Bilingue aramäisch-hasaitische Grabinschrift aus Mleiha (Vereinigte Arabische Emirate), 3. Jh. v. Chr. (Sharjah Archaeology Authority)

Aramäisch (Alt- und Reichsaramäisch)

Das Aramäischangebot bei SprachKult Jena
Bilingue aramäisch-hasaitische Grabinschrift aus Mleiha (Vereinigte Arabische Emirate), 3. Jh. v. Chr. (Sharjah Archaeology Authority)
Foto: Peter Stein

Unser Kursangebot

  • Aramäisch (Alt- und Reichsaramäisch)

    Die Kurse werden abwechselnd in unregelmäßigen Abständen angeboten. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte frühzeitig den Verantwortlichen, apl. Prof. Dr. Peter Stein.

    Biblisches Aramäisch (Einführung)

    2 SWS

    https://www.gw.uni-jena.de/19855/biblisches-aramaeisch

    Reichsaramäische Texte aus der Umwelt des Alten Testaments

    2 SWS

    Lektüre jüdisch-aramäischer Texte zur Bibel

    2 SWS

Information

Eine Übersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in FriedolinExterner Link.

Ihr Ansprechpartner

Peter Stein, apl. Prof. Dr.
Dozent für Aramäisch
vCard
Sprachlehrkräfte
Raum 002
Fürstengraben 6
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Sprechzeiten:
Sprechzeit: Mo 11-12 Uhr und nach Vereinbarung

Was ist Aramäisch?

  • Kurzvorstellung

    Mit einer 3000jährigen ununterbrochenen Dokumentation ist das Aramäische einer der wichtigsten Vertreter der semitischen Sprachfamilie. Als Schrift- und Verkehrssprache im Vorderen Orient weithin verbreitet, wurden jahrhundertelang nicht nur Verwaltungsdokumente und inschriftliche Verlautbarungen, sondern auch zentrale literarische Werke namentlich des Juden- und Christentums auf Aramäisch verfasst. Dazu gehören die jüdischen Interpretationen und Auslegungen der Bibel (Targume, Talmud) ebenso wie die noch heute für die orientalischen Christen verbindliche syrisch-aramäische Bibelübersetzung (Peschitta).

    Das Kursangebot trägt dieser Vielfalt der Überlieferung Rechnung, indem wechselweise alt- und reichsaramäische Dokumente des 1. Jahrtausends v. Chr. sowie Literatur des Frühjudentums gelesen und in ihrem jeweiligen historischen Kontext diskutiert werden. Im erstgenannten Bereich liegt ein Schwerpunkt auf den religionsgeschichtlich bedeutsamen Papyrusfunden aus Elephantine (Ägypten), doch finden auch neueste Ergebnisse epigraphischer Forschung auf der Arabischen Halbinsel Berücksichtigung. Die Lektüre jüdisch-aramäischer Texte erfolgt regelmäßig unter Einbeziehung der handschriftlichen Tradition, wobei die ehemaligen Bestände der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde zu Erfurt einen regionalgeschichtlichen Anknüpfungspunkt bieten.

  • Geschichte der Sprache

    Die frühesten aramäischen Inschriften stammen aus dem 9. Jh. v. Chr. Von Syrien ausgehend, verbreiteten sich aramäischsprachige Bevölkerungsgruppen auch nach Mesopotamien, wo sich die Sprache neben dem in Keilschrift geschriebenen Akkadischen (Assyrisch/Babylonisch) etablierte. Unter den Achämeniden (6.–4. Jh. v. Chr.) wurde dieses Idiom mit seiner leicht zu erlernenden Schrift gar zur Verwaltungssprache des ersten „Weltreichs“ der Antike erhoben („Reichsaramäisch“) – aramäische Dokumente aus dieser Zeit sind von Ägypten und Kleinasien über Mesopotamien und Arabien bis nach Afghanistan überliefert. Nach dem Zerfall des Perserreiches bildeten sich eigenständige regionale Dialekte heraus, die teils auch verschriftlicht worden sind (etwa bei den Nabatäern und in Palmyra sowie bei den jüdischen und christlichen Bewohnern Vorderasiens).

    In der Spätantike erlangte das Aramäische erneut überregionale Bedeutung – als Literatursprache der orientalischen Christenheit (das sog. „Syrisch-Aramäische“). Im Zuge der Islamisierung des Orients ging der aktive Sprachgebrauch kontinuierlich zurück; Inseln des Aramäischen als gesprochener Sprache haben sich aber in einzelnen Regionen Syriens sowie im Grenzgebiet zwischen Irak, Iran und der Türkei bis in die Gegenwart erhalten.

  • Bibelhandschrift mit aramäischem Targum, Ende 13. Jh. (“Erfurt 2”, Ms. or. fol. 1212)
    Bibelhandschrift mit aramäischem Targum, Ende 13. Jh. (“Erfurt 2”, Ms. or. fol. 1212)
    Foto: Staatsbibliothek zu Berlin – PK, Orientabteilung
  • Bilingue aramäisch-hasaitische Grabinschrift aus Mleiha (Vereinigte Arabische Emirate), 3. Jh. v. Chr. (Sharjah Archaeology Authority)
    Bilingue aramäisch-hasaitische Grabinschrift aus Mleiha (Vereinigte Arabische Emirate), 3. Jh. v. Chr. (Sharjah Archaeology Authority)
    Foto: Peter Stein
  • Brief der jüdischen Gemeinde in Elephantine an den Statthalter in Jerusalem, 407 v. Chr. (E. Sachau 1911, P. 1)
    Brief der jüdischen Gemeinde in Elephantine an den Statthalter in Jerusalem, 407 v. Chr. (E. Sachau 1911, P. 1)
    Foto: Peter Stein

Studiengänge

Die angebotenen Aramäisch-Kurse sind besonders für folgende Fächer relevant, in denen sie z. T. auch als Bestandteil von Wahlpflichtmodulen belegt werden können:

Theologische Fakultät