Prof. Dr. Andreas Marx während eines Besuchs im Abbe Center of Photonics der Universität Jena.

Andreas Marx mit dem Albrecht-Kossel-Preis ausgezeichnet

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ehrt den Uni-Präsidenten für seine interdisziplinäre Forschung zur Funktionsweise von DNA, RNA und Proteinen
Prof. Dr. Andreas Marx während eines Besuchs im Abbe Center of Photonics der Universität Jena.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Ute Schönfelder

Prof. Dr. Andreas Marx ist gestern (1. Oktober) mit dem renommierten Albrecht-Kossel-Preis ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung durch die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) fand im Rahmen der Tagung „Biochemistry 2024“ in Dortmund statt. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird seit 2014 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten vergeben, die herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Biochemie geleistet haben.

Mit seiner Forschung ermöglichte Prof. Marx wegweisende Beiträge zur Erforschung von Protein-Nukleinsäure-Interaktionen, so die Begründung der Auswahlkommission. Er überzeugte das Fachgremium insbesondere mit seinen Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Methoden für die Nukleinsäure-Replikation und Proteinmodifikation sowie der Entdeckung einer humanen RNA-Ligase.

Dabei handelt es sich um ein Enzym, das die Verknüpfung – molekularbiologisch Ligation genannt – von RNA-Strängen ermöglicht. Bis zur Entdeckung der RNA-Ligase „C12orf29“ durch Prof. Marx und sein Team, waren solche RNA-Ligasen bei Wirbeltieren und Menschen nicht bekannt. Die Forschenden konnten in einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie nachweisen, dass C12orf29 menschliche Zellen vor oxidativem, zellulärem Stress schützen kann, indem es beschädigte RNA-Stränge repariert. Die Auswahlkommission für den Albrecht-Kossel-Preis sieht in dieser Arbeit ein herausragendes Beispiel für die Symbiose verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen in den molekularen Lebenswissenschaften.

Diese Auszeichnung ist eine große Ehre“, freut sich Prof. Marx, der darin nicht nur eine Würdigung seiner eigenen Arbeit sieht, sondern der seines gesamten Teams. „Der Name Albrecht Kossel ist ein ganz großer in unserem Fachgebiet und der nach ihm benannte Preis macht mich stolz“, so der Chemiker weiter. Albrecht Kossel (1853 – 1927) war ein deutscher Biochemiker, Mediziner und Physiologe. Er wurde 1910 mit dem Nobelpreis für Medizin für seine Forschung am Zellkern sowie die Isolierung der Nukleinsäuren und Bestimmung deren Konstitutionen ausgezeichnet.

Zur Person

Andreas Marx hat Chemie studiert und wurde nach dem Diplom 1994 in Bochum im Jahr 1997 an der Universität Basel promoviert. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt an die Universität Nagoya in Japan, bevor er 1999 als Gruppenleiter an die Uni Bonn wechselte. Dort habilitierte er sich 2003 in Organischer Chemie und Biochemie. 2004 wurde er als Professor für Organische Chemie/Zelluläre Chemie an die Uni Konstanz berufen. Seit August 2024 ist er Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Preisträger Prof. Dr. Andreas Marx (l.) und der stellvertretende GDCh-Präsident Prof. Dr. Karsten Danielmeier.

Foto: Matthias Rethmann/GDCh

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