Andrea Pannwitz

Juniorprof. Dr. Andrea Pannwitz

CZS-Stiftungsprofessur für Nachhaltige molekulare Katalyse für Energiewandlung mit Schwerpunkt Licht-getriebene Prozesse
Andrea Pannwitz
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Prof. Dr. Andrea Pannwitz

»Learn and create, transform the future.«

(von einem Native American Künstler)

Werdegang

2013 · Studienabschluss
Georg-August-Universität Göttingen 

2017 · Postdoc
Universität Basel, Schweiz

2017 bis 2020 · Postdoc
Universiteit Leiden, Niederlande

2020 · Nachwuchsgruppenleitung
Universität Ulm

2020 bis 2024 · Juniorprofessur
Universität Ulm

2024 · Professur
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Interview

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin? Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Ich war schon immer naturwissenschaftlich interessiert und habe großen Spaß daran, Ideen zu verwirklichen, Projekte zu designen und im Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen dazuzulernen. Die wissenschaftliche Logik zusammmen mit den kreativen Elementen beim Projektdesign und der Wissenschaftskommunikation, sowie die Eigenständigkeit in der Forschung motivieren mich.

Welche Vorbilder haben Sie beruflich geprägt?

Meine beruflichen Vorbilder in der Wissenschaft waren einige meiner Mentoren, sowie viele wahnsinnig erfolgreiche Frauen. Heute bin ich stolz, dass ich ähnlich viel erreichen konnte und/oder noch erreichen werde.

Wer oder was hat Ihnen auf dem Weg zur Professur­ am meisten geholfen?

Mein Netzwerk und viele meiner selbstgewählten Mentoren und Mentorinnen: Ganz häufig habe ich Informationen über Bewertungskriterien im Austausch so nebenbei erfahren.

Ist Ihre Karriere geradlinig verlaufen – und wie haben Sie eventuelle Umwege und Durststrecken bewältigt?

Ich denke, sie ist sehr geradlinig verlaufen. Natürlich habe ich nicht jede Forschungsförderung und nicht jede Stelle bekommen, auf die ich mich beworben habe, aber ich denke, das ist Teil des Spiels. In den meisten Fällen habe ich mich früher auf den nächsten Karriereschritt beworben als es üblich gewesen wäre. Das würde ich aber auch heute nicht anders machen.

Akademische Karrieren sind oftmals von einem großen Maß an Unsicherheit geprägt. War das bei Ihnen auch der Fall – und wie sind Sie damit umgegangen?

Mein Sinn für Abenteuer war häufig größer als meine Priorität für Sesshaftigkeit. Als Kompromiss für mein Familienleben hatte ich mich damals für den Postdoc in Europa umgeschaut, wo die Reise zu meinem Partner (oder umgekehrt) einfacher war als in Nordamerika. Für die langfristige Karriere habe ich dann fachlich und logistisch passend gelegene Standorte in Deutschland und den deutschsprachigen Ländern im Fokus gehabt, wo mein Partner es sich auch hätte vorstellen können zu leben. Der logistische Aspekt zum gemeinsamen Wohnsitz war besonders für die befristeten Stellen wichtig, bei denen sich ein Jobwechsel meines Partners einfach nicht gelohnt hatte. Und wie oben schon gesagt: ich habe mich meistens schon frühzeitig beworben und geschaut was passiert, auch wenn ich noch nicht alle Kriterien erfüllt hatte.

Für wie wichtig halten Sie Networking in Ihrem Beruf? Gibt es eine besondere Strategie, die Sie dabei verfolgen?

Networking ist extrem wichtig und das mache ich auch gern, weil ich gern mit sympathischen und interessanten Menschen im Austausch bin. Neue Kontakte und interessante Gespräche ergeben sich häufig auf Konferenzen, bei Seminaren oder anderen Gelegenheiten. Wenn ich z.B. auf einer Konferenz denke, dass jemand fachlich interessant ist und/oder sympathisch sein könnte, suche ich auch direkt das Gespräch oder stelle mich kurz vor. Manchmal entwickeln wir später sogar gemeinsame Projekte oder Zielstellungen, aber meistens bin ich auch einfach interessiert, wie es ihnen an deren Forschungsinstitutionen ergeht und wie es an anderen Unis, Ländern und Konsortien läuft. In jedem Fall ist es meistens interessant und gibt mir auch die Möglichkeit bestimmte Personen und deren ethische Werte besser einschätzen zu können. Wenn ich mich fachlich in eine bestimmte Richtung stärken oder entwickeln will, besuche ich gern strategisch entsprechende einschlägige Konferenzen.

Wie schaffen Sie es, einen solch anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen?

Ich mache es einfach. Familie und Freunde sind für mich nach wie vor am Wichtigsten und weil sich alle mittlerweile sehr weit verstreut haben, reisen wir alle sehr viel um uns zu sehen. Manchmal kann man das auch mit einer Dienstreise verbinden. Darüber hinaus ist es mir wichtig, immer Sport im Alltag zu haben, entweder allein, oder noch lieber zusammen mit Freunden oder Kollegen.

Ihre Tipps für Nachwuchswissenschaftlerinnen: ­Was sollten sie keinesfalls versäumen zu tun?

Ich habe es manchmal erlebt, dass wirklich talentierte Wissenschaftler:innen das Netzwerken abgelehnt haben, weil der Begriff einen gewissen Beigeschmack hat. Aber zum Gegenteil würde ich raten, weil es viele Gelegenheiten bietet, Unterstützung, Inspiration und Motivation zu finden und mit tollen Menschen eine gute Zeit in der Wissenschaft zu haben.

Sind Wissenschaftlerinnen an der Universität Jena gut aufgehoben? Was macht die Universität Jena für Sie attraktiv?

Die Universität Jena hat eine große Strahlkraft mit Themen rund um Licht und ist super stark aufgestellt im Bereich kooperativer Projekte. Beides sind Aspekte der Forschung, in denen ich mich wiederfinde. Die zentrale Lage in Deutschland ist auch sehr schön, weil wir somit Familie und viele Freunde schneller sehen können.