Prof. PhD Ilse Denise Jacobsen
»Drei Dinge helfen, die Mühseligkeit des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.«
(Immanuel Kant)
Werdegang
2001 · Studienabschluss
Tierärztliche Hochschule Hannover
2005 · Promotion
Tierärztliche Hochschule Hannover
Seit 2013 · Fachgebietsleiterin
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie
2016 · Habilitation
Friedrich-Schiller-Universität Jena
2014 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Interview
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Die Wissenschaft gibt mir die Möglichkeit, mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich interessieren, und an der Beantwortung offener Fragen mitzuwirken.
Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?
Konkret meine Betreuer und Mentoren Prof. Gerald Gerlach und Prof. Bernhard Hube. Aber über die Jahre sind mir viele weitere Wissenschaftler/innen begegnet, die mir Impulse gegeben haben, in ganz unterschiedlicher Hinsicht.
Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?
Ohne das Vertrauen, das meine Mentoren in mich als Wissenschaftlerin gesetzt haben, und die Möglichkeit zur Promotion bzw. Habilitation wäre ich keine Professorin geworden. Darüber hinaus war und ist auch die Unterstützung meiner Familie und Freunde essentiell.
Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?
In meinem Lebenslauf sind keine Brüche oder Umwege zu erkennen – aber natürlich gab es auch Phasen, in denen ich mir nicht sicher war, ob es beruflich so gradlinig weitergeht. Mir hat dabei meine große Freude an der Wissenschaft, das Wissen, dass es anderen genauso ging und die Unterstützung des privaten Umfeldes geholfen. Ein Abend mit Freunden, Sport und Reisen sind gut, um sich wieder vor Augen zu führen, dass es noch ein Leben nach der Arbeit gibt!
Akademische Karrieren sind oftmals von einem großen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?
Ich habe immer versucht, mich nur auf den nächsten Schritt zu konzentrieren. Hilfreich war dabei auch, einen Plan B und C parat zu haben. Entscheidend war, dass mir meine Arbeit in jedem Karriereabschnitt so viel Spaß gemacht hat, dass ich sie nicht hätte eintauschen wollen.
Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?
Networking ist für mich in zweierlei Hinsicht wichtig. Zum einen sind viele Fragestellungen so komplex, dass man sie nur in wissenschaftlichen Kooperationen, auch über Fachgrenzen hinaus, beantworten kann. Zum anderen ergibt sich Networking aber auch zufällig, wenn einem im Rahmen der Wissenschaft interessante Menschen begegnen, mit denen man sich gut versteht. Am schönsten und produktivsten ist es, wenn wissenschaftliche Zusammenarbeit und ein gutes persönliches Verhältnis zusammenfallen. Die Grundlagen von Networking sollten in jedem Fall Ehrlichkeit, Transparenz und Fairness sein.
Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?
Ich führe, seit ich in Jena bin, eine Fernbeziehung. Das klappt nur, weil beide Seiten Verständnis und Kompromissbereitschaft mitbringen. Außerdem schaffe ich mir bewusst Freiräume, die ich nur im Notfall der Arbeit opfere.
Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?
Wissenschaft sollte Spaß machen – dafür braucht es neben einem fesselnden Thema auch das passende Umfeld, in dem man sich wohlfühlt. Lassen Sie sich nicht entmutigen und verzweifeln Sie nicht an Fehlschlägen – versuchen Sie, aus Fehlern zu lernen. Bleiben Sie offen und neugierig. Erhalten Sie sich Freundschaften und Hobbies, daraus lässt sich Kraft schöpfen. Und denken Sie daran, dass beruflicher Erfolg oder Misserfolg nichts über Ihren Wert als Mensch aussagt.
Beutenbergstraße 11a
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