Schmuck und Kosmetika werden in der neuen Sonderausstellung in der Antikensammlung der Universität Jena gezeigt.

Modisches im alten Griechenland

Sonderausstellung „ENDYMATA: Mode in der Antike“ wird ab 30. Oktober in der Antikensammlung gezeigt
Schmuck und Kosmetika werden in der neuen Sonderausstellung in der Antikensammlung der Universität Jena gezeigt.
Foto: Susann Böhm/Antikensammlungen Universität Jena
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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien

Wie kleideten sich vornehme Griechinnen und Griechen in der Antike? Welche Frisuren waren „en vogue“, welcher Schmuck angesagt? In der Sonderausstellung „ENDYMATA: Mode in der Antike“ wird Mode als zeitloses Phänomen in den Blick genommen. Gezeigt wird die Schau ab dem 30. Oktober in der Antikensammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fürstengraben 25). Geöffnet ist freitags von 10 bis 12 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr, an Feiertagen ist geschlossen. Weitere Besuchstermine mit Führung sind auf Anfrage möglich: antikensammlungen@uni-jena.de. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenfrei.  

Bekleidung wurde ursprünglich im Haushalt hergestellt  

Im antiken Griechenland gab es schon Mode, aber noch keinen eigenen Begriff dafür“, sagt Dr. Dennis Graen, der Kustos der Antikensammlung. Als titelgebender Begriff sei deshalb „Endymata“ gewählt worden, das griechische Wort für Kleidung. Von dieser Kleidung haben sich kaum Artefakte erhalten, die organischen Materialien sind längst verrottet. Dennoch lassen sich gezielte Rückschlüsse auf die Modetrends von einst ziehen: „Viele der antiken Statuen zeigen uns die Bekleidung der Zeit, erlauben zudem Rückschlüsse auf Frisuren und schmückendes Beiwerk“, sagt Dennis Graen. Kunstwerke und Alltagsgegenstände lassen zudem erkennen, welche Farben beliebt waren. So widmet sich ein Teil der Schau der Herstellung von Bekleidung; es werden etwa ein Webstuhl gezeigt, Färbepflanzen und Färbetechniken. Zu den Ausstellungsstücken gehören Purpurschnecken aus der Sammlung des Phyletischen Museums und Färbepflanzen aus dem Herbarium Haussknecht. Eine der gezeigten Pflanzen hat Carl Haussknecht selbst 1885 in Griechenland gesammelt. „Meistens wurde die Bekleidung im Haushalt selbst hergestellt“, sagt Graen. Zum Einsatz kamen neben Schafwolle Leinen und Hanffasern, gefärbt wurde mit Färberwaid, Safran und anderen Pflanzen. Das Wissen um die Mode von einst und die damit verbundenen Herstellungstechniken haben Studierende in einer Lehrveranstaltung zusammengetragen. Dabei entstand auch das Konzept für die Sonderausstellung, die zeitlich in der Bronzezeit beginnt und bis in die Mitte des ersten Jahrtausends nach Christus reicht.  

Thematische Führungen im Begleitprogramm der Ausstellung 

Eine weitere Facette der Ausstellung sind Schmuckgegenstände und Utensilien zur Körperpflege. So werden verschiedene Gewandschließen, sogenannte Fibeln, gezeigt, die ebenfalls einer rasch wechselnden Mode unterworfen waren. Deshalb seien sie gut als Datierungshilfe geeignet, sagt Dr. Graen. Ringe, Armreifen und Ohrringe aus Gold, Silber und Bronze zeigen die Fähigkeiten der Goldschmiede, außerdem verraten Schminkutensilien, Haarnadeln, Kämme, Spiegel und Rasiermesser, dass der Wunsch nach Verschönerung genau wie die Mode zeitlos ist.

Eröffnet wird die Schau am Mittwoch, 30. Oktober, um 18 Uhr. Als Begleitprogramm sind mehrere thematische Führungen vorgesehen. So ist die Ausstellung beispielsweise am 22. November zur Langen Nacht der Wissenschaften geöffnet. Weitere Termine und Informationen sind hier zu finden. 

Kontakt:

Dennis Graen, Dr.
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Porträtaufnahme von Dr. Dennis Graen
Foto: Anne Günther (Universität Jena)