Foto: Silke Übelmesser

Prof. Dr. Silke Übelmesser

Professorin für Allgemeine Volkswirtschaftslehre/ Finanzwissenschaft
Foto: Silke Übelmesser
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Prof. Dr. Silke Übelmesser

»… jeder Bürger unseres Staates muss um die wirtschaftlichen Zusammenhänge wissen und zu einem Urteil befähigt sein, denn es handelt sich hier um Fragen unserer politischen Ordnung, deren Stabilität zu sichern uns aufgegeben ist.«

(Ludwig Erhard)

Werdegang

1999 · Studienabschluss
Ludwig-Maximilians-Universität München

2003 · Promotion
Ludwig-Maximilians-Universität München

2003 bis 2012 · Postdoc-Phase

2010 · Habilitation
Ludwig-Maximilians-Universität München

2012 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Am meisten gefällt mir die Freiheit und Flexibilität, mich mit den Fragen zu beschäftigen, die ich persönlich für relevant und interessant halte.

Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?

Meinen Doktorvater und Mentor Prof. Hans-Werner Sinn sehe ich als Vorbild. Von ihm habe ich gelernt, wie wichtig es ist, wissenschaftlich fundiert zu arbeiten, aber dabei nicht aus den Augen zu verlieren, was man erklären möchte; also nicht um der Forschung selbst willen zu forschen, sondern um wirtschafts- bzw. gesellschaftspolitisch relevante Fragen zu beantworten.

Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?

Es hat mir geholfen, dass ich schon sehr früh die Möglichkeit hatte, über Auslandsaufenthalte und Konferenzteilnahmen vielfältige Kontakte schließen zu können. Dadurch habe ich immer wieder neue Impulse für meine Arbeit erhalten.

Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Ich würde sagen, dass meine Karriere weitgehend geradlinig verlaufen ist - zumindest mag es im Nachhinein so erscheinen. Aber natürlich gibt es bei jeder wissenschaftlichen Arbeit Durststrecken.

Akademische Karrieren sind oftmals von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall - und wie sind Sie damit umgegangen?

Ich habe versucht, zu vermeiden, dass aus der Unsicherheit eine große Verunsicherung wird. Dies ist mir dank meiner Kolleginnen und Kollegen und meiner Familie auch meist gelungen.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?

Networking, also Vernetzung oder auch professionelle Kontaktfreudigkeit und Offenheit für Personen und Themen, ist sehr wichtig. Dies ergibt sich aber - zumindest zum Teil - von alleine.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Privatleben umfasst für mich vor allem meinen Mann und meine beiden Kinder. Die Vereinbarung von Familie und Beruf wird zum einen erleichtert durch die größere Flexibilität, die die Tätigkeit an der Universität mit sich bringt. Andererseits bedeutet mehr Flexibilität nicht, dass die Arbeit weniger fordernd ist. Deswegen ist die Vereinbarkeit für mich nur dank der vollen Unterstützung durch meine Familie möglich. Die Familie hilft dabei auch immer wieder, die Prioritäten klar zu sehen und Nein zu sagen, wenn etwas diesen Prioritäten zu widersprechen droht.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?

Sie sollten sich immer wieder Zeit nehmen zum Innehalten und zum ziellosen Nachdenken über interessante Probleme und kreative Lösungen. Dies ist sehr wichtig als Gegengewicht zum Wissenschaftsalltag, der mehr und mehr von quantifizierbaren Zielen (Veröffentlichungsrankings, Drittmittelquoten,…) dominiert wird.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?

Die Universität bietet ein leistungsorientiertes Umfeld, bei dem die menschliche Komponente nicht vergessen wird. Vom ersten Tag an war ich beeindruckt vom Engagement der Kolleginnen und Kollegen in der Fakultät und der Begeisterungsfähigkeit der Studierenden und dies alles eingebettet in das historisch geprägte Umfeld von Jena.

Kontakt

Silke Übelmesser, Prof. Dr.
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