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Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Grundkurs a
4 SWS, jedes Wintersemester
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Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Grundkurs b
4 SWS, jedes Sommersemester
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Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs a
4 SWS, jedes Wintersemester
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Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs b
4 SWS, jedes Sommersemester
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Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch 1 (Master)
2 SWS, jedes Wintersemester
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Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch 2 (Master)
2 SWS, jedes Sommersemester
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Anerkennungsmöglichkeiten
- Alle Sprachkurse können in vielen Studiengängen innerhalb von ASQ-Modulen belegt werden. Die Anmeldung erfolgt über den jeweiligen Studiengang in Friedolin Externer Link.
- Alle Sprachmodule können zudem als Zusatzmodule belegt werden. Die Anmeldung erfolgt hierzu über das Vorlesungsverzeichnis in Friedolin Externer Link.
- Zertifikat Kroatische und / oder Serbische Sprach- und Kulturstudien (20 oder 30 ECTS). Die Anmeldung erfolgt über das Vorlesungsverzeichnis, Prüfungsanmeldung und Ausstellung des Zertifikats im Institut. Siehe hierzu das entsprechende Faltblattpdf, 705 kb.
Eine Übersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in Friedolin Externer Link: Vorlesungsverzeichnis > Veranstaltungen im Bereich Sprachen und Kulturen > Bosnisch/Kroatisch/Serbisch.
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Kurzvorstellung
Das Bosnisch/Kroatisch/Serbische (BKS) wird an der Universität Jena seit der Institutsgründung unterrichtet. Diese südslawische Sprache hat eine reiche Geschichte und spielt eine zentrale Rolle in der Region des westlichen Balkans. Bosnier, Kroaten und Serben teilen viele kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten. BKS existiert in den Standardvarietäten Bosnisch, Kroatisch und Serbisch, die sich in Wortschatz und Orthographie unterscheiden, aber gegenseitig weitgehend verständlich sind. Die Sprache wird (bzw. die Sprachen werden) in lateinischer bzw. kyrillischer Schrift geschrieben und zeichnet sich durch ein komplexes System von Fällen und Aspekten sowie eine reiche Flexion aus. Mit 15 bis 20 Millionen Sprechern weltweit ist BKS eine bedeutende Kommunikationssprache v.a. in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien und Montenegro. Die Kenntnis des BKS ist in Berufsfeldern wie Diplomatie, Übersetzung, Tourismus oder Entwicklungszusammenarbeit besonders wertvoll. Die Vielfalt der regionalen Literatur, Musik und Kunst bietet einen tiefen Einblick in den Alltag in Bosnien, Kroatien, Montenegro und Serbien. Unsere Dozent*innen gehen auf die Belange und Interessen der Lernenden ein. In den Kursen wird gezielt auf einzelne Varietäten eingegangen, um eine maßgeschneiderte, praxisnahe Sprachvermittlung zu gewährleisten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Studium dieser Sprache mit einem Auslandsaufenthalt zu verbinden. Unser Institut unterhält Verbindungen mit zahlreichen Universitäten im BKS-Raum und ist am Aufbau der BKS CollectionsExterner Link an der Kommission Vanishing Languages and Cultural HeritageExterner Link beteiligt.
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Geschichte der Sprache
Die Geschichte des Bosnisch/Kroatisch/Serbischen (BKS) ist eng mit der Entwicklung der südslawischen Völker verbunden, die ab dem 7. Jahrhundert auf dem Balkan ansässig wurden. Die ersten schriftlichen Zeugnisse datieren aus dem 10. Jahrhundert und wurden in der glagolitischen Schrift verfasst, die sich vor allem im kroatischen Raum lange hielt. Später setzten sich die kyrillische und lateinische Schrift durch. Während des Mittelalters war das Altserbische unter der Nemanjiden-Dynastie in Serbien prominent, während das Altbosnische im Königreich Bosnien florierte. Das Kroatische entwickelte sich im mittelalterlichen Kroatien, insbesondere in Dalmatien, geprägt durch Einflüsse des Lateinischen und Italienischen. Die osmanische Eroberung im 15. Jahrhundert brachte bedeutende Veränderungen für alle drei Sprachvarianten mit sich. Orientale Lehnwörter wurden integriert, während das Kroatische unter dem Einfluss der Habsburger Monarchie und Venedigs weiter divergierte. Im 19. Jahrhundert wurden Bestrebungen zur Standardisierung und zur Entwicklung einer gemeinsamen Schriftsprache unternommen, was in der Wiener Literaturvereinbarung von 1850 gipfelte und das Serbokroatische als gemeinsame Schriftsprache für Serben, Kroaten und Bosnier etablierte. Nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren entwickelten sich Bosnisch, Kroatisch und Serbisch weiter auseinander. Jede Nation betonte ihre sprachlichen Eigenheiten und schuf eigene Standardisierungen. Heute sind Unterschiede vor allem in der Orthographie und im Wortschatz erkennbar, obwohl die Sprachen gegenseitig nach wie vor weitgehend verständlich sind.
Zorka Radašin (ungarisch Zsórká Rádásin) aus Lovra (ungarisch Lórév) berichtet über die Bedeutung des Serbischen in Ungarn. In ihrer Jugend war Serbisch noch die dominierende Sprache in Lovra, wie sie anführt, dass ihre Nachbarin, eine hundertprozentige Ungarin, fließend Serbisch spricht.
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Das handgeschriebene Baškovce-Evangeliar aus dem 15. Jh. (c) Slovenská akadémia viedFoto: Peter Žeňuch
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Denkmal an den Befreiungskrieg von 1941 in KolasinFoto: Christoph Giesel
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Dreisprachiges Ortsschild in der VojvodinaFoto: Thede Kahl
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Interviews mit serbischen AkkordionspielerFoto: Andreea Pascaru