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Meldung vom: | Verfasser/in: Anna Boldyreva
Ich mache einen Minijob als Verkäuferin. Das sind 10 Stunden pro Woche oder 40 Stunden im Monat. Diese Art der Beschäftigung ist steuerfrei, was für Studenten gut ist. 10 Stunden pro Woche sind wirklich nicht viel. Wenn ich morgens Uni habe, arbeite ich abends und umgekehrt. Natürlich kann das für viele schwierig sein, denn es gab Tage, an denen ich direkt nach dem Unterricht zur Arbeit musste und fast den ganzen Tag nicht zu Hause war.
Aber auch die Arbeit hat ihre Vorteile.
Erstens ist das natürlich das Geld. Auch wenn die Eltern helfen, möchte man doch gerne eigenes Geld haben. Das hilft, sich unabhängiger zu fühlen.
Zweitens ist es eine gute Möglichkeit, Deutsch zu verbessern. Ich arbeite als Verkäuferin und spreche den ganzen Tag mit Kunden auf Deutsch. Und selbst wenn ich Fehler mache, nehmen die Leute das verständnisvoll auf und verurteilen mich nicht und sind nicht unhöflich. Ich bin noch nie aufgrund meiner Nationalität oder meines Akzents auf Hass gestoßen.
Drittens ist es die Möglichkeit, am Arbeitsplatz neue Leute kennenzulernen. Fast alle meine Mitarbeiterinnen sind Studentinnen wie ich. Sie studieren auch an der Universität in Jena und machen sich auch Sorgen um Prüfungen. Deshalb haben wir viele gemeinsame Gesprächsthemen. Wir können einander von unseren Erfahrungen und Problemen erzählen.
Viertens ist es natürlich das Zeitmanagement. Da ich studiere und arbeite, muss ich alles schaffen. Es ist sehr wichtig, die Zeit richtig einzuteilen. Früher habe ich in Russland nie Tagebücher oder Kalender geführt. Aber heute kann ich mir mein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
Also das ist noch ein persönlicher Ratschlag von mir. Jedes Ereignis oder jede Aufgabe muss aufgeschrieben werden, sonst kann man das sehr leicht vergessen und in eine unangenehme Situation geraten.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Arbeit mein Studium überhaupt nicht beeinträchtigt. Vielleicht wäre es anders, wenn ich mehr Stunden pro Woche arbeiten würde. Aber ein Minijob ist eine gute Möglichkeit für Studenten, etwas Geld zu verdienen, ohne sich dabei sehr vom Lernprozess zu entfernen.