Meldung vom: | Verfasser/in: Sebastian Hollstein
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Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften gilt als eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Lösung für das Problem ist die Gewinnung internationaler Talente. Deshalb hat die Friedrich-Schiller-Universität Jena jetzt gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena ein Projekt gestartet, um ausländischen Studierenden nach ihrem Studienabschluss den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt einfacher zu gestalten. Sie beteiligt sich damit an einer Initiative des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der das Jenaer Projekt „Förderung internationaler Talente – Lichtstadt Jena“ über viereinhalb Jahre mit 1,2 Millionen Euro unterstützt.
„Zum einen ist das Thema wirtschaftspolitisch sehr wichtig und wir sehen uns hier in der Pflicht, unseren Beitrag zu leisten“, sagt Dr. Claudia Hillinger, die Leiterin des Internationalen Büros und des Career Points der Universität Jena. „Zum anderen haben wir als Universität viele gute Gründe, um internationale Talente als Studierende zu gewinnen und nach dem Studium auf ihrem Weg in den Beruf hierzulande zu begleiten.“
Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Jenaer Hochschulen seien immer auch Botschafterinnen und Botschafter für Jena als exzellenten Studien- und Wissenschaftsstandort. Ein attraktives Studienangebot, der Start in eine erfolgreiche Karriere sowie gute Berufsmöglichkeiten seien dabei essenziell. Zum anderen wolle man auf diese Weise gemeinsam mit Großkonzernen sowie mit kleinen und mittelständischen Betrieben Wege entwickeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten und den Wirtschaftsstandort Thüringen zu stärken. „Und nicht zuletzt gestalten wir so ein weltoffenes Thüringen“, sagt Claudia Hillinger.
„Die Förderung internationaler Talente ist auch ein Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation. Unser Projekt 'Förderung internationaler Talente – Lichtstadt Jena' setzt auf die vielfältigen Potenziale, die durch den interkulturellen Austausch entstehen, und trägt dazu bei, die Dynamik und Kreativität in Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern“, ergänzt Dr. Danny von Nordheim, Leiter des Akademischen Auslandsamtes der EAH Jena.
Career Point unterstützt Studierende auf dem Weg in den Arbeitsmarkt
Um den Bachelor- und Masterstudierenden den Weg auf den Arbeitsmarkt zu erleichtern, hat das Internationale Büro der Uni Jena in den vergangenen Jahren als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zum Berufseinstieg den Career Point aufgebaut und weiterentwickelt. Eine enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, die beide Partner erst kürzlich durch einen neuen Kooperationsvertrag intensiviert haben, unterstützt diese Bemühungen. Im Rahmen des neuen Projektes wollen die Uni Jena und die EAH Jena die Initiativen innerhalb von vier Modulen, die sich über den gesamten Qualifizierungszeitraum ausländischer Studierender erstrecken, weiter ausbauen – nicht zuletzt durch eine Bündelung ihrer Kompetenzen.
Ankommen, Sprache lernen, vernetzen
Die Projektmitarbeitenden wollen internationale Talente gewinnen und während der Vorbereitungsphase für das Studium unterstützen. Hierbei wollen sie unter anderem die Zusammenarbeit mit dem internationalen Studienzentrum in Jena intensivieren, das Bewerber vor Ort auf das Studium vorbereitet. Strukturierte Willkommenstage schaffen dann einen guten Einstieg in das Studium.
Elementar für alle Phasen vor, während und nach dem Studium, ist eine entsprechende Sprachkompetenz – von den Grundlagen bis hin zu praxisorientierten Kenntnissen. Mit Sprachtandems, Kurzzeit- und Intensivkursen bieten die beiden Hochschulen ein Umfeld, in dem sich die Teilnehmenden sehr gut untereinander kennenlernen und sich so in allen Phasen unterstützen können. Eine im Rahmen des Projektes entwickelte digitale Plattform soll zusätzlich die Vernetzung untereinander fördern.
Erfolgreich studieren und vorbereiten auf den Arbeitsmarkt
Zudem sieht die Initiative Angebote für ein erfolgreiches Studium vor. Teilnehmende an entsprechenden Kursen trainieren Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten und entwickeln eine eigene Studienstrategie. Wichtig ist auch die Förderung interkultureller Kompetenzen, um das Ankommen und die Integration in Deutschland zu erleichtern. Entsprechende Trainingsangebote gehören insbesondere zum Maßnahmenpaket, das gegen Ende des Studiums auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll. Ist das Studium beendet oder steht der Abschluss kurz bevor, dann bietet die Universität Jena Beratungen zu Karriereoptionen an und ermöglicht die Vernetzung mit Partnern aus der Wirtschaft. Exkursionen zu Unternehmen, Gesprächsrunden mit potenziellen Arbeitgebern, Messebesuche sowie innovative Formate wie Job-Speed-Dating helfen dabei, Kontakte zu knüpfen und die richtige Anstellung zu finden.