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Intensivkurs Neuhebräisch/Ivrit
Der vierzehntätige Intensivkurs Neuhebräisch wird bei entsprechender Nachfrage angeboten. Bitten wenden Sie sich bei Interesse an den Kursleiter. Der Kurs richtet sich an Teilnehmende mit Vorkenntnissen in biblischem Hebräisch, Arabisch oder einer anderen semitischen Sprache. Dadurch sind in kurzer Zeit gute Lernfortschritte möglich.
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Anerkennungsmöglichkeiten
Neuhebräisch kann im ASQ-Modul Orientalische Sprachen (OrientSp I oder II) belegt werden. Die Anmeldung erfolgt über Friedolin.
Neuhebräisch kann als Zusatzmodul belegt werden. Die Buchung erfolgt über das Vorlesungsverzeichnis in Friedolin.
Eine Übersicht über alle aktuell angebotenen Sprachkurse und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie in FriedolinExterner Link.
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Kurzvorstellung
Neuhebräisch ist eine europäische Sprache in semitischem Gewand. Schrift, Formenlehre und ein großer Teil des Wortschatzes stammen aus den verschiedenen Epochen des Althebräischen. Aussprache, Satzbau und Ausdrucksweise sind dagegen stark von europäischen Sprachen beeinflusst. Daher ist Neuhebräisch im Vergleich etwa zum Arabischen viel leichter zu lernen. Die Formenlehre unterscheidet sich zwar stark von den europäischen Sprachen, ist aber recht übersichtlich. Hinzu kommen zahlreiche Internationalismen im Wortschatz wie politika, musika, informatsia, intensivi, ideali u.a., die das Vokabellernen erleichtern.
Das Neuhebräische hat eine reiche Literatur, die durch Übersetzungen auch international bekannt ist. Besonders in den ersten Jahrzehnten des jungen Staates Israel war sie eng mit der europäischen und speziell der deutschen Kultur verwoben.
Das hebräische Wort für „Hebräisch“ ist Ivrit (עברית). Dies wird gelegentlich auch auf Deutsch zur Bezeichnung der neuhebräischen Sprache gebraucht.
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Geschichte der Sprache
Die Wurzeln den Neuhebräischen liegen im russischen Zarenreich. Hebräisch wurde von den Juden, vor allem von den Männern, durch alle Jahrhunderte hindurch als heilige Sprache gepflegt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Versuch Erfolg, eine moderne Literatur in dieser Sprache zu schaffen. Zu den Begründern der neuhebräischen Literatur gehören Sholem Abramovich (genannt Mendele Moicher Sfarim „Mendel der Buchhändler“, 1836–1917) und Asher Ginsberg (genannt Aḥad ha-Am „Einer aus dem Volk“, 1856–1927). Diese und alle weiteren Autoren, die begannen, Neuhebräisch zu schreiben, waren jiddischer Muttersprache und haben zunächst auf Jiddisch geschrieben, welches dadurch stark auf die neuhebräische Sprache einwirkte.
Einzigartig in der Geschichte ist die Wiederbelebung des Hebräischen als gesprochene Sprache. Dies geschah um die Wende zum 20. Jahrhundert im Heiligen Land (auf Hebräisch: érets yisraél). Neben persönlichem Enthusiasmus Einzelner geschah dies durch die Entwicklung einer kulturellen Infrastruktur mit Schulen, Theatern, Kulturvereinigungen und einer Sprachakademie, die das Hebräische als Alltagssprache förderten. Der bedeutendste Vorkämpfer auf diesem Gebiet war Eliezer Ben Yehuda (1858–1922).
Die Wiederbelebung der hebräischen Sprache ist eng mit dem Zionismus verbunden. Zusammen mit der Gründung vorstaatlicher jüdischer Organisationen wie etwa der Technischen Universität (1912) – wo zunächst auf Deutsch unterrichtet wurde–, der Gewerkschaft Histadrut (1920) und der Hebräischen Universität (1925) stabilisierte ich das Hebräische als Nationalsprache.
Donnerstag 14:00 bis 16:00 Uhr