Abstracts

zu den parallelen Diskurswerkstätten und Workshops

 

Hauptsache Digital? Was Lehre erfolgreich macht

Prof. Dr. Johannes Moskaliuk,

International School of Management Stuttgart

Die Digitalisierung von Lehren und Lehren ist Realität an den meisten Hochschulen in Deutschland – und spiegelt damit die Wirklichkeit einer digitalen Gesellschaft wieder. Das steht auf den ersten Blick im Widerspruch zu empirischen Ergebnissen: Die meisten (Meta-)Studien finden zwar eine positive Wirkung von digitalen Medien auf den Lernerfolg. Die Effekte sind allerdings oft klein, zahlreiche andere Einflussfaktoren sind bedeutsam. Dennoch geht es nicht mehr um die Frage, ob wir digitale Medien für Lehren und Lernen einsetzen, sondern welche Wirkung genau sie haben und wie sie in den Lern- und Arbeitsalltag integriert werden können. Der Einsatz von digitalen Medien für Lehren und Lernen wird langfristig nur erfolgreich sein, wenn medienspezifische Wirkfaktoren genauso berücksichtigt werden, wie grundlegende soziale, motivationale und kognitive Aspekte, die Lernen beeinflussen.

Der Vortrag diskutiert folgende Fragen:
• Wie lernt die neue Generation der Studierenden?
• Wie nutzen Studierende digitale Medien?
• Welche relevanten Eigenschaften für das Lernen besitzen digitale Medien?
• Welche Auswirkung haben digitale Medien auf das Verhalten der Studierenden?
• Wie können digitale Medien dazu beitragen, Studierende zu aktivieren?
• Was beeinflusst die Wirksamkeit von Lehren und Lernen mit digitalen Medien? 

 

Blocküberschrift

 

Studierende in mediengestützten Szenarien aktivieren und motivieren

Claudia Bremer | Goethe-Universität Frankfurt/Main

 Mit Hilfe digitaler Medien können in Lehrveranstaltungen Lernangebote zum Einsatz kommen, mit deren Hilfe sich Studierende in den Selbstlernphasen auf Veranstaltungen vor- und nachbereiten. Ebenso ist der Einsatz von Medien in den Präsenzsitzungen möglich, um wie in de Selbstlernphasen Wissenserwerb, Wissenskonstruktion,  -austausch oder -anwendung vorzunehmen. Doch bleibt bei solchen Szenarien oftmals die Frage offen, wie Studierende motiviert werden können, diese Angebote auch entsprechend zu nutzen. Zudem stellt sich die Frage nach der Integration dieser Angebote in das Gesamtkonzept einer Lehrveranstaltung und damit der didaktisch sinnvollen Verzahnung mit den Präsenzsitzungen. Der Vortrag stellt nach einem kurzen Überblick über verschiedene Szenarien entsprechende Beispiele vor und adressiert dabei vor allem die Frage nach der Aktivierung und Motivation von Studierenden, entsprechende Angebote zu nutzen und die Integration dieser Lernangebote in das Gesamtkonzept einer Lehrveranstaltung.

 

Hochschulübergreifende Lehre im Rahmen einer heterogenitätssensiblen Lehrer*innenbildung

