Baščaršija in Sarajevo

Bosnisch/Kroatisch/Serbisch

Das Bosnisch/Kroatisch/Serbischangebot bei SprachKult Jena
Baščaršija in Sarajevo
Foto: Thede Kahl

Unser Kursangebot

  • Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Grundkurs a

    4 SWS, jedes Wintersemester

  • Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Grundkurs b

    4 SWS, jedes Sommersemester

  • Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs a

    4 SWS, jedes Wintersemester

  • Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch Aufbaukurs b

    4 SWS, jedes Sommersemester

  • Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch 1 (Master)

    2 SWS, jedes Wintersemester

  • Sprachvermittlung Bosnisch/Kroatisch/Serbisch 2 (Master)

    2 SWS, jedes Sommersemester

  • Anerkennungsmöglichkeiten
Information

Eine Übersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in Friedolin Externer Link: Vorlesungsverzeichnis > Veranstaltungen im Bereich Sprachen und Kulturen > Bosnisch/Kroatisch/Serbisch.

Was ist Bosnisch/Kroatisch/Serbisch?

  • Kurzvorstellung

    Das Bosnisch/Kroatisch/Serbische (BKS) wird an der Universität Jena seit der Institutsgründung unterrichtet. Diese südslawische Sprache hat eine reiche Geschichte und spielt eine zentrale Rolle in der Region des westlichen Balkans. Bosnier, Kroaten und Serben teilen viele kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten. BKS existiert in den Standardvarietäten Bosnisch, Kroatisch und Serbisch, die sich in Wortschatz und Orthographie unterscheiden, aber gegenseitig weitgehend verständlich sind. Die Sprache wird (bzw. die Sprachen werden) in lateinischer bzw. kyrillischer Schrift geschrieben und zeichnet sich durch ein komplexes System von Fällen und Aspekten sowie eine reiche Flexion aus. Mit 15 bis 20 Millionen Sprechern weltweit ist BKS eine bedeutende Kommunikationssprache v.a. in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien und Montenegro. Die Kenntnis des BKS ist in Berufsfeldern wie Diplomatie, Übersetzung, Tourismus oder Entwicklungszusammenarbeit besonders wertvoll. Die Vielfalt der regionalen Literatur, Musik und Kunst bietet einen tiefen Einblick in den Alltag in Bosnien, Kroatien, Montenegro und Serbien. Unsere Dozent*innen gehen auf die Belange und Interessen der Lernenden ein. In den Kursen wird gezielt auf einzelne Varietäten eingegangen, um eine maßgeschneiderte, praxisnahe Sprachvermittlung zu gewährleisten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Studium dieser Sprache mit einem Auslandsaufenthalt zu verbinden. Unser Institut unterhält Verbindungen mit zahlreichen Universitäten im BKS-Raum und ist am Aufbau der BKS CollectionsExterner Link an der Kommission Vanishing Languages and Cultural HeritageExterner Link beteiligt.

  • Geschichte der Sprache

    Die Geschichte des Bosnisch/Kroatisch/Serbischen (BKS) ist eng mit der Entwicklung der südslawischen Völker verbunden, die ab dem 7. Jahrhundert auf dem Balkan ansässig wurden. Die ersten schriftlichen Zeugnisse datieren aus dem 10. Jahrhundert und wurden in der glagolitischen Schrift verfasst, die sich vor allem im kroatischen Raum lange hielt. Später setzten sich die kyrillische und lateinische Schrift durch. Während des Mittelalters war das Altserbische unter der Nemanjiden-Dynastie in Serbien prominent, während das Altbosnische im Königreich Bosnien florierte. Das Kroatische entwickelte sich im mittelalterlichen Kroatien, insbesondere in Dalmatien, geprägt durch Einflüsse des Lateinischen und Italienischen. Die osmanische Eroberung im 15. Jahrhundert brachte bedeutende Veränderungen für alle drei Sprachvarianten mit sich. Orientale Lehnwörter wurden integriert, während das Kroatische unter dem Einfluss der Habsburger Monarchie und Venedigs weiter divergierte. Im 19. Jahrhundert wurden Bestrebungen zur Standardisierung und zur Entwicklung einer gemeinsamen Schriftsprache unternommen, was in der Wiener Literaturvereinbarung von 1850 gipfelte und das Serbokroatische als gemeinsame Schriftsprache für Serben, Kroaten und Bosnier etablierte. Nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren entwickelten sich Bosnisch, Kroatisch und Serbisch weiter auseinander. Jede Nation betonte ihre sprachlichen Eigenheiten und schuf eigene Standardisierungen. Heute sind Unterschiede vor allem in der Orthographie und im Wortschatz erkennbar, obwohl die Sprachen gegenseitig nach wie vor weitgehend verständlich sind.

Hörprobe Bosnisch/Kroatisch/Serbisch

Zorka Radašin (ungarisch Zsórká Rádásin) aus Lovra (ungarisch Lórév) berichtet über die Bedeutung des Serbischen in Ungarn. In ihrer Jugend war Serbisch noch die dominierende Sprache in Lovra, wie sie anführt, dass ihre Nachbarin, eine hundertprozentige Ungarin, fließend Serbisch spricht.

Audio: Thede Kahl

  • Das handgeschriebene Baškovce-Evangeliar aus dem 15. Jh. (c) Slovenská akadémia vied
    Das handgeschriebene Baškovce-Evangeliar aus dem 15. Jh. (c) Slovenská akadémia vied
    Foto: Peter Žeňuch
  • Denkmal an den Befreiungskrieg von 1941 in Kolasin
    Denkmal an den Befreiungskrieg von 1941 in Kolasin
    Foto: Christoph Giesel
  • Dreisprachiges Ortsschild in der Vojvodina
    Dreisprachiges Ortsschild in der Vojvodina
    Foto: Thede Kahl
  • Interviews mit serbischen Akkordionspieler
    Interviews mit serbischen Akkordionspieler
    Foto: Andreea Pascaru