Ort aufhalten zu fragen.
  • Skulptur an der Küste
    Foto: Dschamila Noe
    Skulptur an der Küste Eine plastische Figur aus Kupfer, die auf einer Liege die Unendlichkeit genießt. Oslo ist sehr groß und der Hafen wunderschön. Die Ironie an dem Foto ist, dass es kalt und nass war und diese Frau trotzdem eine Ruhe ausstrahlte, als würde sie 'Don't worry, be happy' von Bobby McFerrin summen.
  • Oper in Oslo
    Foto: Dschamila Noe
    Sehenswert Das Opernhaus der norwegischen Hauptstadt war eine Sehenswürdigkeit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Vorsicht, oder in Bayern sagen wir Obacht!! Je günstiger die Flugtickets, desto teurer das Reiseland.
  • Budapest und meine geliebte Donau
    Foto: Dschamila Noe
    Meine geliebte Donau Durch die ungarische Hauptstadt fließt die Donau, die auch durch meine Heimatstadt fließt. Es fühlt sich wie bei einer Promenade an, da das Flussbett sehr groß ist und man Stunden in und an der Stadt entlang läuft.
    Es gibt hier viele Hundebesitzer*innen und im Allgemeinen wirken die Menschen sehr fit.
  • Budapest Sicht vom Fluss
    Foto: Dschamila Noe
    Budapest mit Sicht vom Fluss Mit dem Boot kann man für 8€ den ganzen Tag flexibel ein und aussteigen. 'Duna Corso' wird das in ungarisch genannt. Diese Perspektive ist empfehlenswert und die Stadt wirkt von der einen, als auch anderen Seite, mächtig und imposant.
  • Gozsdu Court
    Foto: Dschamila Noe
    Bunte Regenschirme als Teil einer Kunstinstallation Meine Art zu reisen ist sehr unkonventionell. Ich recherchiere nicht oder lese Bewertungen, stattdessen lass ich mich voll und ganz auf das Land bzw die Stadt ein. So bin ich auch zur 'Gozsdu Court' gekommen. Das ist kreativ gestaltete Gasse, die rechts und links gefüllt ist mit Restaurants, Cafés und gefüllt ist mit Kunstwerken.
  • Nachhaltige Architektur der Moderne
    Foto: Dschamila Noe
    Nachhaltige Architektur der Moderne in Budapest Die Stadt ist trotz Hochsommers sehr angenehm. Überall sind Bäume, deren Kronen bis in den 5. oder 7. Stock reichen. Im Ausland entdeckt man viel, was man sich selbst für Zuhause wünscht oder was erstrebenswert ist.
  • Busreisen
    Foto: Dschamila Noe
    Busreisen Die günstigste Art des Reisens in Europa ist meiner Erfahrung nach mit dem Bus. Nostalgische Gefühle kamen jedes Mal in mir hoch, da man in Südamerika auch vorwiegend günstig mit diesem Transportmittel reist.
  • Eis in Bratislava
    Foto: Dschamila Noe
    Abkühlung in der Slowakei Mit meiner Schwester habe ich mich in Bratislava getroffen. Auf der Nordseite des Flusses war ein Beachvolleyplatz aufgeschüttet und kurzer Hand haben wir mit anderen Student*innen zwei Stunden gespielt. Generell waren die Leute sehr nett und freundlich.
    Stände mit Eis oder Burger/Langos waren rings herum, um die Strandgäste mit Essen zu versorgen.
  • Kunsthotel in Bratislava
    Foto: Dschamila Noe
    'Hotel Galeria pre sebarozvoj' Der Titel ist slowakisch und bedeutet übersetzt: Hotel Galerie zur Selbstentwicklung.
    Dieses Hotel hat meine Schwester ausgesucht und es erinnerte mich an die Villa Kunterbunt aus den schwedischen Kinderromanen. Die Räume sind verrückt, skurril, abseits von dem Gewohnten, bunt, schrill und regen zum Nachdenken an.