Marcus Berger, Dr. Andrea Schmerbauch, Stephanie Wolf |

Universität Erfurt/Friedrich-Schiller-Universität Jena

In der Diskurswerkstatt wird Marcus Berger (Hochschullernwerkstatt, Universität Erfurt) ein erprobtes Seminarkonzept vorstellen, in dem es gelingt die Themen INKLUSION und DIGITALISIERUNG im Rahmen der Lehrer*innenbildung sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Ausgangspunkt für sein „Good Practice“-Beispiel ist der Ansatz des „Problem-Based-Learning – kollektiv und virtuell“. Dabei handelt es sich um ein hochschuldidaktisches Modell, welches grundlegend für die Kooperation der Hochschullernwerkstatt Erfurt und der OASE-Lernwerkstatt der Universität Siegen ist. Das Seminarkonzept vereint Studierende unterschiedlicher Hochschulen zu standortübergreifenden Projektteams, die sich mit der Schnittmenge der beiden komplexen Themenfelder „Inklusive Lehr-und Lernsettings an Schule und Hochschule“ sowie „kooperatives Lernen mit digitalen Medien“ beschäftigen. Das Seminar bietet damit einen Ansatz, um der zunehmenden Komplexität der Informationsgesellschaft und deren Auswirkungen auf die Erschließung von Wissen durch teamorientiertes, multiperspektivisches Arbeiten zu begegnen. Dabei arbeiten die Studierenden fortlaufend über ein Semester mit Hilfe virtueller Kommunikationsplattformen zusammen. Konzeptionell wird der Ansatz verfolgt, das Modell des Problem-Based-Learnings gezielt um Bestandteile des kollektiven Arbeitens (Kooperation & Kollaboration) zu erweitern. Dabei wird Kooperation im Sinne einer Funktions- und Arbeitsteilung verstanden, bei der Teilergebnisse additiv zusammengeführt werden. In den kollaborativen Arbeitsphasen liegt der Fokus hingegen auf einer engen Zusammenarbeit durch interaktive Austauschprozesse im Sinne einer Kokonstruktion, sodass in der Lerngemeinschaft elaborierte Lösungen erarbeitet werden und zeitgleich eine Kompetenzentwicklung erfolgt.

 

Smartphones und Tablets als Katalysatoren des Lernens!?

Dr. Luise Knoblich |

Arbeitsgruppe Biologiedidaktik, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Ein Blick auf die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden im 21. Jahrhundert zeigt, dass digitale Medien am Beispiel des Smartphones ein Hauptinteressengebiet ausmachen und täglich im Einsatz sind. Daher erscheint es zeitgemäß, digitale Medien am Beispiel von Smartphones und Tablets als Unterrichtsmittel in Schule und Hochschule einzusetzen. In der Diskurswerkstatt wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie digitale Medien zum Lernen motivieren und gleichzeitig die Bereiche Natur und Technik auf innovative Art und Weise miteinander verbinden. Grundlage bildet ein entwickeltes und als Patentanmeldung veröffentlichtes didaktisches Verfahren mit Schwerpunkt Biodiversität für den Biologieunterricht an außerschulischen Lernorten unter Nutzung von Smartphones. Aus dem Verfahren resultieren biologisch basierte GPS-Touren (sog. „Biotracks“). Durch die Erprobung der Biotracks konnten positive Wirkungen auf die Umweltbildung von Schülerinnen und Schülern nachgewiesen werden. Kennzeichnend ist die breite Anwendbarkeit und Übertragbarkeit des Verfahrens auf andere Zielgruppen, Wissenschaftsbereiche, Themen und Gebiete. Erprobte Praxisbausteine werden interaktiv präsentiert und zur Diskussion gestellt.

 

Interaktives E-Learning und Einführung der digitalen Arbeitsmethoden in der Lehre in der Fachrichtung Bauingenieurwesen an der FH-Erfurt

Prof. Dr.-Ing. Habeb Astour und Dipl. Ing. Ingrid Winkler |

Bauingeniuerwesen, Fachhochschule Erfurt

Verschiedene E-Learning-Werkzeuge werden umgesetzt. Sie sollen für Lehrveranstaltungen der Fächer Building Information Modeling (BIM), Ingenieurmathematik und Geotechnik genutzt werden.  Eine Bauprojektplattform zur Simulation von Bauprozessen und zur kollaborativen Zusammenarbeit in den Bauprojekten wird untersucht. Sie wird für die Einführung der BIM-Arbeitsmethode in der Lehre eingesetzt. Außerdem sollen für Studierende Vorlesungsmitschnitte und Videotutorials von Versuchsvorführungen online zur Verfügung gestellt werden. Damit wird ihnen die Möglichkeit angeboten, den Lernstoff während der Vorbereitung oder zur Wiederholung in eigenem Tempo anzuschauen. Es ist geplant, dass die im Rahmen dieses Projektes gesammelten Erfahrungen für weitere Lehrfächer zur Verfügung gestellt werden, um Synergieeffekte zu generieren.

