Aschkenasische Bibelhandschrift, 13./14. Jh. (ThULB Jena, Ms. El. f. 6)

Hebräisch (Alt- bzw. Biblisches Hebräisch)

Das Althebräischangebot bei SprachKult Jena
Aschkenasische Bibelhandschrift, 13./14. Jh. (ThULB Jena, Ms. El. f. 6)
Foto: ThULB Jena

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Information

Eine Übersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in FriedolinExterner Link.

Ihr Ansprechpartner

Peter Stein, apl. Prof. Dr.
Dozent für Hebräisch
vCard
Sprachlehrkräfte
Raum 002
Fürstengraben 6
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Sprechzeiten:
Sprechzeit: Mo 11-12 Uhr und nach Vereinbarung

Was ist Hebräisch?

  • Kurzvorstellung

    Als Sprache der Heiligen Schrift des Judentums (Tanakh) und des ersten Teils der christlichen Bibel (Altes Testament) ist das Hebräische seit Jahrhunderten Gegenstand jüdischer wie christlicher Gelehrsamkeit und spielt neben dem Griechischen und Lateinischen auch eine zentrale Rolle für die Kultur- und Geistesgeschichte des Abendlandes. Als semitischer Literatursprache kommt dem Hebräischen für das Juden- und Christentum eine ähnliche Bedeutung zu wie dem (Syrisch-)Aramäischen für die orientalische Christenheit und dem Arabischen für die islamische Welt. Das rabbinische Schrifttum der Spätantike basiert ebenso auf der Sprache des Tanakh wie die spätere jüdische Literatur bis in die Gegenwart.

    Zugleich gehört das Hebräische zu den altorientalischen Schriftsprachen des 1. Jahrtausends v. Chr. Neben Dokumenten in akkadischer, phönizischer oder aramäischer Sprache stellen die althebräischen Inschriften jener Epoche eine wichtige zeitgenössische Quelle zur Geschichte und Kultur Vorderasiens lange vor der Herausbildung der monotheistischen Bekenntnisse und ihrer heiligen Schriften dar.

    Das Lehrangebot ist darauf ausgerichtet, die verschiedenen Facetten hebräischer Überlieferung in ihren jeweiligen historischen Kontexten beispielhaft zu veranschaulichen, wobei sprachwissenschaftliche Aspekte ebenso wie kulturgeschichtliche und materielle Fragestellungen (Epigraphik, Handschriften, Textkritik) berücksichtigt werden.

  • Geschichte der Sprache

    Auch wenn die biblischen Überlieferungen nach wie vor das wichtigste Zeugnis dieser Sprache bilden, handelt es sich dabei keineswegs um die ältesten hebräischen Texte. Inschriften in hebräischer Sprache sind bereits seit dem 10. Jh. v. Chr. dokumentiert, als man im östlichen Mittelmeerraum begann, eine aus 22 Buchstaben bestehende Konsonantenschrift zur Aufzeichnung von Verwaltungsangelegenheiten zu verwenden. Die Hebräisch sprechenden Bewohner des antiken Israel nutzten dabei die gleiche Schrift wie ihre Nachbarn, etwa die Phönizier, Moabiter und Aramäer, die eine mit dem Hebräischen eng verwandte semitische Sprache gebrauchten. Erste Niederschriften biblischer Texte sind haben sich aus dem 2. Jh. v. Chr. erhalten. Zu dieser Zeit war das Hebräische als gesprochene Sprache bereits im Niedergang begriffen. Die ältesten vollständigen Bibelhandschriften stammen hingegen erst aus dem Mittelalter (9./10. Jh.).

    Aufgrund seiner immensen Bedeutung für die Heilige Schrift blieb Hebräisch als Literatursprache im Judentum lebendig; das bekannteste Werk nach dem Tanakh ist die um 200 n. Chr. entstandene Mischna. Im 19. Jh. erfuhr die Sprache eine Wiederbelebung als Kommunikationsmittel einer künftigen jüdischen Heimstatt in Palästina. Das heute in Israel gesprochene und geschriebene Neuhebräische (Ivrit) unterscheidet sich grammatikalisch und lexikalisch allerdings deutlich von dem Idiom des Althebräischen vor 2–3000 Jahren.

  • Aschkenasische Bibelhandschrift, 13./14. Jh. (ThULB Jena, Ms. El. f. 6)
    Aschkenasische Bibelhandschrift, 13./14. Jh. (ThULB Jena, Ms. El. f. 6)
    Foto: ThULB Jena
  • Inschrift des Königs Mescha von Moab, 9. Jh. v. Chr. (Louvre Paris)
    Inschrift des Königs Mescha von Moab, 9. Jh. v. Chr. (Louvre Paris)
    Foto: Tangopaso, Public domain, via Wikimedia Commons
  • Schriftrolle des Buches Esther (ThULB Jena, Ms. Prov. f. 182)
    Schriftrolle des Buches Esther (ThULB Jena, Ms. Prov. f. 182)
    Foto: ThULB Jena

Studiengänge

Der Einführungskurs ins Biblische Hebräisch schließt mit der Prüfung zum Hebraicum ab. Dieses ist Voraussetzung für das Studium der Evangelische Theologie – Diplom/Erstes Kirchliches Examen. Darüber hinaus können sämtliche Sprach- und Lektürekurse nicht nur von Studierenden der Theologie und Religionswissenschaft, sondern auch von Interessenten aus anderen Fächern besucht werden, in denen sie z. T. auch als Bestandteil von Wahlpflichtmodulen belegt werden können, z. B.

Theologische Fakultät