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Bewerbung auf Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Lehrstuhl/Institut
Sie können Ihre Promotion im Rahmen einer Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter durchführen. Diese Stellen sind üblicherweise zeitlich befristet und als Teilzeitstellen ausgestaltet. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Stellen, auf die Sie sich in Deutschland bewerben können:
- Zum einen gibt es Haushaltsstellen, die direkt aus dem Haushalt eines Lehrstuhls oder eines Instituts bezahlt werden. Auf Haushaltsstellen sind Sie direkt am Lehrstuhl oder im Institut der Betreuerin bzw. des Betreuers angestellt. Sie unterstützen diese bei der Umsetzung der Lehrstuhl- oder Abteilungsaufgaben, wie z. B. bei Lehrveranstaltungen für Bachelor- und Masterstudierende, durch die Mitwirkung am Forschungsprogramm sowie durch die Unterstützung in der Verwaltung. Zugleich erhalten Sie die Möglichkeit zur Arbeit an Ihrer Dissertation.
- Zum anderen gibt es sogenannte Drittmittelstellen, die aus einem Drittmittelprojekt eines Lehrstuhls bezahlt werden. Auf diesen Stellen bearbeiten Sie das Forschungsthema des Projekts und erhalten ebenfalls die Möglichkeit zur eigenen Qualifizierung. Aufgaben des Lehrstuhls, wie zum Beispiel Lehre, müssen Sie auf diesen Stellen in der Regel nicht übernehmen.
Wenn Sie sich aus dem Ausland auf diese Stellen bewerben möchten, ist es wichtig, die in der Stellenausschreibung genannten Anforderungen genau zu prüfen. Insbesondere für Stellen in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist häufig die Kenntnis der deutschen Sprache eine wichtige Voraussetzung, da die Arbeitssprache am Institut und in der Lehre oftmals Deutsch ist. In den Natur- und Lebenswissenschaften ist die englische Sprache als Lehr- und Arbeitssprache an Instituten weiter verbreitet. In welcher Sprache die Ausschreibung verfasst ist, gibt oft einen ersten Hinweis darauf, welche Sprachkenntnisse erwartet werden.
Den Stellenmarkt der Friedrich-Schiller-Universität Jena finden Sie hier.
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Strukturierte Promotionsprogramme
Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können Ihre Promotion im Rahmen eines strukturierten Promotionsprogramms durchführen. Dieser Weg zur Promotion ist im internationalen Raum verbreiteter als in Deutschland. Zunehmend wird die Promotion im Rahmen eines strukturierten Promotionsprogrammes jedoch auch in Deutschland angeboten – insbesondere in den Natur- und Lebenswissenschaften.
In strukturierten Promotionsprogrammen forschen Promovierende im thematischen Rahmen eines gemeinsamen Forschungsthemas – das Thema der Promotion ist somit nicht völlig frei wählbar und muss zu dem thematischen Fokus des Programms passen. Die Promovierenden werden in Teams betreut und haben somit nicht nur einen Doktorvater bzw. eine Doktormutter wie in der individuellen Promotion. Die Finanzierung erfolgt in der Regel entweder über programmeigene Stellen oder Stipendien.
Sie können sich für die Aufnahme in ein solches Programm auch aus dem Ausland bewerben. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena gibt es über 20 Graduiertenschulen, Graduiertenkollegs und Promotionsprogramme. Eine Übersicht über die Programme finden Sie hier. Dort finden Sie auch Informationen darüber, wie häufig in den jeweiligen Programmen Ausschreibungen zur Aufnahme neuer Promovierender stattfinden.
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Promotionsstipendien
Es gibt viele verschiedene Stiftungen, die Stipendien für eine Promotion in Deutschland vergeben. Das Bewerbungsprocedere der einzelnen Stiftungen bzw. Förderprogramme variiert dabei. Um sich für ein Stipendium bewerben zu können, brauchen Sie bereits einen Promotionsbetreuer oder eine -betreuerin sowie ein Thema.
Die meisten Stipendien werden innerhalb Deutschlands von den 13 Begabtenförderungswerken vergeben. Das Land Thüringen finanziert zudem Landesgraduiertenstipendien für Promovierende an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ein häufiges Stipendium für internationale Doktorandinnen und Doktoranden ist das DAAD-ForschungsstipendiumExterner Link.
Neben diesen fachunabhängigen Stipendien gibt es außerdem noch zahlreiche fachspezifische Stipendien. Viele dieser Stipendien werden öffentlich ausgeschrieben. Einige aktuelle Ausschreibungen finden Sie in der DAAD DatenbankExterner Link oder bei EURAXESSExterner Link.
Grundsätzliche Informationen zur Bewerbung um ein Stipendium finden Sie hier.
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Eigenfinanzierte Promotion
Als internationale Wissenschaftlerin oder internationaler Wissenschaftler können Sie ihre Promotion auch beginnen, wenn sie über einen gewissen Betrag an angespartem Geld verfügen, der auf einem Sperrkonto deponiert wird. In diesem Fall müssen Sie sich selbst eine Promotionsbetreuung in Deutschland suchen. Der erste Schritt dafür ist die Suche eines Lehrstuhls, der am besten zum eigenen Forschungsschwerpunkt passt. Ein Ausgangspunkt für die Suche kann die Liste aller Fakultäten der Universität Jena sein: https://www.uni-jena.de/fakultaeten.
