Fujisan

Meiji University

Sommersemester 2023 und Wintersemester 2023/24
Fujisan
Foto: Tina, Uni Jena

Tina, Masterstudentin Psychologie

Ich lebte zunächst im Meiji Global Village (MGV), einem Studentenwohnheim in der Nähe des Izumi-Campus der Meiji Universität. Mein Studienort war jedoch der Nakano Campus, etwa 30-40 Minuten vom MGV entfernt. Im zweiten Semester musste ich mir dann eigenständig eine Unterkunft suchen, da ich durch die spontane Verlängerung meines Auslandssemesters keinen neuen Platz im MGV erhalten hatte. Obwohl das MGV im Vergleich zu anderen Studentenwohnheimen wie beispielsweise dem Izumi International House eher restriktiv war, fand ich es im ersten Semester ideal, um mich zu orientieren und Kontakte zu anderen Studierenden zu knüpfen.

Der Izumi-Campus ist der Hauptcampus für universitätsinterne Events. Wenn ihr Interesse an Unisportkursen habt, solltet ihr euch während der Orientierungstage vor allem auf diesem Campus umschauen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die meisten Japanerinnen und Japaner kein Englisch sprechen, daher sind grundlegende Japanischkenntnisse hilfreich. Die meisten Veranstaltungs-Informationen erhält man über Instagram, da es keine offizielle Hochschulsportseite wie bei uns gibt. Die Clubs sind vor allem über ihre Instagram-Seiten zu finden. Obwohl ich selbst kein Instagram hatte, fand ich im MGV nette Menschen, die mir bei der Suche nach einem Sportclub halfen. So konnte ich im zweiten Semester am Aikido-Club teilnehmen, wo ich herzlich aufgenommen wurde, obwohl es Sprachbarrieren gab.

Shibuya

Foto: Tina, Uni Jena

Als gebürtige Berlinerin dachte ich naiverweise zunächst, dass ich mich in Tokio trotz der Menschenmassen halbwegs zurechtfinden würde, doch ich lag falsch. Die überwältigende Menge an Menschen und die Reize der Stadt, insbesondere in den touristischen Gegenden wie Shinjuku und Shibuya, waren zunächst überfordernd. Die Rushhour in den Zügen war besonders herausfordernd, daher solltet ihr euch auf Gedränge einstellen.

Glücklicherweise entdeckte ich, dass Tokio neben den lebendigen und hektischen Orten auch viele ruhige Ecken zu bieten hat. Man kann in einem belebten Viertel sein und fünf Minuten später in einer ruhigen Wohngegend spazieren gehen. Mir hat es vor allem Spaß gemacht, durch die nahegelegenen „Kieze“ zu schlendern und kleine, liebevoll eingerichtete Läden und Cafés sowie wunderschöne Tempel zu entdecken, die den berühmten Tempeln in nichts nachstanden.

Ich mochte die japanische Ästhetik schon immer, aber vor Ort wurde mir die Wertschätzung und die Liebe zum Detail der Einheimischen für die Umgebung nochmal bewusst, also ich konnte mich wirklich nicht sattsehen. Ich würde sagen auf meinen Touren alleine durch die angrenzenden Wohngegenden habe ich die meisten schönen Begegnungen mit Japaner*innen gemacht, die mir auch den ein oder anderen hidden gem gezeigt haben. Ich kann das also nur jedem empfehlen, auch wenn ihr kein japanisch könnt (so wie ich).

Straße

Foto: Tina, Uni Jena

Des Weiteren ist es wissenswert, dass es auf den Straßen Japans keine Mülleimer gibt. Es kann also vorkommen, dass man seinen Müll eine Weile mit sich trägt, aber meistens findet sich in den nahegelegenen „Konbinis“ eine Lösung. Zudem ist es in Japan verboten auf den Straßen zu rauchen. Es gibt gesonderte Bereich, in denen geraucht werden darf. Also falls ihr rauchen solltet, ist das vielleicht eine wichtige Information.

Es gibt noch so viel mehr zu erzählen, aber ich möchte euch dazu ermutigen, den Schritt selbst zu wagen. Mein Auslandsjahr in Japan war eine meiner erlebnisreichsten Erfahrungen, und ich bin dankbar für die Zeit und die Höhen und Tiefen, die ich dort erleben durfte.

Kyoto Fall

Foto: Tina, Uni Jena