Aussicht vom Berg Kudebi

Georgien- Tbilisi State University

Wintersemester 2023/24
Aussicht vom Berg Kudebi
Foto: Marlene, Uni Jena

Marlene, Bachelor Anglistik/Amerikanistik und Linguistik

Im Wintersemester 23/24 habe ich mein Auslandssemester in Tbilissi an der TSU verbracht und möchte hier gerne ein paar meiner Erfahrungen teilen. Da mein Aufenthalt nicht über eins der Erasmus Programme, sondern als bilateraler Austausch stattfand, konnte ich leider keine Erasmus Förderung erhalten, allerdings gibt es die Möglichkeit sich auf das PROMOS Stipendium zu bewerben und es kann sich auch lohnen sich über die Möglichkeit einer Auslands-BAföG Förderung zu informieren.

Universität

An der TSU, der Tbilissi State University oder auch Ivane Javakhishvili University, war es mir möglich eine breite Auswahl an Kursen zu belegen, so habe ich neben den Kursen zu meinem Hauptfach Anglistik auch einen Sprachkurs und Kurse aus der Anthropologie belegt. Einer meiner Kurse, Ethnology of Georgia, konnte mir tiefere Einblicke in die Kultur und Religion Georgiens und die generelle Einstellung und Stimmung der Einwohner in Hinblick auf eine Vielzahl an Themen geben. Der Weg zur endgültigen Belegung der Kurse war zugegebenermaßen ein wenig chaotisch, der Orientierungstag fand nur wenige Tage vor Vorlesungsbeginn statt und es war nicht ganz klar, welcher Kurs wann stattfinden wird. Am Ende hat jedoch alles gut geklappt und die Dozenten waren hilfreich, wenn man Probleme damit hatte alle gewünschten Kurse in einen Stundenplan zu bekommen (oder wenn man den ersten Termin verpasst hat, weil man im leichten Chaos zwischen Semesterbeginn und eventuell noch laufender Wohnungssuche ein bisschen den Überblick verloren hat…).

Den Georgisch-Kurs, den ich dort besucht habe, kann ich auch nur empfehlen, es ist immer hilfreich, wenn man wenigstens ein paar Worte und Begrüßungen auf Georgisch benutzen kann. Vor allem beim Gang zum Bazaar kann es manchmal schwierig sein sich zu verständigen, da viele ältere Leute in Tbilissi kein Englisch als zweite Sprache sprechen, sondern Russisch (wobei auf Grund der aktuellen Situation einige der Georgier komplett vermeiden Russisch zu sprechen).

Die Holy Trinity Cathedral in Avlabary in der Altstadt Tbilissis ist die Hauptkathedrale der Georgisch Orthodoxen Kirche in Tbilissi
Die Holy Trinity Cathedral in Avlabary in der Altstadt Tbilissis ist die Hauptkathedrale der Georgisch Orthodoxen Kirche in Tbilissi
Foto: Marlene, Uni Jena

In Tbilissi

Tbilissi ist eine sehr vielfältige Stadt und ich habe definitiv während meiner Zeit dort nicht alle Fassetten zu Gesicht bekommen, aber ein paar Ausflüge in verschiedene Stadtteile müssen auf jeden Fall dabei sein. Am meisten habe ich mich in Vake und Vera aufgehalten, im ersten Stadtteil sind die Unigebäude, in denen ich meine Kurse hatte und im zweiten habe ich gewohnt, zum Glück noch in akzeptabler Lauf-Nähe zur Uni. Die Wohnungssuche an sich war für mich auf jeden Fall ein Abenteuer, da es eine kleine Misskommunikation zum Thema Student Dormitories gab, allerdings hat sich das dann doch als Glück erwiesen, da die Dormitories der TSU recht weit von der Uni selbst entfernt sind (oder zumindest den Gebäuden der TSU, in denen ich meine Kurse hatte) und ich auf diese Weise mit einem anderen Erasmus Student aus Frankreich eine Wohnung in Uni Nähe gefunden habe. Zur Wohnungssuche selbst kann man entweder über die Webseiten für freie Wohnungen in Tbilissi selbst suchen, oder einer der Facebook Gruppen für Flatsharing in Tbilissi beitreten und dort Zimmer und/oder Mitbewohner finden.

Reisen innerhalb Georgiens

Dank niedriger Reisekosten innerhalb Georgiens (zum Beispiel mit Mashrutkas- kleinen Reisebussen- die oft von der Metrostation Didube losfahren) hatte ich die Möglichkeit auf mehrere Trips außerhalb von Tbilissi zu gehen. Das würde ich auf jeden Fall auch empfehlen, da Georgien vielseitige Gegenden zum Erkunden bietet, ein paar kleinere Tagesausflüge wurden bei uns auch vom ESN, dem Erasmus Student Network, organisiert. Für Wintersport Fans gibt es zum Beispiel viele verschiede Orte, an denen man Ski und Snowboard fahren kann. Wir waren in Gudauri am Berg Kudebi und dort bin ich tatsächlich mit der Unterstützung von meinen Freunden zum ersten Mal Ski gefahren, definitiv ein spannendes Erlebnis mit mehr Erfolg als ich erwartet hatte.

Aussicht vom Berg Kudebi
Aussicht vom Berg Kudebi
Foto: Marlene, Uni Jena

Anfang Februar und gegen Ende meiner Zeit in Georgien bin ich außerdem mit einer kleinen Gruppe zusammen nach Batumi gereist, eine Stadt am Schwarzen Meer dicht an der Grenze zur Türkei. Insgesamt ist Batumi ein spannender Ort, der sich sehr von Tbilissi unterscheidet, nicht zuletzt, weil Batumi noch nicht lange eine große Stadt ist, heute aber die zweitgrößte Georgiens. Die Stadt ist hoch modern und je nach Stadtteil mit reihenweisen Wolkenkratzern bestückt (in der Regel Hotels und Ferienapartments). Ich würde empfehlen Batumi in den wärmeren Monaten zu besuchen, da man dann die Lage am Schwarzen Meer vielleicht ein bisschen besser genießen kann und die Stadt, die vom Sommertourismus lebt, dann auch um einiges belebter ist.

Europaplatz in Batumi
Europaplatz in Batumi
Foto: Marlene, Uni Jena