Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
Zur Original-Meldung
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat sich in einem Schreiben an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtags gewandt und fordert, die geplante Streichung des 30-Minuten-Takts auf der Strecke Saalfeld/Saale nach Naumburg – Halle/Leipzig nicht umzusetzen. „Wir fordern den Thüringer Landtag auf, sich gegen eine Kürzung des Taktes einzusetzen“, sagt Dr. Thoralf Held, Kanzler der Universität. „Denn eine Verschlechterung der Zugtaktung auf der Strecke Saalfeld/Saale – Halle/Leipzig würde mittel- und langfristig den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Jena schwächen“, erläutert er. Zudem würde eine Streichung des Fahrtaktes den Bemühungen der Universität und ihrer Angehörigen, nachhaltiger zu werden, entgegenstehen. Dabei geht es um rd. 17.500 Studierende und 9.900 Beschäftigte der Universität und des Universitätsklinikums.
Taktung bestimmt, ob die Bahn genutzt wird oder nicht
2022 haben in einer Mobilitätsbefragung der Universität 63 % der teilnehmenden Studierenden angegeben, mit dem ÖPNV an die Universität zu kommen, davon 20 % mit dem Zug. Von den Beschäftigten der Universität nutzt ein Viertel der Befragten den ÖPNV, davon ca. 15 % der Beschäftigten den Zug. Außerdem hat die Befragung gezeigt, dass eine große Zahl der Mitarbeitenden und Studierenden bereit wäre, auf den ÖPNV umzusteigen, wenn die Anbindungen bzw. Taktungen besser wären: 50 % der befragten Studierenden und über 40 % der Beschäftigten sagten, dass eine höhere Taktung der Fahrzeuge im ÖPNV ein Anreiz wäre, diesen mehr gegenüber privaten motorisierten Fortbewegungsmitteln zu nutzen. Die mangelhafte oder fehlende Anbindung des ländlichen Raums wurden in der Umfrage von vielen bemängelt.
Daher unterstützt das Präsidium der Jenaer Universität ausdrücklich die Petition ihrer Absolventin Scania-Sofie Steger Externer Linkgegen die Kürzung. Die Petition kann aktuell nicht mehr unterzeichnet werden. Wer sich darüber hinaus zur geplanten Einschränkung der Zugtaktung äußern möchte, kann dies direkt beim Thüringer Landtag oder der Deutschen Bahn tun.