Campus im Herbst

Chonnam National University

Wintersemester 2023/24 und Sommersemester 2024
Campus im Herbst
Foto: Linda, Uni Jena
  • Chonnam National University

Meldung vom:

Linda, Bachelor Soziologie und Psychologie

Im Wintersemester 2023/24 erhielt ich die wertvolle Möglichkeit ein Auslandsjahr an der Chonnam National University in Gwangju, Südkorea zu verbringen. Dieses eine Jahr war eine unvergessliche Zeit voller neuer Erfahrungen, kultureller Entdeckungen und persönlicher Entwicklung. Im Folgenden möchte ich meine Eindrücke und Erlebnisse aus diesem Jahr teilen, in der Hoffnung, dass sie zukünftigen Austauschstudenten einige Einblicke und Tipps bieten können.

Campus im Herbst

Foto: Linda, Uni Jena

Universität: persönliche Highlights 

Der Campus der Chonnam National University ist mein persönliches Highlight. Er erstreckt sich über eine weite Fläche und bietet eine Vielzahl an Grünflächen, Wegen, sowie kleinen Waldstücken, die besonders am Abend einladen, einen Spaziergang zu machen. Es gibt nichts Schöneres, als nach einem anstrengenden Tag eine Runde um den Campus zu drehen und dabei die friedliche Atmosphäre zu genießen. Besonders im Herbst verwandelt sich der Campus in ein Meer aus roten, gelben und orangen Bäumen – ein Anblick, den man so schnell nicht vergisst. Zusätzlich befindet sich auf dem Campus ein großes Sportfeld, welches viele Studenten und Einheimische nutzen, um sich zu entspannen, mit Freunden zu picknicken oder um sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Joggen oder Basketball nachzugehen.

Blick aus unserem Dormfenster

Foto: Linda, Uni Jena

Unterkunft

Während des Wintersemesters wohnte ich zusammen mit einer Kommilitonin aus Jena im Dormitory der Universität. Unser 2-Personen Raum war ausreichend ausgestattet und bot alles, was man für den Alltag brauchte. Jedoch empfiehlt sich nach dem Einzug ein Gang zum nahegelegenen “Daiso”, um generelle Utensilien wie Mülleimer, Putzmittel etc. zu besorgen. Auch empfehle ich die Bettbezüge entweder von vorherigen Studenten zu übernehmen oder ebenfalls im Daiso zu besorgen, da der Laden direkt neben Dorm 9 recht teuer ist. Der Vorteil der Dorms ist, dass man schnell neue Leute kennenlernt und sich in die Campus- Gemeinschaft integriert, jedoch befand sich in Dorm 9D keine Küche, weshalb man entweder in die Cafeteria gehen, die Mikrowellen im Gemeinschaftsraum nutzen oder Essen bestellen konnte. Da uns die Zutrittsbeschränkungen - keine Nicht-Bewohner durften den Dorm betreten, jeder muss vor 1 Uhr nachts im Gebäude sein- , sowie die Kochsituation doch zu sehr störten, entschieden meine Kommilitonin und ich uns nach einigen Monaten, für das Sommersemester in ein Airbnb zu ziehen. Unserer Erfahrung zufolge zwar eine kostspielige, jedoch beste Entscheidung, die wir machen konnten. Wir hatten mehr Freiraum, konnten zusammen mit Freunden kochen und sogar Gäste empfangen. Unser Airbnb lag nur wenige Minuten vom Campus entfernt, sodass wir weiterhin alle Vorteile der Nähe zur Uni nutzen konnten. Unser Vermieter war zudem sehr freundlich und
sprach fließend Englisch. Die Flexibilität und der Komfort, den ein eigenes Apartment bietet, haben unser Erlebnis in Gwangju noch bereichert. Zudem fühlt man sich dadurch noch heimischer.

Essenstipps

Ein absoluter Geheimtipp für alle, die an der Chonnam National University studieren, ist der Kimbap-Laden in der Nähe des Campus. Kimbap ist ein traditionelles koreanisches Gericht, das ähnlich wie Sushi aussieht, aber ganz eigene Geschmacksnoten hat. Der Laden bietet frische und preiswerte Kimbap-Variationen an, die perfekt für einen schnellen Snack nach der Uni sind. Außerdem empfiehlt sich das Restaurant “Noodle tree”, welches diverse Nudelgerichte anbietet, die ebenfalls geschmacklich hervorragend und preislich angemessen sind.

Apps und Konten

Ein wichtiger Tipp für alle, die nach Südkorea gehen, ist die Nutzung von Apps wie Naver oder Kakaomap zur Navigierung, Kakaotalk zur Kommunikation mit Freunden oder neuen Bekannten sowie AirBnB für preiswerte Unterkünfte. Zusätzlich empfiehlt sich die Einrichtung eines eigenen Kontos über die Universität. Es kommt häufiger vor, dass ausländische Kreditkarten in Korea nicht überall akzeptiert werden. Daher ist es sinnvoll,
ein koreanisches Bankkonto zu eröffnen. Die Universität bietet hierfür Unterstützung an, sodass der Prozess reibungslos verläuft. Mit einem lokalen Konto und den entsprechenden Apps wie KakaoPay oder Naver Pay ist das Bezahlen in Geschäften, Restaurants und sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich einfacher und bequemer.

Uchi Park -Kirschblüten

Foto: Linda, Uni Jena

Gwangju: Geheimtipp zum Reisen 

Gwangju selbst ist eine lebendige Stadt mit vielen kulturellen Angeboten und einer reichen Geschichte. Ein Ausflug, den ich besonders empfehlen kann, ist nach Damyang. Damyang liegt nur eine kurze Fahrt von Gwangju entfernt und bietet eine wunderbare Abwechslung vom städtischen Leben. Bekannt für seinen Bambuswald, die Metasequoia Allee und die traditionellen Hanok-Dörfer, ist Damyang der perfekte Ort für einen Tagesausflug oder ein entspanntes Wochenende. Die ruhige und naturnahe Umgebung lädt zum Wandern und Erkunden ein und bietet einen Einblick in die natürliche Schönheit Südkoreas. Ebenfalls in Gwangju liegt der Uchii Park, ein Ort, der besonders im Frühjahr, wenn die Kirschblüten blühen, in einem Meer aus rosa Blüten erscheint. Außerdem bietet der Park einen kleinen Zoo, einen Freizeitpark sowie die Möglichkeit, einen Bungalow zu mieten. Wenn man als kleine Freundesgruppe also zusammen Korean BBQ am See machen möchte, empfiehlt sich dieser Ort. Der Preis für eine Nacht ist ebenfalls erschwinglich.

Fazit

Mein Auslandsjahr an der Chonnam National University in Gwangju war eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Der wunderschöne Campus, die vielfältigen kulinarischen Entdeckungen, die Flexibilität bei der Unterkunft, die Erkundungen in und um Gwangju sowie meine Freunde haben meine Zeit dort unvergesslich gemacht. Ich kann jedem nur empfehlen, diese Gelegenheit zu nutzen und ein Stück koreanische Kultur und Gastfreundschaft selbst zu erleben.

Damyang Bamboo Forest

Foto: Linda, Uni Jena