Überwiegend Studentinnen nahmen an der Summer School 2023 der Invisible University for Ukraine in Budapest teil.

Ein klares Signal der Ermutigung

Die Invisible University for Ukraine wird mit der renommierten Laurence and Lynne Brown Democracy Medal der Penn State University ausgezeichnet
Überwiegend Studentinnen nahmen an der Summer School 2023 der Invisible University for Ukraine in Budapest teil.
Foto: CEU Budapest/ IUFU
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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien

Der Invisible University for Ukraine wird die renommierte Brown Democracy Medal verliehen. Mit dieser Auszeichnung ehrt das McCourtney Institute for Democracy der Penn State University in Pennsylvania (USA) seit 2014 die besten Arbeiten zur Förderung der Demokratie in den USA und auf internationaler Ebene. Gewürdigt werden praktische Innovationen wie neue Institutionen, Praktiken, Technologien oder Organisationen, die die Sache der Demokratie voranbringen, außerdem theoretische Fortschritte, die philosophische oder empirische Konzepte der Demokratie bereichern. „Diese Auszeichnung ist eine enorme Ermutigung, das Format in dieser Form weiterzuführen“, sagt Prof. Dr. Joachim von Puttkamer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Es sei eine Bestätigung, das Richtige zu tun, so der Direktor des Imre Kertész Kollegs Jena. Die Invisible University for Ukraine bietet Online-Kurse und Vorlesungen für ukrainische Studierende an. Getragen von der Central European University in Budapest und Wien ist die Friedrich-Schiller-Universität über das Imre Kertész Kolleg direkt an der Invisible University for Ukraine beteiligt. 

Wissbegierde und Lerneifer ukrainischer Studierender sind ungebrochen  

Ins Leben gerufen haben die Invisible University for Ukraine die Wissenschaftler Ostap Sereda und Balázs Trencsényi bereits im Sommer 2022 als Reaktion auf den Überfall Russlands auf die Ukraine. Sie schufen damit eine Möglichkeit für ukrainische Studierende, Online-Kurse zu belegen und selbst als Flüchtlinge am internationalen Wissenschaftsdiskurs zu partizipieren. Um das Angebot sicherstellen zu können, kommen pro Jahr etwa 100.000 Euro vom Deutschen Akademischen Austauschdienst über dessen Programm „Ukraine digital“. Eingeworben wird das Geld durch das Imre Kertész Kolleg mit konstruktiver Begleitung durch das Internationale Büro der Universität Jena. Die finanzielle Förderung ermöglicht Binnenflüchtlingen in der Ukraine ebenso wie Flüchtlingen in Europa das Studium unter den Bedingungen des Krieges fortzuführen. „Das Engagement und die Intensität der Studierenden sind enorm“, sagt Joachim von Puttkamer. Trotz oft widriger Bedingungen – Stromausfälle, Luftalarme, zerstörte Infrastruktur – seien die Wissbegierde und der Lerneifer ungebrochen.

Die Auszeichnung mit Preisgeld wird im Oktober vergeben

Jeweils im Winter- und im Sommersemester werden Online-Kurse angeboten, deren Ergebnisse sich die ukrainischen Studierenden anrechnen lassen können. Die Themen reichen von Migration und Militärgeschichte über Fragen des Völkerrechts bis hin zu Aspekten des Wiederaufbaus. Als Dozentinnen und Dozenten wurden renommierte internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen, so können die Studierenden zugleich Einblicke in die internationale Forschung gewinnen. Gelehrt wird meist in Englisch, aber auch in ukrainischer Sprache. In Jena wird die Ukraine-Hilfe auch über das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien koordiniert; maßgeblich beteiligt ist hier der Slawist Prof. Dr. Ruprecht von Waldenfels.

Die Laurence and Lynne Brown Democracy Medal wird seit 2014 jährlich verliehen. Geehrt werden die Preisträger jeweils im Oktober, damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar. Sie sollen in den weiteren Ausbau der Invisible University fließen.  

Kontakt:

Joachim von Puttkamer, Univ.-Prof. Dr.
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Prof. Dr. Joachim von Puttkamer
Foto: Imre Kertész Kolleg/Michal Korhel