An der Strand Promenade Oostende

Onderweg

Sehenswerte Städte und Ausflüge in Belgien und Außerhalb
An der Strand Promenade Oostende
Foto: Julia Lonski

Unterwegs in Belgien

Das tolle an einem kleinen Land wie Belgien (Deutschland ist ganze zwölf mal größer als Belgien) ist, dass man sich für zwei Stunden in den Zug setzten kann, und sich am anderen Ende des Landes wiederfinden kann. Innerhalb von etwa 30 Minuten kann man von Gent mit der Bahn nach Brügge, Antwerpen oder Brüssel. Ganz Belgien ist super mit Bahn und Bus angebunden (unüberraschend auch pünktlichere Züge als die DB) für wenig Geld.

Für Jugendliche unter 26 kostet ein Ticket in eine belibige belgische Stadt etwa 7 Euro, und am Wochenende sind Fahrten sogar noch günstiger. Es lohnt sich auf jeden Fall eine 10er Karte zu besorgen, alleine schon für die Exkursionen in den Seminaren (diese findet ihr entweder in der SNCB/NMBS App oder am Schalter). 

Ich persönlich bin in Belgien tatsächlich nur in Flandern rumgereist, weshalb ich auch nur darüber was erzählen kann. Weiter unten nenne ich aber noch Städte, in die fellow Erasmus Studis gereist sind und die sie empfehlen konnten. 

Oostende Bahnhof
Oostende Bahnhof
Foto: Julia Lonski

OOSTENDE

Meine erste Reise in eine andere belgische Stadt führte mich Anfang Oktober, als es noch warm genug für ein T-Shirt war, an die belgische Feriendestination: Oostende. Ich habe mir sagen lassen, dass die Belgier hier hinfahren, wenn sie schnell ans Meer kommen wollen. Ein schönes Städtchen, was innerhalb nicht mehr als einer Stunde mit dem Zug aus Gent erreichbar ist. Allerdings ist sie jetzt auch nichts aufregendes. Nachdem wir einmal die Strandpromenade entlag gelaufen sind, hatten wir das Gefühl schon alles gesehen zu haben. Natürlich war es auch viel zu kalt zum Schwimmen, weshalb wir den Rest des Tages in Brügge verbracht haben. 

Hafen Oostende
Hafen Oostende
Foto: Julia Lonski

Es war schön am Meer gewesen zu sein, doch ich habe mir von Belgiern sagen lassen, dass ich stattdessen nach Knokke hätte gehen sollen. Knokke wurde mir als das Hamptons oder Sylt von Belgien verkauft, wo die Schönen und Reichen ihre Strandurlaube innerhalb von Belgien machen. Es sei ähnlich unspektakulär wie Oostende, aber man hätte neben dem Meer zumindest noch die schönen Häuser und Autos der Reichen zu bestaunen.

Brügge Häuser und Kanal
Brügge Häuser und Kanal
Foto: Julia Lonski

BRÜGGE

Die meisten Deutschen kennen Brügge bestimmt aus der Krimi Komödie "Brügge sehen und sterben?". Die als Unesco Weltkulturerbe angesehene Stadt steht bei vielen Touristen auf dem Programm und sollte auch auf eurem stehen. Wenn auch die mit Abstand vollste und "engste" Stadt, gibt es hier viele noch aus dem Mittelalter erhaltene Häuser und Straßen. Auch Brügge hat süße Kanäle zu bieten und eignet sich an wärmeren Tagen auf jeden Fall für einen gemütlichen Spaziergang. Die Stadt bietet tolle Sehenswürdigkeiten wie den Belfort, die Heilig-Blut-Basilika (in der, ja, das echte Blut Jesu Christi liegen soll) oder auch das Museum Brügge in dem es besonders viel Kunst aus dem Mittelalter und der Neuzeit gibt. 

 

Brügge Lichtinstallation
Brügge Lichtinstallation
Foto: Henri Busch

Im Winter könnt ihr Brügges süßen Weihnachtsmarkt besuchen, der zwar für eine so touristisch relevante Stadt kleiner war als erwartet, aber nichts desto trotz sehr charmant war. Verpasst auch nicht die Winterlichter auf dem Weihnachtsmarkt. Auf einer Route durch die Stadt begenet man vielen verschiedenen tollen Lichtinstallationen, die dem Lichtfest in Gent ähneln (nur dass die Winterlicht-Erlebnisroute in Brügge jährlich stattfindet, das Genter Lichtfestival allerdings nur alle vier Jahre). 

