Auch Uni-Botschafter Emirhan stand vor der Herausforderung, mit Himweh umzugehen

Heimwehkampf

In meinen ersten Tagen in Deutschland war das Heimweh für mich eine unerwartete Herausforderung. Es war schon schwer genug, sich an eine neue Kultur, Sprachbarrieren und ein soziales Umfeld zu gewöhnen, und dann kam noch das Heimweh dazu, das mich manchmal sehr einsam fühlen ließ. In dieser Zeit versuchte ich, Wege zu finden, um mit dem Heimweh umzugehen.
Auch Uni-Botschafter Emirhan stand vor der Herausforderung, mit Himweh umzugehen
Foto: Laura Kaden
  • Deutschland
  • Jena

Meldung vom: | Verfasser/in: Emirhan Ayaz
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Die Entscheidung, in Deutschland, also im Ausland, zu studieren, war in jeder Hinsicht eine lohnende Entscheidung. Eine neue Kultur kennenzulernen, eine neue Sprache zu lernen, neue Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zu treffen und neue, nie zuvor erlebte Gefühle zu überwinden...

Vor meiner Reise nach Deutschland hatte meine Motivation und Aufregung mich nicht auf dieses Gefühl vorbereitet. Ich dachte, ich hätte alle Vorbereitungen für Deutschland getroffen, meine Kleidungen, Unterkunft, finanzielle Mitteln... Aber ich hatte vergessen, mich auf dieses Gefühl vorzubereiten und in meinen ersten Tagen in Deutschland war mein Heimweh stark. Plötzlich allein zu sein, niemanden in der Umgebung zu kennen, alles selbst machen zu müssen, die Sprachbarriere... all das ließ mich anfangs sehr einsam fühlen. Natürlich gab es Zeiten, in denen ich vorher von meiner Familie und meinen Freunden getrennt war, aber diesmal war es nicht kurzfristig, sondern längerfristig, und dieser Gedanke machte das Heimwehgefühl intensiver. Aber das Studium hier hatte auch verschiedene und aufregende Vorteile im Vergleich zur Türkei, die mir viele schöne Dinge bringen würden, und dieser Gedanke motivierte mich immer in dieser Zeit. Als erstes machte ich neue Freunde und begann, das soziale Umfeld zu erkunden. Ich hatte auch einige Freunde aus der Türkei, und wir trafen uns oft. So wurde meine Aufmerksamkeit abgelenkt und ich fühlte mich durch das Kennenlernen neuer Menschen weniger einsam.

Ein anderer wichtiger Schritt war, mir Zeit zu nehmen, wenn ich Heimweh hatte. Zum Beispiel versuchte ich, mich besser zu fühlen, indem ich türkischen Kaffee machte, den ich von zu Hause mitgebracht hatte, und Videoanrufe mit meiner Familie und meinen Freunden machte. Diese kleinen Rituale halfen mir, mich weniger einsam zu fühlen und sogar in der Ferne mein Zuhause nah zu fühlen. Die wichtigste Entdeckung im Umgang mit Heimweh war Geduld. Ich gab mir Zeit, mich anzupassen und lernte, meine Gefühle zu akzeptieren. Mit der Zeit verringerte die Aufregung, die neue Stadt und Kultur zu entdecken, allmählich das Gefühl des Heimwehs.

Heimweh ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens im Ausland; aber Wege zu finden, mit diesen Gefühlen umzugehen, macht dieses Abenteuer viel lohnender. Mit jeder Herausforderung kommt eine neue Lernmöglichkeit und die Chance auf persönliches Wachstum. Trotz der Schwierigkeiten, die das Studium im Ausland mit sich bringt, würde ich diese Erfahrung um nichts in der Welt ändern.

Symbolbild Heimweh
Symbolbild Heimweh
Grafik: Emirhan Ayaz