 

Fehlersensibilisierung durch videogestütztes E-Learning

Prof. Uta Dahmen und Dr. Claudia Schindler |

Experimentelle Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Jena

Einleitung

Um Fehler in praktischen Arbeiten zu vermeiden, müssen diese erkannt werden. Dies erfordert Übung und eine suffiziente Ausbildung. Deshalb wurde ein neues Konzept entwickelt, das für Fehler sensibilisieren soll. Dadurch soll die Lernkurve verkürzt, der Lernerfolg intensiviert, die Nachhaltigkeit des Erlernten gesteigert und die Selbstbeurteilung gefördert werden. 

Methoden

In praktischen Übungen im Rahmen eines Blockpraktikums wurde evaluiert, welche Fehler von den Studierenden besonders oft gemacht wurden. Auf Basis dieser Fehler wurde ein E-Learning-Modul entwickelt. Hier wird zuerst ein Sollvideo zu einer praktischen Übung gezeigt, gefolgt von Videosequenzen, die typische Fehler in der Durchführung zeigen. Diese Fehler sollen in dem vorbereitenden e-learning Modul erkannt und Verbesserungsvorschläge gegeben werden. Anschließend werden die Auflösung sowie der richtige Ablauf gezeigt.

Nach Abschluß dieser Vorbereitungen findet der praktische Kurs statt, in dem die Teilnehmer die Übungen durchführen, videodokumentieren und unter Anleitung analysieren.

Schlussfolgerung

Die ersten Erfahrungen zeigen, dass das Konzept von den Studierenden gut angenommen und als hilfreich empfunden wird.  Aktuell wird der Einfluss dieses Konzeptes auf die Lernkurve und die Nachhaltigkeit des Lernerfolges untersucht.

 

Erstellung von Infographics mit Canva zur Durchdringung, Restrukturierung und Aufbereitung von Lerninhalten

Alexandra Treder |

Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Ob Poster, Handout oder Klausurvorbereitung: Durchdringung, Restrukturierung und Aufbereitung von Lerninhalten spielen in vielfältigen Kontexten eine wichtige Rolle. Dieser Workshop dient dem Kennenlernen des Grafikdesignrogramms Canva, das zur Unterstützung dieser Anforderungen herangezogen werden kann. Es wird erarbeitet, auf welche Weise der Einsatz von Infografiken eine Möglichkeit zur Restrukturierung von Wissensbeständen bietet und wie dieser unter Berücksichtigung lernpsychologischer Faktoren Anwendung in Lehrveranstaltungen finden kann. Hierfür werden die Chancen in Präsenz- und Onlinephasen betrachtet. Die Teilnehmenden lernen unterschiedliche Einsatzbereiche von Infographics kennen und werden in die Lage versetzt, die Sinnhaftigkeit eines Einsatzes in konkreten Situationen abwägen zu können. Zudem erarbeiten sie sich die nötigen praktischen Kompetenzen, um Infographics mit Canva zu erstellen. Sowohl Teilnehmende mit als auch ohne Vorkenntnisse sind herzlich eingeladen. Es wird darum gebeten ein eigenes Endgerät (Laptop, Tablet, Smartphone) mitzubringen.
Zudem ist für die praktische Arbeit die Bereitschaft notwendig, sich (kostenlos) bei Canva zu registrieren. Weiterführende Information unter: https://www.canva.com/de_de/Externer Link.

 

