Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien
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Die beiden Biologiedidaktiker Prof. Dr. Uwe Hoßfeld und Dr. Karl Porges erhielten gemeinsam mit dem Wissenschaftshistoriker Stefan Lux den Ilse-Jahn-Ehrenpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie (DGGTB). Die Auszeichnung wurde den drei Wissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 1. Juli im Nachgang zur 32. Jahrestagung der DGGTB überreicht, die am Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Universität Jena ausgerichtet wurde. Die Jahrestagung stand unter dem Motto „Alter Wein in neuen Schläuchen? Tendenzen und Trends in der Geschichte der Biowissenschaften.“
Biologiegeschichte als Bestandteil der Fachdidaktik
In der Laudatio auf die drei Wissenschaftler wurde hervorgehoben, dass es ihnen in herausfordernden Zeiten gelang, die Jahrestagung der DGGTB in den Jahren 2018, 2021, 2022 und 2024 an der Universität Jena auszurichten. Außerdem sei es durch die Publikationen „Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie“ und „Annals of the History and Philosophy of Biology“ gelungen, die Universität Jena sowie die Wissenschaftsgeschichte bundesweit bzw. international sichtbar zu machen. Besonders positiv habe sich die initiierte Kooperation mit Lehrerbildungseinrichtungen ausgewirkt. Der damit anvisierte Weg, die Biologiegeschichte zum Bestandteil der Fachdidaktik zu machen, sei ein hoffnungsvoller Impuls für die inhaltliche und personelle Sicherung der Wissenschaftsgeschichte. Dr. Karl Porges als neuer Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie werde den eingeschlagenen Weg fortsetzen.
Gegründet wurde die Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie im Jahr 1991. Sie verfolgt das Ziel, die Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Theorie der Biologie zu fördern. Mit Hilfe von Veranstaltungen und Publikationen soll der wissenschaftliche Austausch zwischen den Mitgliedern, Institutionen mit ähnlichen Themenschwerpunkten und jungen interessierten Wissenschaftlern ermöglicht werden, um so das gesellschaftliche Bewusstsein für die wissenschaftlichen Grundlagen des heutigen Verständnisses von Biologie zu schärfen.
Preis nach der Grande Dame der europäischen Biologiegeschichte benannt
Der Ilse-Jahn-Ehrenpreis ist nach der Grande Dame der europäischen Biologiegeschichte Ilse Jahn (1922 – 2010) benannt. Ilse Jahn entschied sich 1941 für ein Biologiestudium in Jena, das sie nach drei Trimestern wieder aufgab. Im Jahr 1952 nahm sie ihr Studium in Jena wieder auf, mit dem Studienziel angewandte Entomologie. Im Jahr 1954 wurde sie Hilfsassistentin am Ernst-Haeckel-Haus, wo sie gemeinsam mit Georg Uschmann die Geschichte der Biologie in Jena zum bevorstehenden 400. Universitätsjubiläum 1958 darstellte. Mit ihrer „Geschichte der Botanik in Jena von der Gründung der Universität bis zur Berufung Pringsheims (1558 – 1864) wurde sie 1963 zum Dr. rer. nat. promoviert. Bereits im Jahr zuvor wechselte Ilse Jahn an die Alexander-von-Humboldt-Kommission der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Die nächste Station war das Berliner Museum für Naturkunde, wo sie als Kustodin und Hauptabteilungsleiterin der Schausammlung des Zoologischen Museums tätig war. In den Jahren 1979 und 1980 legte Ilse Jahn in der „Neuen Museumskunde“ die theoretischen Grundlagen einer naturhistorischen Museologie als Lehr- und Forschungsdisziplin dar und 1980 wurde sie zur ersten Dozentin der neuen Richtung berufen. In einer literarisch-produktiven Zeit ab 1982 erschienen u. a. ihr Hauptwerk „Geschichte der Biologie“ im Gustav-Fischer-Verlag Jena sowie 1990 die „Grundzüge der Biologiegeschichte“ als geraffte Darstellung für Lehrzwecke. Im Jahr 2002 wurde Ilse Jahn durch ihre akademische Heimfakultät die Jenaer Ehrendoktorwürde verliehen.
Am Steiger 3
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