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6. November 2024 · 18 – 20 Uhr6. November 2024 18 – 20 UhrPodiumsgespräch mit den Nobelpreisträgerinnen Dr. Herta Müller und Prof. Dr. Irina Scherbakowa, Moderation Dr. Jens Bisky im Hörsaal 1, Carl-Zeiß-Str. 3
Zur Auftaktveranstaltung am 6. November 2024 treffen sich zwei Nobelpreisträgerinnen auf dem Podium: Die Literaturnobelpreisträgerin von 2009, Herta Müller, sowie Irina Scherbakowa, deren Menschenrechtsorganisation „Memorial“ 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Beide teilen kommunistische Diktaturerfahrung und beide sind eng mit der Universität Jena verbunden. Im Gespräch mit Moderator Jens Bisky werden sie über ihre persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen sprechen, aber auch über historische Ereignisse in den Zwangsarbeitslagern des sowjetischen Gulag. Scherbakowa hat in ihrer Arbeit als Historikerin und Menschenrechtsaktivistin noch während der Sowjetzeit rund 100 Zeitzeugen aus den Arbeitslagern interviewt. Müller verarbeitete die Gulag-Erfahrungen des rumänischdeutschen Lyrikers Oskar Pastior und anderer in ihrem Roman „Atemschaukel“, für den sie mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Beide werden in der Diskussion den Blick auch auf den Krieg gegen die Ukraine und die aktuellen Herausforderungen für das freiheitlich-demokratische Europa richten.
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Herta Müller
Dr. h. c. Herta Müller, Jahrgang 1953, in Rumänien geborene Autorin ist 1987 vor den Repressionen des Ceausescu-Regimes nach Deutschland geflohen. In ihren Werken thematisiert sie die komplexen Unterdrückungsmechanismen der kommunistischen Diktatur und zeigt das Schicksal politisch unterdrückter Menschen auf. 2017 ist sie mit der Ehrendoktorwürde an der Universität Jena ausgezeichnet worden. Bereits 1994 hat Herta Müller im Rahmen der „Jenaer Poetik-Vorlesungen“ an der Friedrich-Schiller-Universität über „Das Ticken der Norm“ und die Mechanismen der Diktatur und ihrer unmenschlichen Auswirkungen gesprochen.
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Irina Scherbakowa
Dr. Irina Scherbakowa, Jahrgang 1949, in Moskau geborene Germanistin, Historikerin, Publizistin und Übersetzerin. Sie arbeitet zu Oral History, Totalitarismus, Stalinismus, Gulag und sowjetischen Speziallagern auf deutschem Boden nach 1945, Fragen des kulturellen Gedächtnisses in Russland und der Erinnerungspolitik. Sie setzt sich seit über 30 Jahren für die Demokratisierung der russischen Gesellschaft und für die Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus ein. Seit den 2000er Jahren arbeitet sie eng mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen, v. a. dem Jena Center für Geschichte des 20. Jahrhunderts, an dem sie 2008/09 Gastprofessorin war, und dem Imre Kertész Kolleg, wo sie von Juli 2022 bis August 2024 Gastprofessorin war.
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Jens Bisky
Dr. Jens Bisky, Jahrgang 1966, in Leipzig geborener Literaturwissenschaftler, Redakteur und Autor. Bisky ist seit 2021 Redaktionsleiter von Mittelweg 36 und Soziopolis des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Von 2001 bis 2021 war er Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Für seine Arbeit hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ihm im Jahr 2017 den „Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay“ verliehen.
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14. November 2024 · 18:00 – 19:30 Uhr14. November 2024 18:00 – 19:30 UhrPodiumsgespräch mit Dunja Hayali, Ahmad Mansour, Constantin Schreiber und Walter Rosenthal, es moderiert Deniz Yücel im Hörsaal 1, Carl-Zeiß-Str. 3
Das 2. Podiumsgespräch am 14. November 2024 widmet sich dem Thema „Keine Angst vor Kontroversen. Warum Demokratie ohne Debatten nicht funktioniert“. Es diskutieren die Journalistin Dunja Hayali, der Psychologe und Autor Ahmad Mansour, der Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber und der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Walter Rosenthal; Moderation Deniz Yücel.
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Dunja Hayali
Die Journalistin ist Moderatorin des „ZDF-Morgenmagazins“ und des „heute journal“.
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Ahmad Mansour
Der Experte für Extremismusbekämpfung berät und begleitet Familien von radikalisierten Jugendlichen, Aussteiger und verurteilte Terroristen.
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Constantin Schreiber
Der Journalist moderiert die "Tagesschau" der ARD und ist Autor mehrerer Romane und Sachbücher. An der Universität Jena wurde er im vergangenen Jahr bei einer Lesung mit einer Torte beworfen.
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Walter Rosenthal
Der Wissenschaftler ist Arzt und Pharmakologe sowie Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. Zuvor leitete er fast zehn Jahre lang die Universität Jena.
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Deniz Yücel
Der Journalist ist Korrespondent der WELT sowie Co-Sprecher der Autorenvereinigung PEN Berlin.
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Zur Idee der Podiumsgespräche
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena versteht sich als Teil der offenen und demokratischen Gesellschaft. Sie ist der Freiheit von Forschung und Lehre verpflichtet. Durch Wissenschaft und Bildung trägt sie zur Lösung gesellschaftlicher Zukunftsfragen bei – und so hat sie es in ihrem Leitbild formuliert. Geprägt durch ihre wechselvolle Geschichte und die Vereinnahmung im Nationalsozialismus und während der DDR-Zeit sieht sich die Universität Jena heute geradezu in der Pflicht, sich in gesellschaftliche Debatten und Diskurse einzumischen und klare Positionen gegen demokratiegefährdende Tendenzen einzunehmen.
Mit ihrer Reihe „Facetten der Freiheit“ lädt die Universität Jena zu öffentlichen Podiumsgesprächen ein, in denen exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler udn weietre prominente Persönlichkeiten über aktuelle Aspekte von Freiheit und freiheitliche Werte diskutieren.