Danach fragen Sie die Professorin oder den Professor per E-Mail an, ob sie oder er bereit wäre, Ihre Promotion zu betreuen. Wichtig ist, dass Ihre Anfrage folgende Informationen enthält: Angaben zu Ihren bisherigen Studienleistungen, dem Thema Ihrer Abschlussarbeit und dem Fachgebiet, in dem Sie sich spezialisieren möchten. Es ist wichtig, dass Sie darlegen, wie Ihre Forschungsinteressen und -erfahrungen mit den Forschungsarbeiten Ihrer zukünftigen Betreuerin bzw. Ihres Betreuers übereinstimmen. Wenn Sie eine Zusage erhalten haben, können Sie sich um die weitere Vorbereitung Ihres Forschungsaufenthalts kümmern.
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Sprache
Die Kommunikation im wissenschaftlichen Umfeld ist in Deutschland meist problemlos in Englisch möglich. Schwierigkeiten können lediglich im Umgang mit Behörden oder der akademischen Selbstverwaltung auftreten, da dort (leider immer noch häufig) nur Deutsch gesprochen wird. Auch ist es manchmal so, dass Formulare nur in deutscher Sprache verfügbar sind. Die Universität und die Stadt bemühen sich jedoch, auf allen Ebenen Personen mit Englischkenntnissen einzustellen. Die Graduierten-Akademie bietet zudem einen Tutoring-Service, der Sie bei Behördengängen begleiten kann.
Wenn Sie bereits wissen, dass Sie länger in Deutschland bleiben werden, empfehlen wir, möglichst frühzeitig einen Deutschkurs zu absolvieren. Das Level B1 ist ausreichend, um sich in Deutschland zu verständigen und ggf. später eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Sprachkurse, die in Jena angeboten werden.
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Kulturschock
Je größer der Unterschied zwischen der Herkunftskultur und der deutschen Kultur ist, desto eher kann es zu einem sogenannten KulturschockExterner Link kommen. Dieser tritt jedoch meist nicht sofort ein. Zunächst gibt es häufig eine Phase der Aufregung und Faszination des Neuen, in der man möglichst viel Neues erleben und erfahren will (sog. Honeymoon-Phase). Nach einer gewissen Zeit (häufig etwa drei Monate) treten jedoch die Unterschiede zwischen den Kulturen deutlicher hervor, beispielweise andere EssgewohnheitenExterner Link, UmgangsformenExterner Link oder andere klimatische BedingungenExterner Link. Wenn in dieser Phase Rückschläge im Forschungsprojekt oder negative persönliche Erlebnisse hinzukommen, kann es zu einem Kulturschock kommen: Ein Gefühl der Fremdheit und der Einsamkeit – oftmals verbunden mit dem Wunsch, wieder in der eigenen Heimat zu sein. Die Sprachbarriere kann dies noch verstärken, weil man sich nicht wie gewohnt verständigen kann. Hier hilft es, Vernetzungsangebote wahrzunehmen und zu erkennen, dass man mit diesen Erfahrungen nicht allein ist. Nach einem halben Jahr endet diese Phase meist und man hat sich an die neue Kultur und ihre Eigenheiten gewöhnt. Der ganze Prozess ist noch einmal in dem folgenden Schaubild abgebildet:
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Unklare Karriereperspektiven
Die deutschen Wege zur Professur sind leider kaum mit internationalen Standards vergleichbarExterner Link. In den letzten Jahren wurde dies zwar durch die Einführung der Tenure-Track-ProfessurExterner Link etwas verbessert. Dennoch ist internationalen Forschenden häufig nicht klar, welche langfristigen Karriereperspektiven es in Deutschland gibt. Daher veranstaltet die Graduierten-Akademie regelmäßig Workshops, in denen das deutsche Wissenschaftssystem für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklärt wird. Im Rahmen einer Postdoc-Karriere-Beratung kann zudem der eigene Weg besprochen und individuelle Fragen geklärt werden.
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Bürokratie in Deutschland
Die deutsche Bürokratie kann abschreckend wirken: Niemand reicht gerne viele Dokumente in einer fremden Sprache bei deutschen Behörden ein. Insbesondere dann nicht, wenn es um wichtige Themen wie beispielsweise die Aufenthaltserlaubnis in Deutschland oder den Arbeitsvertrag während der Promotionszeit geht. Aber es gibt gute Nachrichten: Wir können helfen! Die Graduierten-Akademie hat einen Tutoring-Service, der hilft, die ersten bürokratischen Hürden bei der Ankunft in Deutschland zu überwinden. Aber auch später können sich internationale Wissenschaftler:innen immer an die Graduierten-Akademie wenden, wenn sie Probleme mit deutschen Behörden haben.
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Diskriminierende Erfahrungen
Jena ist eine weltoffene und international geprägte Großstadt. Die Universität Jena hat über 2.500 internationale Studierende und fast 1.000 Promovierende aus mehr als 100 Ländern. Das Campusleben ist bunt und interkulturell. Trotz alldem kann es im städtischen Leben manchmal zu diskriminierenden Erlebnisse kommen. Sollten Sie solche Erfahrungen machen, zögern Sie bitte nicht und melden diese dem universitätseigenen Diversitätsbüro.
- Hochschulrektorenkonferenz: Internationalität an deutschen Hochschulen (2018)Externer Link
- Zeitschrift "Die Hochschule": Weltoffen von innen? Wissenschaft mit MigrationshintergrundExterner Link
- Deutscher Akademischer Austauschdienst: Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen: Von der Postdoc-Phase zur ProfessurExterner Link
- Antje Wegner: Internationale Nachwuchswissenschaftler in Deutschland - Motivation – Integration – Förderung. Ergebnisse einer bundesweiten Studie (2016)Externer Link
- Humboldt-Stiftung: Ein Eldorado der Forschung – und der Bürokratie. Befragung von Stipendiat:innen zwischen 2018 und 2022Externer Link
- Berkeley Center for Studies in Higher Education: The Attractiveness of European HE Systems: A Comparative Analysis of Faculty Remuneration and Career PathsExterner Linken