Mediengestützte propädeutische Kurse als Lernangebot für Studierende

Dr. Jennifer Koch, Sophie Trautmann, Jakob Krische |

Institut für Literaturwissenschaft, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Studierende aller Fächer sind in ihren lernerseitigen Voraussetzungen sehr heterogen. Sie haben unterschiedliche Wissensbestände, Kompetenzen und Erfahrungen. In den Lehrveranstaltungen ist es meist nicht möglich, diese zu berücksichtigen, darauf einzugehen oder zu korrigieren. Auch können Studierende kaum dabei unterstützt werden, sich fehlendes Wissen anzueignen. Für Lehrveranstaltungen, die besonders voraussetzungsreich sind bzw. für die Grundlagenwissen von besonderer Bedeutung sind, sind Propädeutika in den Semesterferien sehr sinnvoll. Mediengestützte Kurse bieten sich dabei besonders an, da Studierende sie an unterschiedlichen Orten und Zeiten absolvieren und individuell in ihren Alltag integrieren können. In unserer Diskurswerkstatt möchten wir Ihnen einen Online-Vorkurs der Germanistischen Mediävistik vorstellen und anschließend mit Ihnen gemeinsam darüber diskutieren, wie Studierende zur selbständigen Erarbeitung des Wissens in Online-Kursen angeregt und wie sie dabei unterstützt und begleitet werden können. Ein weiterer Diskussionspunkt soll die Frage sein, wie die unterschiedlichen lernerseitigen Voraussetzungen in Online-Kursen berücksichtigt werden können und welche didaktischen Konzepte sich dafür anbieten.

 

Studierende zur Nutzung freiwilliger Angebote motivieren und aktivieren

Ina Semper |

Lehrstuhl für Schulpädagogik und Schulentwicklung, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Insbesondere in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen müssen Studierende viele Texte lesen, da die Gegenstände der Fächer theoretische Konstrukte sind, denen sich aus verschiedenen Perspektiven theoretisch genähert werden muss. In den Vorbereitungsmodulen zu den Staatsexamensprüfungen im Bereich Bildungswissenschaft, die als begleitetes Selbststudium angelegt sind, müssen 900 Textseiten der Prüfungsleselisten semesterbegleitend erarbeitet werden. Eine Pflicht zur aktiven Teilnahme an den Vorbereitungsseminaren existiert nicht, eine Modulprüfung ist nicht zugeordnet. Die Nutzung der Seminarangebote zur Begleitung des Selbststudiums erfolgt demnach ausschließlich in Abhängigkeit der Motivation der Studierenden. Über Moodle werden den Studierenden verschiedene Unterstützungsangebote bereitgestellt, die einerseits Metakompentenzen vermitteln (lese- und schreibdidaktische Anregungen), andererseits freiwillig zu bearbeitende Aufgaben enthalten, die in Bezug zu der Prüfungsform stehen (schriftliche oder mündliche Prüfung). Meine Erfahrungen bisher: Die Angebote auf Moodle werden wertgeschätzt, aber wenig genutzt. Viele Studierende lesen kaum semesterbegleitend und nutzen die Angebote entsprechend wenig. Wie können die Teilnehmer/innen zu einer stärkeren Nutzung motiviert bzw. aktiviert werden?

 

EO College –Die digitale Lernplattform für die Erdbeobachtung

Robert Eckardt, Clémence Dubois |

Institut für Geographie, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Die Erdbeobachtung gewinnt in jüngster Vergangenheit zunehmend an gesellschaftlicher, ökologischer und politischer Bedeutung. In nahezu allen Lebensbereichen werden mittlerweile Satellitenbilder eingesetzt, um das Geschehen auf unserem Planeten besser zu verstehen. Durch Initiativen wie das Copernicus Programm der Europäischen Union und der Europäischen Raumfahrtagentur wird die Erdbeobachtung als Analyse- und Entscheidungswerkzeug einem breiten Anwenderkreis zugänglich gemacht. Neben der Bereitstellung von digitalen Lernangeboten, wie z.B. OER oder MOOCs, für die Erwachsenenbildung wird auch die Integration von eLearning-Inhalten in die akademische Ausbildung immer relevanter. Die hier angebotene Diskussionswerkstatt soll zur Erörterung pragmatischer Umsetzungen des blended learning in die universitäre Lehre und zur Erarbeitung von Konzepten zur effizienten Nutzung digitaler Medien im akademischen Umfeld dienen. Des Weiteren soll die Rolle von künstlicher Intelligenz und adaptiven Lernumgebungen thematisiert werden.