ANTWERPEN

Zwar nicht Belgiens Hauptstadt aber seine größte Stadt ist Antwerpen. Ich war sehr überrascht wie groß Antwerpen eigentlich ist, als ich die U-Bahn Stationen gesehen hab. In die Stadt hat es mich überwiegend für Exkursionen verschlagen, bei denen ich besonders viel Zeit im MoMu Fashion Museum verbracht habe (welches auf jeden Fall empfehlenswert ist!). Auch das KMSKA Kunstmuseum ist definitif einen Besuch wert. Hier werdet ihr bekannte Freunde aus der Kunstgeschichte wiederfinden, aber vor allem viele Rubens und Ensors. Wer nicht genug von Rubens bekommen kann, kann direkt danach das Rubenshaus besuchen. 

 

 

Antwerpen Central (Bahnhof)
Antwerpen Central (Bahnhof)
Foto: Julia Lonski

Am berühmtesten ist die Stadt für seinen wunderschönen alten Bahnhof, der einen von Außen und Innen fast schon wie ein Palast vorkommt. Auch die Liebfrauenkathedrale ist eine bekannte Sehenswürdigkeit Antwerpens. Hinter der Kathedrale befindet sich auch eine charmante Bar namens "Elfde Gebod". Die ganze Kneipe ist geschmückt mit mittelalterlichen Statuen, Retabeln und Bildern. Nach einem langen Tag des Erkundens kann man hier gemütlich ein Bierchen trinken. 

ANDERE STÄDTE

Nach Leuven hat es mich (erneut) exkrsionsbedingt gebracht. Die Stadt kann ich daher nur von einem kurzen Spaziergang durch das Stadtzentrum beurteilen, sowie meinem Aufenthalt im M - Museum Leuven. Beide Eindrücke waren aber positiv. Die Stadt hat einen typischen belgischen Charme und ein umwerfendes Stadthaus. Das Museum ist ebenfalls sehr schön, modern und beinhaltet tolle Kunst. Ich war dort als das Playground Festival stattfand, welches für Performance Liebhabende und Interessierende sehr zu empfehlen ist.

 

Mechelen St.-Rombouts Turm
Mechelen St.-Rombouts Turm
Foto: Julia Lonski

Auch in Mechelen war ich im Rahmen einer Exkursion unterwegs. In der kleinen süßen Stadt befindet sich die bekannte Sint-Rombout Kathedrale mit seinem noch bekannteren Turm. Aus diesem soll man im Mittelalter aus Tradition lebende Katzen heruntergeworfen haben, so haben mir das zumindest Locals erzählt. Die Kirche ist auf jeden Fall einen Besuch wert, da es in dieser auch eine kleine schöne Ausstellung gibt. Meine Exkursion hat mich aber eigentlich in die "De Wit königliche Manufaktur für Wandteppiche" gebracht, die sehr erstaunlich war.

In Brüssel war ich zwar nicht während meines Erasmus Semesters, aber ich habe die Hauptstadt ein Jahr zuvor bereits besucht. Wenn euch der Genter Manneken Pis zu klein ist, könnt ihr innerhalb von 30 min mit dem Zug zum Original reisen. Die Stadt hat natürlich noch viel mehr zu bieten, wie das Stadthaus, das Royal Museum of Fine Arts oder das Magritte Museum. Um das Atomium aus nächster Nähe zu sehen, müsst ihr etwas aufwendig Auserhalb von Brüssel reisen. 

 

Amsterdam Kanal
Amsterdam Kanal
Foto: Julia Lonski

Wenn ihr schonmal im Nordwesten Europas seit, kann man das auch mit Reisen außerhalb von Belgien ausnutzen. Mit ein paar Freunden habe ich mich beispielsweise für drei Stunden in einen Bus gesetzt und habe ein langes Wochenende in Amsterdam verbracht. Andere waren mit dem Bus in Paris und Luxemburg oder mit dem Zug in London. Eine weitere nahe Destination war Lille in Frankreich. 

Weitere empfohlene, aber nicht von mir ausgetestete Ausflugsziele in Belgien waren Dinant, Liège / Lüttich und Namur (alle drei liegen in Wallonien, also dem französischsprachigen Teil Belgiens). 

Ganz viel Spaß beim Erkunden Belgiens und Umgebung!