Foto: Bettina Löffler

Prof. Dr. Bettina Löffler

Professorin für Medizinische Mikrobiologie
Foto: Bettina Löffler
Foto: Fotostudio Ebenbild/ InfectoGnostics

Prof. Dr. med. Bettina Löffler

»Nichts ist einfach, aber für alles gibt es einen Weg.«

Werdegang

1992 | 1994 · erster und zweiter Studienabschluss
Ludwig-Maximilians-Universität München

2000 · Promotion
Ludwig-Maximilians-Universität München

2002 · Assistenzärztin am Institut für Medizinische Mikrobiologie
Universitätsklinikum Münster

2011 · Habilitation
Universitätsklinikum Münster

2014 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

In der Wissenschaft kann man Konzepte stets hinterfragen, umgestalten und/oder weiterentwickeln. Mir gefällt es, die Entstehung von Infektionen genauer zu verstehen, um ganz neue Möglichkeiten zur Prävention und Therapie zu finden.

Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?

In der Geschichte der Medizin gibt es viele Vorbilder, die sich gegen bestehende Konventionen gestellt und damit ein Umdenken bewirkt haben. Wichtige Beispiele sind sicher Ignaz Semmelweis, der gegen viel Widerstand die ersten Hygienevorschriften einführte, und Robert Koch, der viele Bakterien als Ursache für Krankheiten identifizierte und bestehende falsche Theorien widerlegte.

Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur am meisten geholfen? Welche resp. wessen Unterstützung war Ihnen besonders wichtig?

Während meines beruflichen Werdegangs haben mir immer meine Betreuungs- und vorgesetzte Personen sehr geholfen, indem sie mir stets Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geboten haben. Ein sehr wichtiger Unterstützer war für mich mein ehemaliger Chef in Münster, Prof. Georg Peters, der mich wissenschaftlich und klinisch angeleitet hat.

Ist Ihre Karriere gradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Meine Karriere ist im Wesentlichen geradlinig verlaufen. Wichtige Einschnitte waren die Geburten meiner drei Töchter. Da mein damaliger Chef Prof. Peters mich weiterhin unterstützte und mir z.B. flexible Arbeitszeiten ermöglichte, musste ich meine Karriere nie unterbrechen. Eine weitere wichtige Unterstützung war der Zusammenhalt meiner gut organisierten Arbeitsgruppe, die stets motiviert im Labor tätig war.

Akademische Karrieren sind oftmals von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall - und wie sind Sie damit umgegangen?

Ich war niemals unsicher. Ich wusste immer, dass ich den Beruf, für den ich so lange studiert hatte, auch ausüben möchte. Dabei bin ich jedoch nicht mit der Erwartung in den Beruf gegangen, nach einer gewissen Zeit eine Professur erreicht haben zu müssen.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?

Networking ist sehr wichtig, muss sich jedoch entwickeln und braucht Zeit. Die gute Zusammenarbeit und Verlässlichkeit von Kooperationen funktioniert jedoch nicht immer und muss ausgetestet werden.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Meine Töchter haben von Anfang an gelernt, dass ich berufstätig bin; wir es aber mit guter Organisation schaffen, alle privaten Belange zu regeln. Auf diese Weise möchte ich ein Vorbild für meine Töchter sein und sie motivieren, ihre Chancen im Leben wahrzunehmen.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun? Und was sollten sie unbedingt vermeiden?

Zukünftige Wissenschaftlerinnen sollten auf jeden Fall viel Motivation und Eigeninitiative mitbringen und sich keinesfalls durch Rückschläge entmutigen lassen. Ganz allgemein würde ich junge Kolleginnen ermuntern, Karriereschritte auszuprobieren. Die Meinungen und Empfindungen anderer können dabei eine Hilfe sein, dürfen jedoch nicht überwiegen.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?

In der Infektionsforschung gibt es in Jena viele Möglichkeiten, die eigene Forschung zu integrieren und weiterzuentwickeln. Zudem besteht in Jena ein gutes Netz an Schulen und Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Kontakt

Bettina Löffler, Univ.-Prof. Dr.
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Erlanger Allee 101
07747 Jena Google Maps – LageplanExterner Link