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Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt
Der Freiheitsdichter und ehemalige Professor der Jenaer Universität, Friedrich Schiller, wird an der nach ihm benannten Universität beständig rezipiert. Das zeigt vor allem der höchste Festtag der Universität Jena, der den Namen „Schillertag“ trägt, um an seine Antrittsvorlesung im Jahr 1789 zu erinnern. Aus Anlass des diesjährigen „Schillertages“ sind am heutigen Freitag (28.06.) auch die besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der vergangenen zwölf Monate ausgezeichnet worden.
„Ich bin überzeugt, dass Sie die Welt ein Stück besser machen werden“, sagte der vorläufige Leiter der Universität Prof. Dr. Georg Pohnert den frisch Promovierten. „Ihr Doktortitel ist nicht nur ein akademischer Grad, sondern ein Aufruf, aktiv an den gesellschaftlichen und technologischen Transformationen unserer Zeit mitzuwirken. Helfen Sie uns, das Verständnis für Wissenschaft und Fakten in der Gesellschaft zu stärken“, so Pohnert weiter.
Dieses Ziel spiegelte sich auch im Festvortrag zum Thema „Resilienz in Zeiten von Desinformation: Wege zur Stärkung demokratischer Gesellschaften“ wider, den Prof. Dr. Edda Humprecht hielt. Die Leiterin der Forschungsgruppe Digitalisierung und Öffentlichkeit am Institut für Kommunikationswissenschaft plädierte v. a. für drei Wege: Die Förderung von Informationskompetenz und kritisches Denken durch Bildung und Aufklärungskampagnen müsse gefördert werden. Es sei notwendig, Technologien zur Erkennung und Bekämpfung von Desinformation zu entwickeln und einzusetzen sowie den gesellschaftlichen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Bildungsinstitutionen, Medien, Technologieunternehmen und der Zivilgesellschaft zu stärken. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist, um die Resilienz unserer Gesellschaft gegen Desinformation zu erhöhen“, so Humprecht.
Ehrung und Preisverleihung
Im Anschluss haben die anwesenden der insgesamt 458 Doktorinnen und Doktoren, die im vergangenen akademischen Jahr erfolgreich an der Jenaer Universität promoviert wurden, ihre Urkunden erhalten. Dann standen die Besten des wissenschaftlichen Nachwuchses im Mittelpunkt.
Der Rowena-Morse-Preis für fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wurde an die Rechtswissenschaftlerin Jun.-Prof. Dr. Anika Klafki überreicht. Der von der Freundesgesellschaft der Universität finanzierte Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Juniorprofessorin für Öffentliches Recht, die seit Februar 2022 auch Richterin am Thüringer Verfassungsgerichtshof ist, habe ein beeindruckendes Publikationsverzeichnis – unter anderem zur rechtlichen Bewältigung der Corona-Pandemie, zu der sie auch in Politik und Medien Stellung bezog, heißt es in der Würdigung. Außerdem sei ihre Habilitationsschrift zur Systematisierung des Planungsrechts innovativ und trage zum rechtswissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt bei. Ferner wurde ihr besonderes Engagement in der Lehre insbesondere mit Blick auf die Digitalisierung des Lehrangebots an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät gewürdigt. Und die ausgezeichnete Wissenschaftlerin bleibt der Friedrich-Schiller-Universität erhalten. Klafki hat jüngst ihr Bleibeangebot angenommen und wird in Zukunft im Rahmen einer Lebenszeitprofessur in Jena forschen und lehren.
Die mit jeweils 750 Euro dotierten Dissertationspreise werden ebenfalls von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität gestiftet. Ausgezeichnet wurden während der feierlichen Promotionsfeier Dr. Jonathan Steensen (Theologische Fakultät), Dr. Leo Juri Kriese (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Thomas Robert Holy (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. Florian Hesse (Philosophische Fakultät), Dr. Andreas Stotz (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften), Dr. Daniel Dörfler (Fakultät für Mathematik und Informatik), Dr. Maja Struczynska (Physikalisch-Astronomische Fakultät), Dr. Karl Michael Ziems (Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät), Dr. Shuaibing Zhang (Fakultät für Biowissenschaften) und Dr. Leonie Karoline Stabenow (Medizinische Fakultät).
Zum Abschluss des Festakts wurden die schönsten Doktorhüte gezeigt. Den Online-Wettbewerb der Graduierten-Akademie gewann Tobias Kaaden vom Otto-Schott-Institut für Materialforschung. Der zweite Platz ging in diesem Jahr an den Hut von Pallabi Paul, die am Institut für Angewandte Physik forscht. Platz 3 erzielte der Hut von Franziska Hausig-Punke vom Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie.