Durchführung eines Trainingscamps mit dem Volleyball Club

Michigan State University

Akademisches Jahr 2022/23
Durchführung eines Trainingscamps mit dem Volleyball Club
Foto: Erik, Uni Jena
  • Michigan State University

Meldung vom:

Erik, Lehramt Englisch, Biologie

Erfahrungsbericht – Ein Jahr an der Michigan State University

Im Rahmen des Austauschprogramms der Universität Jena verbrachte ich im Studienjahr 22/23 zwei Semester an der Michigan State University in East Lansing, Michigan. Das englischsprachige Ausland übt bereits seit meiner frühen Kindheit eine große Faszination auf mich aus. Zum einen verbinden mich enge persönliche Kontakte mit den USA und zum anderen hat mich schon immer die Darstellung vom Leben und Studieren an Universitäten in den USA gefesselt. Aus diesem Grund waren die Vereinigten Staaten für mich als Ziel für mein Auslandssemester die logische Wahl. Damit war die Eingrenzung allerdings erstmal nur sehr grob getroffen und es folgte eine Festlegung auf eine spezifische Gastinstitution. Michigan wählte ich aus einem Bauchgefühl heraus und ich kann nun retrospektiv feststellen, dass diese Entscheidung die beste Entscheidung meines Studiums gewesen ist.

Bereits in der Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt habe ich den Kontakt mit der Michigan State University stets als sehr wertvoll wahrgenommen. Durch die Schritte des Bewerbungsprozesses wurde man geleitet und auch nach der Ankunft hörte die Betreuung nicht auf. Vom Flughafen wurde ich per shuttle nach East Lansing gebracht und daraufhin begann meine Zeit auf dem Campus. Die Uni führte einige Einführungsveranstaltungen mit allen internationalen Studenten durch, wo bereits erste Kontakte geknüpft werden konnten und auch während des gesamten Auslandsaufenthalts wurden immer wieder Aktionen durch die Uni für die internationalen Studenten angeboten.

Der Campus der Universität hat mich vom ersten Moment an begeistert. Auf einem großen Areal gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohnheimen, Colleges, Stadien, Sporthallen, und, und, und… Der Red Cedar River schlängelt sich zwischen den verschiedenen Gebäuden entlang und sorgt für ein angenehmes Mikroklima. Insgesamt ist der Campus angenehm grün und es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wo sich Studierende zum Lernen oder für andere Aktivitäten im Grünen zusammenschließen können. Ich bin in diesem Jahr zu einem Teil einer großen Gemeinde geworden, welche sich aus den circa 50000 Studierenden und der Vielzahl an Universitätsmitarbeitern zusammensetzt. Es war also unmöglich keine neuen Kontakte zu schließen. Die Gemeinschaft wurde oft aktiv zelebriert, wie beispielsweise bei den Footballspielen und anderen Sportveranstaltungen, zu denen sich der gesamte Campus in eine Partymeile verwandelte. Mein Tipp an dieser Stelle: Selbst erleben!

Football im Spartan Stadium
Football im Spartan Stadium
Foto: Erik, Uni Jena

Ich persönlich bin, da ich mich gerne mit Leuten vor Ort vernetzen wollte, bereits in meinem ersten Semester dem Volleyball Club an der Universität beigetreten. Es war mir persönlich wichtig, auch außerhalb des Kreises von internationalen Studenten, Kontakte zu knüpfen. Ich kann nur jedem Studierenden empfehlen sich unter der Vielzahl an Studentenorganisationen eine passende herauszusuchen, da somit nochmal eine Möglichkeit für eine intensive Vernetzung vor Ort geschaffen wird. Mit meinen Teamkollegen, aus denen mit der Zeit gute Freunde wurden, reiste ich zu verschiedenen Turnieren in unter anderem Las Vegas, verbrachte Spring Break in Florida und nahm an den nationalen (Club-) Meisterschaften teil, bei welchen wir unter hunderten von Mannschaften in Kansas City den fünften Platz belegten. Aufgrund unserer Leistungen wurden wir als Club zu einem persönlichen Empfang durch die Präsidentin der Universität eingeladen. Ganz allgemein eröffneten sich mir durch meinen Beitritt in den Klub Möglichkeiten meine Zeit außerhalb des Trainings und der Seminare in Gemeinschaft zu gestalten. Die hat es mir dann auch ermöglicht, außerhalb der Uni mit Personen in Kontakt zu treten. Mit dem Club haben wir beispielsweise ein Trainingscamp für Kinder und Jugendliche in der Umgebung gegeben. Wenn das Studium in Michigan die beste Entscheidung meines Studiums war, dann war der Beitritt in den Club die beste Entscheidung meiner Zeit in Michigan.

Empfang durch die Präsidentin der Universität
Empfang durch die Präsidentin der Universität
Foto: Erik, Uni Jena

Ein großer Punkt war für mich die Frage, wie sich ein Auslandsjahr in den Staaten finanzieren lässt. Die Kosten sind signifikant und auch während des Semesters treten für die verschiedenen Seminare immer wieder Kosten für Material auf. Ich kann daher nur dafür raten, dass sich Interessierte zusätzlich zu dem Austauschprogramm noch für weitere Stipendien bewerben, welche sich mit dem Austauschprogramm kombinieren lassen. Darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten, um die Kosten für das Material zu reduzieren. In den shops auf und um den Campus herum finden sich oftmals gebrauchte Werke, welche für weniger Geld zu erhalten sind.
Die Seminare selbst erfordern ein konsequentes Mitarbeiten. Ich selbst habe mich in meinen zwei Semestern hauptsächlich auf englische Literatur konzentriert und hier die Erfahrung gemacht, dass ein kontinuierliches Mitarbeiten für eine deutliche Stressreduzierung sorgt. Durch verschiedenste Assignments im Laufe des Semesters wird einem diese Wahl aber auch ein Stück weit abgenommen. Die Professoren und Dozenten habe ich als sehr nahbar und engagiert erlebt und die Seminare haben zum größten Teil großen Spaß bereitet. Bei der Größe der Universität habe ich aber natürlich nur einen Bruchteil der Lehrkräfte erlebt und meine Erfahrungen beziehen sich hauptsächlich auf die Englischprofessoren.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass sich für internationale Studenten das Leben in einem der Wohnheime anbietet und auch die Anschaffung einen Essensplans sinnvoll ist, der Studierenden Zugang zu allen Mensen auf dem Campus garantiert. Ich selbst habe in einem Einzelzimmer im Wohnheim auf dem Campus gelebt, wodurch ich kurze Wege zu allen universitären und freizeitlichen Veranstaltungen hatte. Durch den Essensplan spart man sich das Einkaufen und die Zubereitung und letztlich eine Menge Zeit.

Schlussendlich kann ich die Michigan State University all jenen wärmstens empfehlen, die sich von einem langen Winter nicht zu sehr abschrecken lassen. Wer sich mit Offenheit und Lust auf ein Auslandssemester an der MSU einlässt, der wird nicht enttäuscht werden!