Meldung vom: | Verfasser/in: Janine Kalisch
Einen Baum, der über dem Dach des Hauptgebäudes der Universität Jena schwebt, sieht man nicht alle Tage. Mit einem Kran wurde eine siebeneinhalb Meter hohe Hainbuche von der Schloßgasse in den kleinen Innenhof des Universitätshauptgebäudes transportiert, um dort ihren neuen Standort zu beziehen. Möglich wurde die Aktion durch Spenden, die die Freunde und Förderer der Universität Jena gesammelt hatten, nachdem der ehemalige Kanzler Dr. Klaus Bartholmé anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand statt Geschenken um Spenden für die Umgestaltung des kleinen Innenhofes gebeten hatte.
Ruhige Pausen und Stehempfänge
Bereits 1908, als das Hauptgebäude der Universität nach Plänen des Architekten Theodor Fischer erbaut wurde, gab es die Idee, neben dem großen Innenhof mit seiner Anbindung zur Mensa auch den kleinen Innenhof zwischen Nord- und Südflügel als Ruheinsel zu nutzen. Das Engagement der Freunde und Förderer der Universität für die Neugestaltung des kleinen Innenhofes führte nun zur Realisierung des Projektes. Den Zuschlag erhielt das Landschaftsarchitekturbüro impuls°Landschaftsarchitektur Facius PartGmbB, die Garten- und Landschaftsbauarbeiten wurden von der Bennert GmbH ausgeführt.
Die strenge Symmetrie des etwa 200 m² großen Innenhofs, die durch die rechteckige Freifläche und die ovale Randeinfassung geprägt ist, soll durch drei Sitzbänke aus Holz und den Solitärbaum aufgelockert werden. Die Winkelform der Holzbänke, die von den Tischlern und Schlossern des Meisterbereichs Bautechnik der Universität gefertigt wurden, symbolisieren die Anfangsbuchstaben der Schlagworte aus dem Leitbild der Uni: Light, Life, Liberty. Mit der heutigen Pflanzung der Hainbuche, die als besonders robust und trockenheitsverträglich gilt, bleibt die Fassade des Unihauptgebäudes weiterhin sichtbar, während die Baumkrone im Sommer ausreichend Schatten für ruhige Pausen und Stehempfänge bieten soll.
Die Neugestaltung des kleinen Innenhofs wird überwiegend aus Spenden der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Schiller-Universität Jena getragen. Neben Dr. Klaus Bartholmé, der ehemaligen Leiterin des Präsidialamtes Dr. Renate Adam, und dem Emeritus Prof. Dr. Rainer Silbereisen hatten sich zahlreiche Mitglieder der Freunde und Förderer sowie Beschäftigte der Universität für die Neugestaltung engagiert.