Uni-Botschafter Emirhan blickt aus der Mensa auf den Campus am Ernst-Abbe-Platz

Mein erstes Semester an der Universität Jena ist vorbei

Mein erstes Semester an der Universität Jena ist vorbei, und im April beginnt das zweite Semester. Ich möchte kurz teilen, was ich in diesem ersten Semester erlebt und erfahren habe.
Uni-Botschafter Emirhan blickt aus der Mensa auf den Campus am Ernst-Abbe-Platz
Foto: Laura Kaden
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Meldung vom: | Verfasser/in: Emirhan Ayaz

Als internationaler Student zum ersten Mal für so lange Zeit ins Ausland zu gehen und mich in einem System und Lebensstil zurechtzufinden, an den ich nicht gewöhnt war, war anfangs ein wenig schwierig und schockierend. Alles auf Deutsch zu erledigen – von dem Geld, das ich ausgegeben habe, über das Essen, das ich gegessen habe, bis hin zu manchmal meinen Gewohnheiten und meiner Routine – alles durchlief eine grundlegende Veränderung, und ich fühlte mich nie wirklich in meiner Komfortzone. Aber als ich mich mit der Zeit daran gewöhnte, wandelte sich diese Schwierigkeit ins Gegenteil, und ich kann sogar sagen, dass ich all das jetzt liebe.

Bevor ich in Jena zu studieren begann, war das erste, was ich allgemein über Universitäten in Deutschland hörte, dass der Beginn an einer Universität in Deutschland, also die Aufnahme durch die Universität, viel einfacher sei als das Studium selbst. Jetzt, wenn ich auf die letzten sechs Monate hier zurückblicke, stimme ich dieser allgemeinen Meinung teilweise zu. Einerseits gab es jeden Tag Vorlesungen, schnell voranschreitende Themen und andererseits das Deutschlernen, das sich anfühlte wie ein neues Fach für mich... Ich erinnere mich an meinen ersten Tag im Hörsaal, als der Professor zu sprechen begann, fühlte es sich an, als hätte ich bis zu diesem Moment eine andere Sprache gelernt. In diesem Moment realisierte ich, dass ich neben den Vorlesungen auch akademisches Deutsch lernen würde, deshalb sage ich, dass es sich wie ein neues Fach anfühlte. Aber während ich all das machte, fühlte ich, dass ich viel lernte und vorankam. Das Universitätsleben hier ist anders als in meinem Heimatland, die Kurse sind interaktiver, die Beziehung zwischen Studenten und Lehrern ist freier und das Bildungssystem flexibler. Zu Beginn des Semesters war die Aufregung, neu zu sein und den Drang zu erkunden, so groß, dass ich mich nicht sehr auf meine Vorlesungen konzentrierte, und aufgrund des Lernsystems, an das ich aus der Türkei gewöhnt war, dachte ich, ich könnte in den letzten paar Wochen vor den Prüfungen lernen und die Prüfungen bestehen – aber so funktioniert es hier nicht :) Deshalb fühlte ich in den letzten zwei Monaten des Semesters Prüfungsangst. Was dich nicht umbringt, macht dich stärker und ich weiß, dass ab dem zweiten Semester im Hinsicht von Prüfungen alles noch besser laufen wird, da ich aus meinen Fehlern im ersten Semester gelernt habe.

Was Aktivitäten betrifft, kann ich sicher sagen, dass ich ein sehr volles und bewegtes erstes Semester hatte. Ich hatte die Chance, verschiedene Städte in Deutschland zu besuchen, und im zweiten Semester ist mein Ziel, meinen Entdeckungsbereich zu erweitern und mehr europäische Länder zu besuchen. Ich hatte die Möglichkeit, Menschen aus verschiedenen Ländern zu treffen, und habe viel über verschiedene Kulturen gelernt – das war definitiv eine einzigartige Erfahrung für mich.

Bisher habe ich die Zeit in Deutschland wirklich genossen. Es war ein schöner, intensiver Prozess, in dem ich viele neue Erfahrungen gemacht und viele unterschiedliche Gefühle erlebt habe. Wenn ich zurückblicke, sehe ich, wie viel ich in so kurzer Zeit gelernt und mich angepasst habe. Ich blicke optimistisch in die Zukunft und bin gespannt, was das nächste Semester bringt.