 

Einsatz moodle-gestützter Lernportfolios zur Förderung der Reflexionsfähigkeit

Alexandra Treder |

Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Da in komplexen Lebens- und Arbeitssituationen nicht nur deklaratives Wissen, sondern auch Reflexions- und Transferfähigkeiten benötigt werden, stellt sich die Frage, inwiefern diese im universitären Kontext gefördert werden können. In der Diskurswerkstatt sollen Möglichkeiten diskutiert werden, wie die Reflexionsfähigkeit Studierender in individuellen (online-)Lernphasen durch den Einsatz von moodle-gestützten Lernportfolios weiterentwickelt werden kann. Zudem soll ebendieser Einsatz auf seine Chancen und Grenzen in der Praxis untersucht werden. Ziele der Veranstaltung sind das Kennenlernen verschiedener Arten von Lernportfolios sowie deren sinnvolle Implementierung in Moodle, inklusive der Vor- und Nachbereitung dieser. Weiterhin erhalten die Teilnehmenden durch die Diskussion verschiedener Aspekte Orientierungshilfen bezüglich des Ausmaßes des Arbeitsaufwandes und der Adäquatheit in verschiedenen Situationen, um infolgedessen einen zielgerechten Einsatz von Lernportfolios gewährleisten zu können.

 

Wie können Studierende mit digitalen Angeboten individuell lernen? Arbeit mit einer Digitalen Differenzierungsmatrix

Dr. Julia Dietrich, Franziska Greiner, Dorit Weber-Liel |

Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie, Friedirch-Schiller-Universität

Jena

Die herkömmliche universitäre Lehrveranstaltung folgt dem Prinzip „One-size-fits-all“. Individuelle Lernvoraussetzungen der Studierenden, wie unterschiedliches Vorwissen und unterschiedliche Interessen, werden damit kaum berücksichtigt. Hochschuldidaktisch ist es eine Herausforderung, die Heterogenität der Studierenden auch in Lehrveranstaltungen zu berücksichtigen. Besonders für mehrere Hundert Studierende ist das sehr anspruchsvoll. Digitale Medien bieten eine Möglichkeit, diese Herausforderungen anzugehen. Im Mittelpunkt des Workshops steht ein pädagogisch-didaktischer Ansatz, der es ermöglicht, heterogenitätssensitiv zu lehren: die Digitale Differenzierungsmatrix. Dieses digitale Selbststudientool stellt für Studierende mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen unterschiedliche Lernangebote bereit. In einem Raster aus Zeilen und Spalten werden unterschiedlich komplexe Lernangebote zu einem Thema (z. B. Materialien oder Aufgaben) angeordnet. Durch die Möglichkeit zu wählen, wird eine bessere Passung zwischen Lernumgebung und Lernvoraussetzungen der Lernenden angestrebt. Konkret werden durch den Einsatz einer Digitalen Differenzierungsmatrix folgende Ziele verfolgt. Den Studierenden soll es ermöglicht werden:

a) selbstgewählte Inhalte zu vertiefen und damit ein individuelles Kompetenzprofil auszubilden, und
b) Lerntests zu absolvieren, um ein individuelles Feedback zu den eigenen Fähigkeiten zu erhalten.

Gleichzeitig soll die Digitale Differenzierungsmatrix den Lehrenden die Option bieten, in ihren Präsenzveranstaltungen adaptiv zu lehren, z. B. indem a) sie den Studierenden die Möglichkeit geben, vorbereitete Aufgabenlösungen (v. a. zu komplexen Aufgaben) mitzubringen und die Präsenzveranstaltung (Seminar, Tutorium) für eine intensive Diskussion zu nutzen. b) sie das Lehrangebot an die abgerufenen Lerntestergebnisse einer Lerngruppe anpassen können.

Im Workshop wird:

  1. die Arbeit mit einer Digitalen Differenzierungsmatrix am Beispiel von Lerninhalten aus dem Fach Pädagogische Psychologie vorgestellt,
  2. in die Prinzipien der Konstruktion unterschiedlich komplexer Aufgaben eingeführt und
  3. die für Moodle-Kurse verfügbare Digitale Differenzierungsmatrix durch die Teilnehmer/innen praktisch erprobt. Einen besonderen Schwerpunkt soll die Diskussion darüber bilden, wie die Digitale Differenzierungsmatrix mit ihren unterschiedlich komplexen Inhalten, Aufgaben und Anpassungsmöglichkeiten in verschiedenen disziplinären Kontexten genutzt werden kann.